Gelsenkirchen. . In der Saison 1976/77 gelingt ihm am 33. Spieltag der 2:1-Siegtreffer beim VfL Bochum. „Das war der größte Tag in meiner Karriere“, sagt der 56-Jährige.

Schalke hat ihn geprägt. Mehr als zehn Jahre lang trug Thomas Lander das Trikot der Königsblauen. Mit den Knappen wurde der gebürtige Bueraner einmal Deutscher Meister und zweimal Vizemeister. Er ist stolz auf diese Titel, denn der 1,82 Meter große Stürmer trug mit seinen Toren wesentlich zum Erfolg der Knappen bei.

1975 gehörte er zum Team, das in Marburg um die Deutsche Jugendmeisterschaft kickte. Leider ging das Match gegen den VfB Stuttgart verloren. Doch ein Jahr später trat der königsblaue Nachwuchs in Herne gegen Rot-Weiss Essen an. Diesmal klappte es, und der 1957 geborene Stürmer konnte als Kapitän die begehrte Trophäe entgegennehmen.

In diesem Jahr erhielt Thomas Lander auch einen Profivertrag bei S04, er trainierte unter Horvat und Merkel. „Der Merkel war ein ganz harter Hund“, erinnert sich der ehemalige Profi, der den 33. Spieltag der Saison 76/77 in Bochum „den größten Tag in seiner Karriere“ nennt.

Die Schalker mussten an der Castroper Straße unbedingt gewinnen, um den Titel des Vizemeisters mit nach Gelsenkirchen zu nehmen. Doch die Bochumer gingen in Führung, dann patzte Gerland und lenkte den Ball ins eigene Gehäuse. Aber ein Remis nutzte den Königsblauen nichts. Nur ein Sieg zählte. In der 76. Minute kam Thomas Lander für Akki Lütkebohmert ins Spiel. Und der 20-Jährige nutzte in der 89. Minute seine Chance und markierte den Siegtreffer zum 2:1. Damit waren die Schalker hinter Borussia Mönchengladbach Vizemeister.

1981: Wechsel zu Rot-Weiss Essen

„Die Schalker hatten damals eine sehr gute Mannschaft. Hier richtig Fuß zu fassen, war sehr schwer, und ich wollte unbedingt spielen. Daher nahm ich das Angebot aus Münster an“, verrät Thomas Lander, der aber auch Offerten aus Shanghei oder Berlin auf dem Tisch hatte. „Ich fühle mich eigentlich nur im Ruhrgebiet wohl“, erzählt er. „Daher bin ich geblieben. Und ich habe es nie bereut.“

Aus dem Münsteraner Preußen Lander wurde 1981 ein Rot-Weißer. An der Hafenstraße traf er auf Spieler, die einst beim Endspiel um die Deutsche Jugendmeisterschaft seine Gegner waren. Vier Jahre lang kickte Thomas Lander für RWE. Zunächst lief alles gut, dann übernahm Dieter Tartemann den Trainerstab im alten Georg-Melches-Stadion. Und mit dem kam der ehemalige Schalker gar nicht zurecht. So ging er für ein Jahr zum Oberligisten FC Recklinghausen.

Dann zog es Thomas Lander wieder nach Gelsenkirchen. Hier schnürte er für die SSV Buer noch einmal die Schuhe. Zwischenzeitlich war der blonde, kopfballstarke Kicker, der in Westerholt lebt, in den Dienst eines großen deutschen Energieversorgers getreten. Nach dem Schulbesuch hatte er eine kaufmännische Ausbildung bei einem Bekleidungshersteller absolviert, später ließ er sich zum Programmierer umschulen. Heute leitet der 56-Jährige das EON-Lager auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Bergmannsglück in Hassel. Etliche Jahre war Thomas Lander auch aktives Mitglied der dortigen Betriebsmannschaft. „Als sich die Verletzungen häuften, stieg ich aus. Der Körper machte einfach nicht mehr mit“, sagt der Mann, der 21-mal das königsblaue Trikot getragen hat.