Gelsenkirchen. .

„Wir hoffen, diese Tradition fortsetzen zu können“, erklärte Jens Keller in der Pressekonferenz zum Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Real Madrid. Mehr als 20 Fernsehkameras waren an diesem Dienstag auf Schalkes Trainer gerichtet. Keller servierte seine Worte mit einem frechen Lachen. Er war gerade eben mit einer Serie von Real Madrid konfrontiert worden: Der aktuelle Tabellenführer der Primera División, verlor 16 seiner vergangenen 25 Spiele auf deutschem Boden, konnte nur ein einziges gewinnen.

Aber darf das wirklich Hoffnung machen? Sicher. Denn immerhin verschafft diese Negativserie dem spanischen Überflieger-Team eine gewisse Bodenhaftung, aus der Schalke den Glauben an ein Weiterkommen schöpfen darf. Schalke 04 hat seine Außenseiterrolle in aller Deutlichkeit angenommen. Weitere Zugeständnisse wollen Keller & Co. den Spaniern aber nicht machen.

Reihenweise Fußballer von Weltformat

Klar, da sind auf der einen Seite reihenweise Fußballer von Weltklasseformat. Cristiano Ronaldo, Gareth Bale, Xabi Alonso und all die anderen, die Real zu einem scheinbar übermächtigen Gegner machen. „Doch auch die“,stellte Felipe Santana am Dienstag fest, „können einmal versagen.“ Schalkes Innenverteidiger musste für diesen Satz nicht tief in seinem Erfahrungsschatz graben. Erst in der vergangenen Saison war ihm mit seinem ehemaligen Arbeitgeber aus Dortmund das Kunststück eines 4:1-Erfolges gegen Real Madrid gelungen. „So läuft das, wenn du einen Mitspieler hast, der vier Tore erzielt“, sagte der Brasilianer und lenkte damit die Aufmerksamkeit auf den neben ihm sitzenden Klaas-Jan Huntelaar.

Der seit einigen Wochen von einer Knieverletzung genesene Holländer wollte zwar kein Torversprechen gegen seinen ehemaligen Club abgeben , garantierte aber 100 Prozent Leidenschaft und Willen: „Ich habe richtig Bock auf dieses Spiel.“

Alle Möglichkeiten nutzen

Diese Lust auf den Vergleich mit der „aktuellen Nummer 2 der Welt“ (Jens Keller) könnte der Schlüssel fürs Tor zum Viertelfinale sein,freilich nur dann, wenn jeder Schalker „an die Leistungsgrenze geht, in jeder Sekunde des Spiels“, wie es Sportvorstand Horst Heldt formuliert.

Welche Möglichkeiten in dieser fußballerischen Grundausstattung liegen, hat Schalke in der jüngsten Vergangenheit bereits erfahren. 13 von 15 möglichen Punkten zum Rückrunden-Start der Bundesliga. Schalke ist wieder wer. National. Jetzt wäre die Gelegenheit, internationales nachzulegen.