Gelsenkirchen. Im Derby gegen den VfB Hüls will sich das Team von Bernhard Trares im letzten Heimspiel der Saison von seiner besten Seite zeigen. Viele angeschlagene Spieler bei den Königsblauen.

Eine lange Regionalliga-Saison neigt sich dem Ende zu, und der FC Schalke 04 II bestreitet am Sonntag im Bottroper Jahnstadion (14 Uhr) sein letztes Heimspiel gegen den VfB Hüls. Derbyzeit, gewissermaßen.

Und damit das Ganze nicht in einem Pfingstausflug endet, ist U-23-Coach Bernhard Trares bemüht, auch für die letzten beiden Aufgaben die Spannung hochzuhalten. „Wir wollen unbedingt Dritter werden und uns mit einem guten Heimspiel aus der Saison verabschieden“, hofft Trares, der sich mit den Königsblauen voll im Zielkorridor befindet. Denn bei vier Punkten Vorsprung auf die Konkurrenz ist dem Schalker Nachwuchs der erste Rang hinter den beiden überragenden Mannschaften Sportfreunde Lotte und Fortuna Köln kaum noch zu nehmen. Aber auch die Gäste aus Hüls können eigentlich ohne Druck aufspielen, werden sie den Abstieg in die Oberliga Westfalen bei sechs Punkten Rückstand und dem schlechteren Torverhältnis kaum noch verhindern können. „Aber das hat man ja oft bei Mannschaften, dass, wenn der Abstieg besiegelt ist, sie durchaus noch einmal aufblühen und zeigen, was in ihnen steckt“, mahnt der Schalker Trainer. Besonders vor Christian Erwig, dem Ex-Schalker, warnt Trares, „der ist immer für zwei, drei Tore in einem Spiel gut“. Zumal er in seiner Abwehrreihe vermutlich zum Improvisieren gezwungen sein wird. Die Liste der Wehwehchen zum Saisonende wird immer länger: Philipp Max (Gesäß-Zerrung), Dominik Ernst (Bänderanriss), Boné Uaferro (Schulter ausgekugelt), Alban Sabah (Oberschenkel-Probleme) und Kapitän Sebastian Hertner (muskuläre Probleme) würden mit ihren Ausfällen die Defensiv-Abteilung erheblich schwächen.

Heftig umworben: Julius Biada

Die Probleme zum Saisonende sind für den routinierten Übungsleiter aber nicht verwunderlich: „Das sind alles zarte Pflänzchen, junge Bäume, wenn da mal ein Reh dran knabbert, geht das eine oder andere schon mal ein. Einem alten Baum macht dies weniger“, findet Trares einen schönen Vergleich aus der Welt von Flora und Fauna.

Aber das Improvisieren sind sie in der Nachwuchs-Abteilung ja gewohnt, auch zum Ende der Saison hin befürchtet das Trainerteam einen gewaltigen Aderlass. Kapitän Sebastian Hertner hat ja schon beim Zweitligisten 1860 München unterschrieben, weitere Talente könnten den Absprung in den Profibereich machen. Auch Stürmer Julius Biada soll heftig umworben sein. „Da haben wir ja auch unseren sozialen Auftrag zu leisten. Wenn so viele Anfragen da sind, zeigt das auch, welche positive Entwicklung so mancher Spieler genommen hat“, so Trares, der dann die Talente mit einem lachenden und einem weinenden Auge ziehen lassen muss.

Aber es fällt natürlich auch ein positives Licht auf die Arbeit des Trainergespanns, das übrigens immer noch nicht weiß, wie es kommende Saison weitergeht. In der kommenden Woche soll es die entsprechenden Gespräche geben. „Erst wird das Team um Jens Keller gebildet, dann sind wir dran“, weiß Bernhard Trares, der sich weiterhin in Geduld übt. Üben muss.