Gelsenkirchen. Es ist lange her, dass sein Name in deutschen Zeitungen zu lesen war. Doch vor einigen Tagen war es dann wieder soweit. Ünal Alpugan wird in der nächsten Saison neuer Trainer des Fußball-Landesligisten YEG Hassel.
Ünal Alpugan? Da war doch mal was, werden sich einige fragen: War er nicht der Dolmetscher von Schalkes türkischem Fußballer Hami Mandirali? Nein, da war schon mehr. Ünal Alpugan bestritt von 1998 an in drei Jahren immerhin 42 Bundesligaspiele für Schalke 04.
2001 ging der defensive Mittelfeldspieler als 27-Jähriger in die Türkei, um, wie er damals vor seinem Wechsel sagte, Spielpraxis zu sammeln. Immerhin sieben Jahre war er in der Türkei aktiv. Fünf Jahre spielte er beim Süper-Lig-Klub Rizespor. Dann ging es 2006 in die Großstadt. Istanbul BB verhalf er im ersten Jahr zum Aufstieg in die Süper-Lig. Ein Jahr spielte er dann noch in der höchsten türkischen Klasse, ehe er 2008 dort Abschied nahm.
Aber warum kehrte er nach Deutschland zurück? „Wegen meiner Kinder und der Familie”, sagt der inzwischen 35-Jährige. „Meine Kinder sind in Deutschland geboren und können hier eine bessere Ausbildung bekommen. Auch meine Familie wollte nach Deutschland zurück.” Ünal Alpugan selbst ist in Buer groß geworden. Seine Familie und die seiner Frau leben in Gelsenkirchen. Und seit sechs Monaten nun ist die Familie wieder zusammen im Ruhrpott. Wenn er einen Job in der Türkei bekommen hätte, wäre er wohl noch dort geblieben. Auch in Deutschland hatte er versucht, als Spieler unterzukommen. „Es gab nur Angebote aus der Oberliga. Ich wollte aber weiterhin als Profi spielen”, sagt Ünal Alpugan.
Dann aber kam da die Anfrage von YEG Hassel. „Da habe ich sofort zugesagt”, sagt Alpugan. YEG wird seine ersten Trainerstation. Derzeit ist er dabei seine B-Lizenz zu machen. Aber er wird wohl in Hassel nicht nur Trainer sein. Im August wird Alpugan erst 36 Jahre alt, da kann er schon noch das eine oder andere Spielchen machen. Doch das Hauptaugenmerk liegt allerdings auf dem Trainergeschäft.
„Ich will in der Landesliga zwar erst Erfahrungen sammeln. Aber ich will dennoch nächste Saison mit YEG Hassel oben mitspielen”, sagt Ünal Alpugan. „Ich bin zwar neu im Geschäft. Aber ich möchte Ziele erreichen.” Einmal hat er die Mannschaft bisher gesehen. Er hat den maßgebenden Leuten schon einmal gesagt, welche Spieler gehalten werden sollen. Alpugan: „Im Moment sind das so zehn Spieler. In zwei Wochen etwa werden wir aber den Kader zusammen haben.” In den nächsten Tagen wird er sich auch den einen oder anderen interessanten Spieler anschauen.
Übrigens: Alpugan wird den Trainerjob in Hassel hauptberuflich machen und nicht, wie viele seiner Kollegen, nebenher. „Ein guter Anfang ist da wichtig”, sagt er. „Und dann werden wir mal weitersehen.”