Wolfsburg.. Die U 19 des FC Schalke 04 unterliegt im Halbfinal-Hinspiel um die Deutsche Meisterschaft vor 1824 Zuschauern beim VfL Wolfsburg mit 0:2. Albion Avdijaj und Maximilian Arnold treffen für die Jung-Wölfe.
Sicher, auch heute wird laut Schalke-Trainer Norbert Elgert wieder die Sonne aufgehen, aber über die Schalker Arena legt sich für das Rückspiel am Dienstag ein leichter Grauschleier: Die U 19 des FC Schalke kommt mit einer 0:2-Bürde aus dem Hinspiel aus Wolfsburg heim, dem Titelverteidiger droht das Aus.
Das alte ehrwürdige VfL-Stadion, wo das Halbfinal-Hinspiel ausgetragen wurde, hat zwar schon bessere Tage gesehen, atmet dafür aber unheimlich Atmosphäre. Hier haben die Wolfsburger schon Bundesliga-Schlachten geschlagen, als sie das Geld noch nicht mit der Schubkarre am VW-Werkstor abgeholt haben. Die 1824 Zuschauer – davon rund 150 stimmkräftige aus Gelsenkirchen – sorgten aber für ein würdiges Umfeld. Auch VfL-Sportdirektor Klaus Allofs ließ sich die Neuauflage des letztjährigen Halbfinales nicht entgehen.
Die Partie begann mit gegenseitigem Respekt voreinander, und es waren die Jung-Wölfe, die zuerst ihre Zaghaftigkeit ablegten. Gerade sieben Minuten waren gespielt, da lag Königsblau schon hinten. Albion Avdijaj, nicht verwandt oder verschwägert mit dem Schalker B-Junioren-Torjäger, zeigte sich ähnlich trickreich wie sein Namensvetter und überraschte Schalke-Keeper Nils Leifhelm mit einem Schuss ins kurze Eck: 1:0. Ein Wirkungstreffer beim Torhüter, nur zwei Minuten später ließ er einen 25-Meter-Schuss von Jung-Profi Maximilian Arnold nach vorne abklatschen. Die Wolfsburger wirkten frischer, schneller, das Team von Trainer Norbert Elgert zeigte sich sichtlich beeindruckt. Besonders auf der rechten Schalker Abwehrseite zog es mächtig rein. Hier stand Marvin Friedrich vor riesengroßen Problemen, weil der VfL-Akteur mit der Nummer 16 für den gefürchteten Wolfsbrand sorgte: Julian Brandt, der auffälligste Spieler der ersten Hälfte. Elgert erkannte die Dauergefahr und zog Abwehrchef Kaan Ayhan immer mehr zum Löschen auf die rechte Seite, während Marcel Sobottka im Zentrum absicherte.
Leifhelm sah erneut nicht gut aus
Und so langsam gewannen die Gäste die Platzhoheit zurück. Bei zwei aussichtsreichen Freistößen war Ayhan zwar noch das Visier verrutscht, aber die Gäste kamen dem Tor immer näher. Ein schönes Solo von Connor Krempicki wurde von Tammo Harder abgeschlossen (23.), doch prallte an einem VfL-Abwehrbein ab. Die größte Ausgleichschance hatten die Schalker vor dem Wechsel in der 38. Minute, als Max Meyer querlegte auf den anstürmenden Tammo Harder, der Torhüter Carl Klaus fast tunnelte – aber der Ball trudelte zur Ecke.
Nach dem Wechsel zog Trainer Elgert die offensive Variante, brachte für Kadir Gökyar die Schalker Tore-Versicherung Donis Avdijaj ins Spiel. Mit ihm war ja schon im Westfalenpokal-Finale mit dem BVB der Erfolg von der Bank gekommen. Und der nun einsetzende Wolkenbruch forderte von allen 22 Akteuren in dieser sehr temporeichen Partie höchste Konzentration in der Ballbehandlung. Die Gastgeber spielten nicht mehr allzu zwingend nach vorn, Schalke kam, und Tammo Harder war bei seinem fulminanten Schuss in der 67. Minute nur zweiter Sieger, weil Torhüter Klaus die Fäuste noch hochbekam.
Als man das Gefühl hatte, der Ausgleich läge in der Luft, schlugen die Jung-Wölfe zu: Maximilian Arnold fackelte aus 25 Metern nicht lange, die Kugel setzte auch noch einmal tückisch auf, und Keeper Leifhelm sah zum zweiten Mal nicht gut aus – 2:0. Nun mussten die Schalker aufpassen, dass die Sache vor dem Rückspiel am Dienstag nicht schon entschieden scheint. „Es wird schwer“, sagte Bodo Menze, der Administrative Leiter der Knappen-Schmiede, „aber es ist nicht unmöglich, wenn man einen Glanztag erwischt.“
VfL Wolfsburg - FC Schalke 04 2:0 (1:0)
Tore: 1:0 Albion Avdijaj (7.), 2:0 Maximilian Arnold (71.).
FC Schalke 04: Leifhelm - Friedrich, Ayhan, Borgmann, Fagasinski - Gökyar (46. Avdijaj), Sobottka - Meyer, Krempicki (76. Dragon) - Omerbasic (86. Gödde), Harder (78. Bodenröder).