Horst. .

SV Horst-Emscher 08 -
Rot-Weiss Essen 0:6 (0:2)

Der schmucke neue Kunstrasenplatz Auf dem Schollbruch hat nun auch seine offizielle Feuertaufe überstanden. Eins vorweg: Der Rasen hat nicht gebrannt. Der 6:0 (2:0)-Sieg von Regionalliga-Aufsteiger Rot-Weiss Essen beim ambitionierten Bezirksligisten SV Horst-Emscher 08 fiel erst am Ende standesgemäß aus, als den Platzherren verständlicherweise nach nur einer Woche Training die Kräfte schwanden.

Die rund 850 Zuschauer in Horst fragten in der ersten halben Stunde verwundert die anwesenden fremden Gäste, ob es sich wirklich um die rot-weiße Erstvertretung handele. Sie war es wohl, kam allerdings trotz Feldüberlegenheit zu Beginn schwer in die Gänge. Am Abend zuvor hatte man die Hochzeit des Mannschaftskameraden Leon Enzmann gefeiert, vermutlich musste sich erst die Müdigkeit aus den Beinen gelaufen werden.

So hielt die Elf von Trainer Klaus Schmidtchen die Partie erstaunlich lange offen, ja, hätte sogar in Führung gehen können. Patrick Kroll tauchte in der 20. Minute plötzlich frei vor RWE-Torhüter Dennis Lamczyk auf, sein Schrägschuss aus halblinker Position stellte Essens Nummer eins aber vor keine großen Probleme. „Ärgerlich, dass wir dann ausgerechnet durch zwei Standards ins Hintertreffen gerieten“, resümierte der 08-Coach hinterher. Nichts zu halten gab es für Keeper Sebastian Langer in der 27. Minute bei einem Freistoß aus 20 Metern, den Suat Tokat genau in den Winkel zirkelte. Was Kroll vor dem gegnerischen Tor nicht gelang, das schaffte er zwei Minuten vor der Pause vor dem eigenen Tor: Nach Essener Flanke köpfte er die Kugel unhaltbar ins eigene Netz: 0:2.

Wer geglaubt hatte, der Bezirkligist würde nach dem Wechsel einbrechen, sah sich getäuscht. Bei Kontern blieben die 08er sogar brandgefährlich, vor allem über den sehr agilen Tobias Rimböck.

Es dauerte bis zur 68. Minute, ehe RWE-Neuzugang Gungör Kaya, der in Nürnberg zum Bundesligakader gehört hatte, das 3:0 markierte. Erst in der letzten Viertelstunde schwanden den Horstern die Kräfte, so dass Lukas Lenz (76. und 87.) sowie der ehemalige Schalker Markus Heppke (88.) noch kräftig das Ergebnis aufhübschen durften. „Alles in allem bin ich sehr zufrieden und glaube, dass wir für die kommende Saison gut aufgestellt sind“, so Klaus Schmidtchens Fazit. Gästetrainer Waldemar Wrobel, in Horst ein alter Bekannter, bemängelte bei seinem Team die mangelnde Chancen-Verwertung und hatte für die Gastgeber noch ein Lob parat: „Guter Verein, gute Mannschaft, gut organisiert.“