Gelsenkirchen. Beim Derby an diesem Samstag in Bochum wartet auf das Erfolgsteam von Norbert Elgert ein ganz heißer Tanz
Zum Abschluss der englischen Woche wird Schalkes U19 am Samstag (11 Uhr) noch einmal bis an ihre Grenzen gefordert. Im Topspiel der Bundesliga wartet der angriffslustige Tabellendritte Bochum auf Königsblau, für die die Vorbereitung alles andere als optimal verlief.
Norbert Elgert hat momentan nicht den leichtesten Job. Die Aufmerksamkeit für Arbeit und Team sind nach den internationalen Erfolgen und den Auftritten von Jugend forscht bei den Profis noch einmal deutlich gewachsen, dazu versucht der Fußballlehrer, seine Elf unbeschadet durch die Mammut-Saison mit vier Wettbewerben zu bringen. Und das auch noch erfolgreich. Während Letztgenanntes bisher sehr gut funktioniert, erweitert sich die Liste der Ausfälle mehr und mehr. Adis Omerbasic fällt wegen seiner Knieverletzung lange aus. „Er wird diese Saison wohl kein Spiel mehr machen“, kommentiert der Trainer mit Bedauern. Auch Donis Avdijaj kann seinen Königsblauen am Samstag in Bochum nicht helfen, der Stürmer bekam nach seiner Roten Karte (vermeintliche Tätlichkeit) zwei Spiele Sperre aufgebrummt. Eine Strafe, die in Gelsenkirchen nicht unbedingt auf Verständnis stößt, so zeigen die Videoaufnahmen doch die Unschuld des 17-Jährigen.
Auch sonst stehen die Vorzeichen vor dem Spitzenspiel nicht zum Besten. Die dritten 90 Minuten innerhalb von sieben Tagen zehren sichtbar an den Kräften, zum bisherigen Lazarett um Ajdin Hrustic (Adduktoren) und Florian Heinrich (Grippe) gesellen sich einige Talente mit muskulären Problemen, wie z.B. Maurice Multhaup. Darüber hinaus verlief für den standhaften Rest die Vorbereitung nicht optimal: mit Donis Avdijaj, Leroy Sane und Marvin Friedrich kickten am Donnerstag und Freitag gleich drei wichtige Steine im Schalker Personalpuzzle bei den Profis und fehlten im Taktiktraining und in der Regeneration.
Wenig beruhigt es da, dass auch der Gegner mit Problemen zu kämpfen hat. Bochum steht am Ende einer englischen Woche aus Liga und Pokal, dazu sieht Trainer Dariusz Wosz noch Fragzeichen in seiner Aufstellung. Einen deutlichen Schalker Sieg, gesehen beim 4:1 in der Hinrunde, kann man deshalb aber nicht erwarten. „Ich will das Spiel gewinnen, egal, wer auf dem Feld steht“, schickt Wosz auf der Bochumer Homepage eine Kampfansage in Richtung Königsblau. Die in Gelsenkirchen gehört wird, Norbert Elgert hat großen Respekt vor den Gastgebern. „Bochum bewegt sich auf Augenhöhe. Sie sind positiv aggressiv und haben gute Einzelspieler, bei kompletten Teams ist das ein 50:50-Spiel“, bilanziert Elgert, um hinterherzuschieben: „Schwerer geht es am Samstag also nicht.“
Einen Zähler und eine Partie mehr hat Tabellenführer Leverkusen im Moment auf dem Konto, den Schalkern winkt bei guter Punkteausbeute also die Tabellenführung. Druck, am Samstag unbedingt den Platz an der Sonne einzunehmen, will der Cheftrainer aber nicht aufbauen. „Die Jungs sollen ihre Stärken ausspielen, Spaß haben und ihr Bestes geben.“