Braunschweig. .
Eintracht Braunschweig -
FC Schalke 04
2:1 (1:0)
Es geht auch anders: Wer geglaubt hatte, das mit den (fast) zweistelligen Ergebnissen in der Testphase des FC Schalke 04 ginge munter so weiter, der wurde nun in Braunschweig eines Besseren belehrt: Mit 2:1 (1:0) gewann der ambitionierte Drittligist bei afrikanischen Sommertemperaturen diesen munteren Vergleich, bei dem der Sieger schon vorher feststand: Das Spiel war von Schalkes Hauptsponsor Gazprom initiiert worden, unter dem Motto „Gib Gas gegen Gewalt“ diente es als Benefizveranstaltung. Der Reinerlös, den 13 000 Zuschauer an die Kassenhäuschen trugen, kommt dem Bau eines Fanhauses als soziale Einrichtung auf dem Eintracht-Stadiongelände zugute.
Auf dem glühend heißen Rasen gab von Beginn an nur eine Mannschaft Gas: Braunschweig, seit knapp einem Monat bereits im Training, hat in zwei Wochen bereits Saisonstart in der Dritten Liga gegen Dynamo Dresden, dementsprechend ambitioniert begann das Gerangel um die Stammplätze. Die Schalker versuchten offensichtlich mit den Kräften zu haushalten und hielten sich vornehmlich auf der rechten Bahn auf, die einigermaßen im Schatten lag. Die Taktik ging genau zehn Minuten auf, da kamen die Gastgeber über die sonnendurchflutete Seite, Dennis Kruppke wurde bei seiner Flanke nicht wirklich gestört, und ebenso ungehindert konnte Dominik Kumbela in der Mitte einköpfen. Benedikt Höwedes und Christoph Metzelder hielten mehr als Höflichkeitsabstand.
Bis zur Pause ging es ähnlich einseitig weiter, Schalkes erste halbe Chance resultierte aus der 30. Minute, als Alexander Baumjohann auf Ivan Rakitic flankte, dieser aber kläglich vergab.
Eigentümlicherweise änderte sich das Kräfteverhältnis nach der Pause, als Schalkes Trainer Felix Magath ordentlich durchgemischt hatte. Vor allem mit Junmin Hao kam frischer Wind auf rechts in die Sommerhitze. Folgerichtig fand seine 40-Meter-Zirkelflanke genau den Kopf von Mario Gavranovic, der zum 1:1 (64.) einköpfte.
Wer dachte, nun würde der Erstligist zum Endspurt ansetzen, wurde enttäuscht. Christoph Metzelder wurde wegen einer Augenbrauen-Platzwunde gerade draußen versorgt, als dies die Platzherren schamlos ausnutzten: Wieder eine genau getimte Flanke von Benjamin Fuchs, Oliver Kragl stieg am Höchsten und ließ Torhüter Lars Unnerstall keine Chance (81.).
Trainer Felix Magath gewann dem Ganzen dennoch Positives ab. „Schön, dass die Spiele nun interessanter werden“, sagte er. „Meine Mannschaft war nach dem Trainingslager ein bisschen müde. Aber man kann nun sehen, wer im müden Zustand noch seine Leistung bringt. Das ist etwas, war wir in der Saison noch brauchen können.“ Bis dahin ist aber noch eine Menge Arbeit.