Düsseldorf. „Mit diesem Zusammenhalt wachsen die Jungs über sich hinaus“, sagt Trainer Norbert Elgert nach dem 3:0 in der A-Junioren-Bundesliga in Düsseldorf. Thilo Kehrer scheidet verletzt aus. Am Freitag heißt der Gegner im Youth-League-Halbfinale FC Barcelona.

Fortuna Düsseldorf -
FC Schalke 04 0:3

Tore: 0:1 Pascal Itter (24.), 0:2 Donis Avdijaj (85.),0:3 Joseph Boyamba (90.).

FC Schalke 04: Wellenreuther - Koseler, Kehrer (65. Lohmar), Hedlund, Neubauer - Müller, Multhaup (82. Avdijaj), Itter, L. Sané (86. Boyamba) - Pick (89. Bodenröder), Platte.

Unschlagbar? Die U 19 des FC Schalke 04 lässt sich von vier Wettbewerben weiterhin nicht unterkriegen und eilt von Sieg zu Sieg. Bei Fortuna Düsseldorf musste die Elgert-Elf die schwere Verletzung von Thilo Kehrer verkraften, kickte sich am Ende mit ihrem unbändigen Teamgeist aber trotzdem zu einem überzeugenden 3:0 (1:0).

Gezeichnet. Es war nicht das beste Bild, das die A-Jugend der Königsblauen am Samstagvormittag abgab. Der Tanz auf vier Hochzeiten hinterlässt zunehmend Spuren, wie von Trainer Norbert Elgert befürchtet in erster Linie mental. „Die Spieler waren vor der Partie schwer zu erreichen, sie wirkten müde und lethargisch“, gewann der Fußball-Lehrer einen bedenklichen Eindruck seiner Mannschaft. Norbert Elgert ist erfahren und lange genug Behüter der talentierten Beine, um die richtigen Schlüsse aus solch einer Situation zu ziehen. Taktik, Konzept und Co. fielen vor Spielbeginn aus der Ansprache, dafür erinnerte der 57-Jährige an die bisher an Höhepunkten so reiche Saison und deren Grundlage: Teamspirit. Die Mannschaft nahm sich die Worte zu Herzen, das Ergebnis überraschte den Trainer nach 90 Minuten trotzdem: „Mit diesem Zusammenhalt wachsen die Jungs über sich hinaus. Sie hatten im Spiel wieder viel zu verpacken, aber wie sie das gelöst haben, nötigt allergrößten Respekt ab.“

Euphorisch. Die Knappen setzten der Fortuna in den ersten 25 Minuten derart zu, als hätte es die zwei Pokal-Partien der vergangenen Woche nie gegeben. Norbert Elgert sah große Laufbereitschaft und „richtig guten Fußball“, der schnell zu besten Chancen durch Maurice Multhaup, Florian Pick und Leroy Sané führte. Das 1:0 war folgerichtig und mehr als ansehnlich: Florian Pick spielte Kapitän Pascal Itter auf halbrechts frei, der aus 20 Metern per Schlenzer in den Winkel vollendete. Ruhe kehrte mit der Führung nicht ein, stattdessen erbrachte Düsseldorf erste Leistungsnachweise. Die königsblaue Abwehr, die ohne den in Bremen weilenden Marvin Friedrich auskommen musste, blieb aber immer Herr der Lage. Sowieso fühlt sich der blau-weiße Betonriegel auf fremdem Platz pudelwohl, in neun Partien ließ Schalke lediglich ein (!) Gegentor zu, Ausnahme ist hier das 3:3 beim MSV Duisburg.

Schockiert. Das Handeln der Gelsenkirchener im zweiten Durchgang war durch Spielminute 64 bestimmt. Ersatz-Innenverteidiger Thilo Kehrer verletzte sich derart schwer, dass der Ball für sechs Zeigerumdrehungen ruhte. Ein Armbruch des 17-Jährigen bewahrheitete sich im Anschluss zwar nicht, trotzdem fällt der Abwehrspieler vorerst aus. Die Reaktion seiner Teamkollegen ließ Norbert Elgert im Anschluss schwärmen, für den verletzten Mitspieler riss sich das Team den Hintern auf. Und legte in der Schlussphase noch einmal zu. Von der Bank kam viel Energie, der eingewechselte Donis Avdijaj markierte mit seinem 17. Saisontor die Entscheidung (85.). Genug hatte S04 aber noch nicht, mit Joseph Boyamba stach in der Nachspielzeit auch der zweite Joker.

Bereit. Nach Düsseldorf ist vor Barcelona. Mannschaft, Umfeld und Verein fiebern jetzt dem „Spiel des Jahrhunderts für die Nachwuchsabteilung“ (Elgert) entgegen, das am kommenden Freitag (11. April) in der Youth League im schweizerischen Nyon steigt. Schalkes Fußball-Lehrer wirbt um jede Unterstützung und sieht sein Team trotz der immensen Belastung gerüstet. Sein Kommentar: „Das machen wir mit Einstellung und Teamspirit wieder wett.“