Dank der Fußball-WM werden wieder viele zu begeisterten Anhängern des Passivsports – aber nicht für alle Hobby- und Amateursportler ist damit gleichsam die Sommerpause eingeläutet. Vor dem Hintergrund der seit Tagen andauernden Hitzewelle und neuen Ozonjahreshöchstwerten lauern durchaus vermehrt Gefahren bei der Ausübung sportlicher Tätigkeiten, beim Training und besonders im Wettkampf.

Temperaturen über 25 Grad sorgen dafür, dass der Flüssigkeits- und Nährstoffhaushalt leicht aus dem Gleichgewicht geraten kann. Schwierigkeiten mit dem Kreislauf, schwankende Leistungen und muskuläre Probleme bis hin zu ernsthaften Blessuren können die Folge sein. So zählt der Orthopäde und Sportmediziner Mirko Kuhn aus der Praxis Adler/Kuhn in der Altstadt seit gut einer Woche vermehrt verunglückte Sportler zu seinen Patienten: „Je untrainierter der Zustand und je ungenauer die Einschätzung des eigenen Leistungsvermögens, desto größer das Risiko für Verletzungen.“

Doch nicht nur der Körper baut ab, auch die mentale Frische und das Konzentrationsvermögen (übrigens nicht nur beim Sport) bleiben auf der Strecke – das Leistungsvermögen sinkt, das Verletzungsrisiko steigt. Die wichtigste Gegenmaßnahme gegen Ermüdung und Hitzekoller sei, so Kuhn, eine ausreichende und rechtzeitige Flüssigkeitszufuhr durch Mineralwasser, Saftschorlen oder etwa ungesüßten Kräuter- und Früchtetees: „Doch Vorsicht. Das Durstgefühl allein ist trügerisch, es tritt zu spät auf.“

Deswegen gilt: Im wahrsten Sinne kühlen Kopf bewahren und sofern möglich mit dem Sport in klimatisierte Räume, den schattigen Wald und in die Morgenstunden ausweichen. Gerade Asthmatiker und Allergiker können von Letzterem doppelt profitieren und nicht nur der Hitze, sondern auch dem Ozon aus dem Weg gehen. Das schädliche Gas liegt in höchster Konzentration meist zwischen 16 und 18 Uhr in der Luft, gerade wenn sich viele nach dem Job zum Feierabendsport aufmachen.

Und noch einige Details gibt Kuhn seinen Sportlern in der Sprechstunde im Hochsommer regelmäßig mit auf den Weg: „Training klug dosieren, Termine flexibel planen und Thema Sonnenschutz nicht vergessen.“ Übrigens: Was im Sport von Bedeutung ist, gilt genauso für den Alltag. Auch hier bewährt es sich, so Kuhn, seinen Tagesrhythmus wie die Südländer dem Wetter anzupassen und früher in den Morgenstunden bzw. später am Nachmittag aktiv zu werden.