München.
Sechsmal die Note 5 – die lausige Leistung von Schalke in München spiegelt sich auch in der Einzelkritik wider. Nicht ein einziger Schalker bekam eine befriedigende Note.
Timo Hildebrand: Und wieder stand der Ex-Nationaltorwart in der Schießbude: Bei den Gegentreffern konnte man ihm keine Schuld ankreiden, aber einen wirklich guten Ball hat er auch nicht gehalten. Man sieht ihm den Frust darüber langsam an. Manchmal fliegt er den Bällen gar nicht mehr hinterher. Note 4
Benedikt Höwedes: Rückte für Uchida wieder auf die von ihm wenig geliebte Position des rechten Außenverteidigers. Hier sollte er Ribery stoppen – ein zweifelhaftes Vergnügen, doch Höwedes gab zumindest defensiv sein Bestes. Trotzdem war Ribery überragend, und Uchida hätte man sich lieber nicht gegen ihn vorstellen wollen… Note 4,5
Joel Matip: Nervosität und Unsicherheit des Verteidigers waren bis in den letzten Winkel der Arena zu spüren. Manchmal bekam Matip irgendwie seine langen Beine noch zwischen die Bayern-Kombinationen, aber das war eher Verzweiflung. Note 5
Christoph Metzelder: Der Routinier übernahm Höwedes’ Rolle in der Innenverteidigung. Er sollte mit seiner Erfahrung das Chaos ordnen, doch auch diese Hoffnung erfüllte sich nicht. Metzelder flogen die Bälle nur so um die Ohren. Note 5,5
Sead Kolasinac: Als Vertreter des gesperrten Christian Fuchs spielte Kolasinac in der Bundesliga zum ersten Mal von Anfang an und hatte es mit Arjen Robben zu tun – was sollte man da erwarten? Kolasinac warf seinen Kampfgeist in die Waagschale, lief einige Bälle ab, verursachte aber auch den Freistoß zum 2:0. Trotzdem: Er verdient Welpenschutz: Note 4,5
Marco Höger: Verursachte den Elfmeter zum 1:0, indem er Ribery mit der Hand auf die Schulter drückte – eine harte Entscheidung. Höger kämpfte viel, wehrte sich wenigstens mit Kräften, aber heraus kam dabei auch nichts. Note 4,5
Jermaine Jones: Neben Höger und Neustädter war Jones einer von gleich drei Sechsern, die Trainer Jens Keller aufgeboten hatte, um die Bayern aufzuhalten. Nach hinten brachte das keine Stabilität, auch Jones lief meistens nur hinterher. Immerhin hisste er nicht die weiße Fahne: Er versuchte es wenigstens, die Bayern zu attackieren. Note 4,5
Roman Neustädter: Der einmalige Nationalspieler ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Sein verheerender Fehlpass in der 15. Minute (den Kolasinac ausbügelte) war beileibe nicht sein einziger. Note 5
Tranquillo Barnetta: Bekam überraschend den Vorzug vor Raffael. Der Plan: Mit seiner Schnelligkeit sollte er die Konter nach vorne tragen. Doch mehr als Laufen war nicht bei Barnetta. Bei seinen Bemühungen kam nichts heraus, absolut gar nichts. Note 5,5
Michel Bastos: Der Brasilianer tauschte schon zur Halbzeitpause das Trikot mit Dante – auch das geht gar nicht. Anfangs hatte er noch ein paar gute Aktionen über links, aber nachher war nur noch Essig. Bezeichnend: Einen Freistoß, der aufs Tor kommen sollte, drosch Bastos in Richtung Eckfahne. Das kann passieren, passte aber ins traurige Schalker Bild. Note 5
Teemu Pukki: Der Zettel, auf dem man seine eigenen Aktionen notieren wollte, blieb weiß. Natürlich stand der Finne vorne als einziger Stürmer total auf verlorenem Posten, aber ein bisschen Gegenwehr hätte man von ihm schon erwarten dürfen. Note 5,5