Wolfsburg. . Es gibt ein Hin- und ein Rückspiel. Doch Norbert Elgert ist nicht der Typ, der darauf aus ist, am Mittwochabend im ersten Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft beim VfL Wolfsburg auswärts nur ein gutes Ergebnis zu erzielen. „Wir fahren dahin, um zu gewinnen“, sagt der Trainer der A-Junioren des FC Schalke 04. Anstoß der Partie wird um 18.30 Uhr im Porschestadion am Berliner Ring sein.

Bevor der Tross am Dienstag in Gelsenkirchen gestartet ist, gab es ein gemeinsames Mittagessen und anschließend ein paar Stau-Probleme auf der Autobahn. Und nicht nur da hat Norbert Elgert gespürt, dass seine Mannschaft gut drauf zu sein scheint. „Die Spieler sind zwar sehr fokussiert, sie machen aber einen fröhlichen Eindruck. Die Stimmung ist hervorragend“, sagt der 55-Jährige und macht deutlich, dass es überhaupt „nichts bringt, wenn man da verkrampft reingeht“. Zumal sich nicht nur die Experten einig zu sein scheinen, dass es ein 50:50-Spiel wird.

„Es ist doch klar: Jede der vier Mannschaften will jetzt Meister werden“, sagt Norbert Elgert, der 2006 Trainer der Schalker Meister-A-Junioren war. Und glaubt man den Worten von Wolfsburgs Coach Stephan Schmidt, geht der Knappen-Nachwuchs sogar mit einem minimalen Vorteil in dieses Halbfinale. Er spricht zwar auch von sicherlich zwei Duellen auf Augenhöhe, „aber aufgrund der Torgefährlichkeit“, sagt er, „ist Schalke leicht favorisiert“.

Elgert hat Wolfsburg beobachten lassen

In ähnlicher ganz leichter Dosis schiebt Norbert Elgert diesen Ball zurück, weil der VfL Wolfsburg eben Titelverteidiger ist und die Nord/Nordost-Staffel erneut für sich entschieden hat. „Aber unabhängig davon ist es ein 50:50-Spiel“, sagt der Schalker Coach, der den Deutschen Meister 2011 dreimal hat beobachten lassen. Und was ist dabei herausgekommen? „Es ist eine Mannschaft, die uns ein bisschen ähnelt, die zwar herausragende Einzelkönner hat, aber mehr als die Meister-Mannschaft des Vorjahres übers Team kommt“, beschreibt Norbert Elgert. Der VfL habe eine Mannschaft, das schon seniorenhaft spiele und immer die Ruhe bewahre. Gibt es denn auch Schwächen? Der Schalker Trainer schmunzelt. „Die werden wir“, sagt er, „sicherlich jetzt noch nicht rauslassen.“

Ganz unabhängig von der besonderen Aufgabe – es ist nun einmal ein Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft und nicht ein Bundesliga-Spiel gegen Rot-Weiß Ahlen – versucht Norbert Elgert seinen Spielern zu vermitteln, dass sie „diese Phase unbedingt genießen sollen“. Und nach Möglichkeit am 17. Juni mit dem Titel krönen soll. Dabei wird sich an der taktischen Ausrichtung des Westdeutschen Meisters überhaupt nichts ändern. „Wir sind eine Mannschaft“, sagt der Trainer, „die immer nach vorne spielt.“ Dieser Satz hätte übrigens auch von Stephan Schmidt stammen können. „Wir werden auch gegen Schalke unsere Grundphilosophie weiter verfolgen, nämlich offensiven Fußball vorzutragen“, sagt er.

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Lockerheit bewahren

Personell wird sich bei den A-Junioren der Königsblauen wohl auch nichts verändern. „Alle Spieler, die gebraucht werden, stehen zur Verfügung“, formuliert Norbert Elgert, um jedoch nicht auszuschließen, dass es die eine oder anderen Überraschung geben könne. „Zu 90, 95 Prozent“, sagt er dann aber doch, „steht die Mannschaft.“ Und für diese gilt es nun vor allem auch, ein bisschen Lockerheit zu wahren. „Es bringt ja nichts, wenn man die Freude an diesem wunderbaren Sport verliert“, sagt der Fußball-Lehrer, der in beiden Partien mit einer stattlichen Kulisse rechnet. Für das Rückspiel am Sonntag (11 Uhr) im Stimberg-Stadion in Oer-Erkenschwick sind bereits mehr als 1000 Karten verkauft.