Wanne-Eickel. Das Team von Trainer Bernhard Trares erwartet RWEzum immergrünen Derby. Stimmung bei den Gästen ist hochgradig gereizt.

Die Englischen Wochen nehmen für die U 23 des FC Schalke 04 nun so richtig Fahrt auf. Nach dem wichtigen 1:0-Sieg bei der Kölner Reserve geht es für das Team von Trainer Bernhard Trares nun Schlag auf Schlag weiter. Am Samstag kommt Rot-Weiss Essen zum immergrünen Derby in die Mondpalast-Arena (14 Uhr).

Nach der Papierform eigentlich eine klare Angelegenheit: Der königsblaue Nachwuchs liegt auf enger Tuchfühlung zur Tabellenspitze und hat noch ein Spiel weniger als die Konkurrenz absolviert. Der Nachbar aus Essen hechelt dagegen den eigenen hohen Ansprüchen hinterher und kann in dieser Saison noch nicht die erwartete Rolle in der Spitzengruppe spielen.

Eine Momentaufnahme, von der sich Trares aber nicht irritieren lässt: „Da kommt eine ganz ausgebuffte Mannschaft auf uns zu, die all ihre Facetten einsetzt und über einen ganz besonderen Charakter verfügt. Da müssen wir bissig und kampfstark dagegenhalten.“

Die Gäste kommen diesmal als angeschlagene Boxer in die Wanner Arena, unter der Woche musste die Elf von Waldemar Wrobel daheim im neuen Stadion zum wiederholten Male einem 0:2-Rückstand hinterherlaufen. Das 2:2 gegen Wattenscheid 09 konnte Volkes Seele aber nicht mehr besänftigen, das selbst beim Ausgleichstor die Entlassung des Trainers forderte. Ein paar Chaoten durchbrachen sogar den Zaun, konnten aber durch das beherzte Einschreiten des RWE-Kapitäns Vincent Wagner hinter den Zaun zurückgedrängt werden. Eine hitzige Atmosphäre, die sich auch in der Mondpalast-Arena entladen könnte. „Wir müssen mit allem rechnen, was auf den Rängen los ist, davon dürfen wir uns nicht beeinflussen lassen“, meint der Schalke-Trainer im Vorfeld.

Es ist auch ein Wiedersehen mit alten Bekannten, schließlich trugen Alexander Langlitz, Kevin Pires-Rodriguez, Markus Heppke und Benjamin Wingerter alle mal das königsblaue Trikot.

Das werden nun wohl auch wieder Gerald Asamoah und Dario Schumacher überstreifen – nach ihren Ausflügen in den Profikader. Und auch Jung-Profi Kaan Ayhan soll in der Zweiten Spielpraxis erhalten, wird gegen RWE auf jeden Fall zum Einsatz kommen. Aber besonders auf die Erfahrung Asas in solchen brisanten Duellen hätte Trainer Trares nur ungern verzichtet. Der kann im Übrigen aus dem Vollen schöpfen und sich auf die beste Abwehr der Liga berufen, dem vermeintlichen Prunkstück im Team: „Wir haben schon sechsmal zu null gespielt, Ferdinand Oswald hat erst zwei Tore kassiert.“ Das Innenverteidiger-Pärchen Dennis Erdmann/Boné Uaferro hat schon manche Stürmer zur Verzweiflung getrieben.

„Und vorne bekommen wir immer unsere Chancen“, bemerkt Trares, der allerdings die mangelnde Chancenausbeute bemängelt. So schafften es seine Angreifer in Köln nicht, die Kugel aus zwei Metern über die Linie zu bugsieren. „Aber in Köln haben wir bisher immer verloren, von daher hat die Woche für uns gut begonnen“, freut sich der Coach. Die jüngste Bilanz gegen RWE ist auch mager: 0:0 und 0:1 lauteten die Ergebnisse der Vorsaison. Trotz der Schonkost hat niemand bemerkt, dass das Salz in der Suppe fehlte. Derby halt.