Gelsenkirchen. Es ist schon sehr spät in der Veltins-Arena, als Ivan Rakitic als einer der letzten Spieler des FC Schalke 04 aus der Kabine kommt. Der 22-Jährige wirkt total entspannt, und das nicht nur wegen des 3:2-Sieges im Viertelfinale des DFB-Pokals gegen den 1. FC Nürnberg. Der angebliche Hauskrach mit Trainer und Manager Felix Magath ist bei dem kroatischen Nationalspieler anscheinend nicht angekommen.

Es ist schon sehr spät in der Veltins-Arena, als Ivan Rakitic als einer der letzten Spieler des FC Schalke 04 aus der Kabine kommt. Der 22-Jährige wirkt total entspannt, und das nicht nur wegen des 3:2-Sieges im Viertelfinale des DFB-Pokals gegen den 1. FC Nürnberg. Der angebliche Hauskrach mit Trainer und Manager Felix Magath ist bei dem kroatischen Nationalspieler anscheinend nicht angekommen.

Nachdem Ivan Rakitic sowohl gegen den Hamburger SV als auch bei Hannover 96 in den ersten beiden Bundesliga-Rückrundenspielen geschwächelt und seinen Trainer wohl auch ein bisschen verärgert hatte, zeigte er gegen Nürnberg eine gute Leistung. Er war auf der Doppel-Sechs neben Peer Kluge sogar der bessere Schalker – ganz so, als habe er längst Ruhe gefunden und seine Fußball-Zukunft geklärt.

Und die sieht wie aus? Ivan Rakitic schmunzelt kurz vor Mitternacht am Dienstagabend und sagt: „In den nächsten Tagen wird es eine Entscheidung geben.“ Bekannt gegeben, meint er wohl. Nächste Frage: Kann es denn sein, dass er sogar schon in der Winterpause wechselt, dass er bereits ganz woanders sein wird, wenn die Schalker womöglich am 21. Mai im Berliner Olympiastadion um den DFB-Pokal spielen? „Nichts ist auszuschließen“, sagt er. Und: „Mein erstes Ziel war immer Schalke. Das hat sich nie geändert.“

Solange aber weder Ivan Rakitic noch der FC Schalke 04, dessen Chef Felix Magath eine Vertragsverlängerung ja fast schon ausgeschlossen hat, offiziell nichts bekannt geben, darf weiter spekuliert werden.

Zum Beispiel darüber, ob überhaupt ein Klub bis zum Ende der Transferperiode am 31. Januar bereit ist, ein Ablösesümmchen zu bezahlen, wenn er Ivan Rakitic doch im Sommer umsonst haben könnte. Oder auch darüber, ob Felix Magath nicht längst entschieden hat, auf dem weiteren Weg in dieser Saison – in der Champions League, im DFB-Pokal und vor allem auch in der Bundesliga – dem doch meistens gut funktionierenden Duo vor der Abwehr – Peer Kluge und Ivan Rakitic – weiterhin zu vertrauen.

Ein für einen Fußball-Bundesligisten kleines Sümmchen hat der FC Schalke 04 doch am Dienstagabend eingespielt, für das Erreichen des Halbfinals gibt es immerhin 1,75 Millionen Euro. Und wer weiß: Vielleicht ist es sogar mit Ivan Rakitic leichter, auch das Finale zu erreichen. Im Falle eines Sieges gäbe es mindestens weitere zwei Millionen Euro, für den DFB-Pokalsieger sogar 2,5 Millionen – das sichere Ticket für die Europa League inklusive.

Der Anteil Ivan Rakitics am Einzug ins Halbfinale war jedenfalls nicht unwesentlich. Zwar begann der Mittelfeld-Mann eher schwach und wurde von den Schalker Fans wegen des angeblichen Hauskrachs auch recht schnell ausgepfiffen. Aber er steigerte sich, enorm sogar. Zumal er wegen seiner technischen Fähigkeiten auch viel eher in der Lage ist als Peer Kluge, etwas für das Offensiv-Spiel seiner Mannschaft zu tun. Schließlich gelang ihm in der 58. Minute das 2:2, das er nach dem Spiel ganz bescheiden kommentierte. „Peer Kluge und Raul haben diese Szene super herausgespielt“, sagte er, „so dass ich frei zum Schuss gekommen bin.“ So genau macht den aber nicht jeder rein.

Doch: Julian Draxler, Schalkes 17-jähriger Held am Dienstagabend, der in der 119. Minute zum 3:2 traf. „Julian ist ein guter Junge. Er arbeitet hart und ist sehr lernwillig. Mit 17 ein solches Spiel zu entscheiden, hat er verdient. Er hat den Ball perfekt getroffen“, sagte der fünfeinhalb Jahre ältere Ivan Rakitic. „Er soll diesen schönen Augenblick einfach genießen.“