Neuss. . Am 29. Dezemberg findet zum 10. Mal die World Team Challenge auf Schalke statt. Die Veranstalter bemühen sich noch um Superstar Ole Einar Björndalen.
Pünktlich am zweiten Weihnachtstag werden sich in Neuss 50 LKW mit 2500 Kubikmeter schneeweißer Fracht an Bord auf den Weg ins Ruhrgebiet machen. Doch bevor nun die Drogenfahndung hellhörig wird, können wir zur Beruhigung beitragen: Die Ware ist clean, es handelt sich um Kunstschnee aus der Skihalle Neuss, der drei Tage später bei der 10. Odlo World Team Challenge in und um die Schalker Arena dringend benötigt wird, wenn dieser Winter weiter so grau ausfällt. Wenn Petrus noch entsprechend zusätzlich produziert, wird weniger benötigt, aber die Organisatoren gehen bislang von der Höchstmenge aus. Schließlich soll es zum kleinen Jubiläum nicht an der Grundlage mangeln.
Bislang mangelt es noch ein bisschen an der Resonanz. Momentan hat man für das einmalige Spektakel aus Sport, Promischau und – nennen wir es – Umtrunk in Deutschlands größter Skihütte knapp über 30 000 Karten verkauft, was wohl verschiedene Gründe hat. Vielleicht tritt in der zehnten Auflage, die neunte fand wegen des kaputten Arena-Dachs noch im März statt, doch eine gewisse Sättigung ein. Ganz sicher bremst der ungewöhnliche Veranstaltungstag, der Donnerstag, das Fan-Interesse. „Das war der Wunsch des Fernsehens, dem wir uns letztlich gebeugt haben, beim nächsten Mal werden wir zum Donnerstag sicherlich nicht so einfach zustimmen“, berichtet Rüdiger Mengede, Geschäftsführer der Schalke 04-Stadion-Betriebsgesellschaft, der aber zuversichtlich ist, dass am Ende doch noch die 40 000er-Marke geknackt wird.
Schließlich haben die Macher des „herausragendsten Jahresereignisses“ (Mengede) sich nicht lumpen lassen, ein besonders erlesenes Teilnehmerfeld für das kleine Jubiläum auf die Piste zu bekommen. Neben dem deutschen Team um Ewig-Starter Michael Greis, der sich offensichtlich entschlossen hat, auf Schalke noch zu vergreisen, und Andrea Henkel, ist Herbert Fritzenwenger hartnäckig wie optimistisch, den Fans schließlich „Mister Biathlon“ schlechthin präsentieren zu können. Der Cheforganisator der Veranstaltung steht in harten Verhandlungen mit Norwegen um den erstmaligen Start ihres Superstars Ole Einar Björndalen. Dabei geht es beim Weltmeister und Olympiasieger gar nicht so sehr um irgendwelche Garantiesummen, sondern eher um sportliche Gründe. „Wir verhandeln gar nicht um Geld, sondern nur um die Starterlaubnis. Die Trainer in Norwegen sind bislang der Ansicht, dass ein Trainingsblock in der Heimat in dieser Woche wichtiger sei. Aber wir geben so schnell nicht auf“, so Fritzenwenger.
Aber zumindest das Rahmenprogramm steht und könnte rein akustisch der Membran in der Halle zusetzen: Als Top-Act wurde der „Anton aus Tirol“, DJ Ötzi, verpflichtet, der vor dem Hauptrennen ein halbstündiges Konzert geben wird. Dazu kommt noch Lokalmatador Olaf Henning, der grundsätzlich für diese Veranstaltung seinen Urlaub verschiebt, sowie DSDS-Star Thomas Godoj, der es aus Recklinghausen auch nicht weit hat.
Ach ja, einen Wunsch haben die Pisten-Präparierer noch: So fünf bis sechs Grad und blauer Himmel. Und es muss nicht königsblau sein.