Region. Laufen, Joggen und Walken ist auch im Winter möglich. Dazu braucht es nur die richtige Ausrüstung und Kleidung – Tipps für die kalten Tage.

Manche nennen sie zuweilen die Unverbesserlichen. Die Menschen, die sich auch bei Temperaturen um den Gefrierpunkt aus dem Haus wagen, um zu laufen, joggen oder zu walken, werden auch mal mit einem staunenden Blick bedacht. Dabei ist es auch in einem normalen Ruhrgebiets-Winter keine große Kunst, sich weiterhin seine Bewegung an der frischen Luft zu verschaffen – so eisig sie auch sein mag.

Die richtige Ausrüstung und Kleidung sind der Schlüssel, um sich aus den eigenen vier Wänden herauszuwagen. „Ausreden zählen nicht“, sagt Thomas Schultheis vom Lauftreff der Erler SG aus Gelsenkirchen. Schon mit einigen Anpassungen sei das Laufen auch bei widrigen äußeren Umständen kein Problem mehr. „Man gewinnt nicht nur gegen den inneren Schweinehund, sondern auch Gesundheit und Wohlbefinden“, meint er.

Winterfestes Kleidungspaket

Zu einem „winterfesten Kleidungspaket“ gehören laut Schultheis folgende Bestandteile: ein eng anliegendes Funktionsunterhemd, „das die Feuchtigkeit nach Außen transportieren kann“. Als nächste Schicht folgt ein langärmliges Oberteil aus Funktionsstoff, das die eigene Wärme am Körper hält.

Drüber noch eine regen- und windabweisende Jacke, und der Oberkörper ist gut geschützt. Als Ergänzung dieses Zwiebellooks sollten noch eine Mütze und Handschuhe getragen werden. Hinzu kommt noch eine Winterlaufhose. Die Laufschuhe aus dem Sommer können ohne Probleme auch im Winter getragen werden. „Auch wenn dann in den ersten fünf bis zehn Minuten noch gefröstelt wird, ist dies kein Zeichen von falscher Kleidung“, meint Schultheis. „Im Gegenteil: Ist man warmgelaufen, können einem niedrige Temperaturen nichts ausmachen.“

Immer unterwegs: Die Mitglieder des Gelsenkirchener Lauftreffs der Erler SG.
Immer unterwegs: Die Mitglieder des Gelsenkirchener Lauftreffs der Erler SG. © ESG Lauftreff

Sehen und gesehen werden

Neben der Kälte sollten sich Läufer und Läuferinnen im Winter auch gegen die Dunkelheit wappnen. Ganz nach dem Motto: Sehen und gesehen werden. Wenn auch nicht allzu modisch, eine Jacke oder gar eine Weste mit oder aus Reflexionsstreifen erhöhen die eigene Sichtbarkeit. Schultheis empfiehlt für das eigene Sichtfeld eine Brustlampe, „Kopflampen wegen des Tragekomforts eher nicht. Brustlampen haben den Vorteil, dass die Wege zusätzlich beleuchtet werden“.

Doch der Natur kann die beste Ausrüstung und Kleidung nur bis zu einem gewissen Maß trotzen. Sollten im Ruhrgebiet einmal bayrische Verhältnisse herrschen, denen sich selbst ein Spiel der Fußball-Bundesliga beugen muss, dann sollte der nächste Lauf wohl aufgeschoben werden. Den inneren Schweinehund zu besiegen, hat auch seine Grenzen. Aber mit Tipps und Tricks lässt sich diese Grenze immerhin um ein paar Meter verschieben.