Gelsenkirchen. .
Beim Ligatotal-Cup feierten die Fans des FC Schalke 04 den Neu-Hamburger Heiko Westermann minutenlang. Der Ex-Kapitän will nun einen Schlussstrich ziehen unter seine Schalker Zeit.
Mal angenommen, der FC Schalke 04 hätte den Millionen-Deal mit Raul erst in dieser Woche dingfest gemacht. Dann wäre es für Heiko Westermann eine triumphale und viel beachtete Rückkehr in die Schalker Arena geworden. Doch so musste der neue Innenverteidiger des Hamburger SV mit dem „kleinen Bahnhof“ Vorlieb nehmen. Vor dem Halbfinale gegen die Schalker gab es den obligatorischen Blumenstrauß und einen eher verlegenen Klaps von Felix Magath. Alles Gute, man sieht sich, etc.
Doch die königsblaue Nordkurve wollte nicht so einfach zur Tagesordnung übergehen. Hielt sie sich verständlicherweise in der Partie gegen den HSV noch dezent zurück, so feierte sie ihn tags darauf im Spiel um Platz drei des HSV gegen den 1. FC Köln während der gesamten Spielzeit. Bei jeder Standardsituation vor dem Kölner Tor riefen die Schalker seinen Namen.
Auf dem Feld schien es so, als sei der Angesprochene von der Sympathiekundgebung eher peinlich berührt, erst nach dem Spiel dankte er seinen treuen Fans mit Applaus und Daumen-hoch-Zeichen. „Ihr seid einmalig“, schickte er noch hinterher.
Westermann: „Ich hatte hier drei schöne Jahre“
Aber zweifelsohne will der Nationalverteidiger nun auch einen Schlussstrich ziehen unter seine Schalker Zeit: „Ich hatte hier drei schöne Jahre, bin hier Nationalspieler geworden, habe viele Freunde gewonnen. Aber jetzt bin ich in Hamburg, so ist nunmal der Fußball“, bemühte er sich bei allen emotionalen Gründen auch um Professionalität.
Gleichwohl ließ er keinen Zweifel daran, dass er seine Entscheidung bislang keine Minute bereut habe. „Ich hatte keine Lust mehr, auf vielen Positionen zu spielen, ich möchte mich auf dem Innenverteidiger-Posten festspielen“, so der Franke, der aber zugab, mit einem Auge noch immer auf die Geschehnisse und die Entwicklung in Gelsenkirchen zu schielen.
So richtig Fuß gefasst in der Hansestadt habe er noch nicht, schließlich war er den Hamburgern nach seinem Weggang ins Trainingslager in Österreich nachgereist. „Ich werde mir jetzt erst noch einige Sachen dort in Ruhe anschauen“, so der bald 27-Jährige, für den es erst einmal darum geht, den konditionellen Rückstand, bedingt durch seine Verletzung, bis zum Saisonstart aufzuholen. Schließlich kommen dann die Schalker. Ob die Fans ihn dann immer noch feiern werden?