Gelsenkirchen. Gelsensport hat eine außerordentliche Mitgliederversammlung abgehalten. Der Vorstand wurde neu gewählt. Auch Schalkes Stimmrecht war ein Thema.
Es war die erste Mitgliederversammlung von Gelsensport seit 2021, als Klaus Lindner Präsident von Gelsensport geworden war. Dass sie überhaupt an diesem Donnerstag stattgefunden hat, das war schon die erste von einigen Neuerungen.
Denn nicht nur, dass es an diesem Abend um umfängliche Änderungen durch eine Neufassung in der Satzung ging. Denn eigentlich, nach dem bisher üblichen Turnus bei Gelsensport, hätte die Mitgliederversammlung erst wieder 2024 stattfinden sollen, drei Jahre nach der letzten. Dies war nun aber eine außerordentliche Versammlung – im Zwei-Jahres-Rhythmus werden auch die zukünftigen Mitgliederversammlungen stattfinden.
Gelsensport: „Wir wollten Klarheiten schaffen“
„Wir wollten Klarheiten schaffen“, sagt Klaus Lindner über die Neufassung der Satzung, Dinge verschlanken zum Beispiel mit einer Geschäftsordnung, einer Finanzordnung und einer Ehrenordnung.
Eine neue Übersichtlichkeit hat die Mitgliederversammlung am Donnerstag auch beim Thema Stimmrecht geschaffen. Bisher hatten die Vereine pro 200 beim Landessportbund gemeldeten Mitgliedern eine Stimme – was dem FC Schalke 04 von insgesamt 1121 Stimmen eine Mehrheit von 899 Stimmen sicherte.
Das zwar nur theoretisch – weil, so Lindner, sich die Schalker enthielten. Aber für mehr Klarheit ist dann doch gesorgt. Nun bekommen Vereine bis zu 2000 Mitgliedern eine Stimme je 200 Mitglieder. Ab dieser Grenze kommt für jeweils weitere 3000 Mitglieder nur eine Stimme dazu. Lindner: „Das heißt, dass wir jetzt rund 300 Stimmberechtigte haben, unter denen hat Schalke etwa 60 Stimmen.“
Vorstand: Buntkirchen löst Beisenbusch als „Vize“ ab
Durch die Satzungsänderung gibt es auch ein neues Organ, den Vorstand. Dem gehört der Geschäftsführer Marc Kopatz nicht mehr an, sondern er setzt sich aus drei Personen zusammen und, so Klaus Lindner, entspreche dem § 26 BGB (in dem heißt es: „Der Vorstand vertritt den Verein gerichtlich und außergerichtlich; er hat die Stellung eines gesetzlichen Vertreters“).
Lindner ist Präsident, als Vizepräsident Organisationsentwicklung ist Sebastian Buntkirchen neu dabei, Vizepräsident Finanzen ist Jens Polleit (bleibt).
Buntkirchen folgt auf Florian Beisenbusch, den es nach Berlin gezogen hat. Der neue Vizepräsident Organisationsentwicklung von Gelsensport ist Direktor Fans und Nachhaltigkeit beim FC Schalke 04 – aber vor allem auch „ein Gelsenkirchener Junge“, so Klaus Lindner.
In der kommenden Woche steht der beschlossene Umbau der Sportverwaltung auf der Tagesordnung der Ratssitzung. Die Aufgaben der Sportverwaltung werden ab dem neuen Jahr nicht mehr vom Stadtsportbund übernommen werden, sondern wieder von der Stadt – das Ende des „Gelsenkirchener Modells“, das es seit 1994 gegeben hatte.
Klaus Lindner: „Noch klarer an der Seite der Vereine“
In der neuen städtischen Sportverwaltung soll ein zusätzlicher Mitarbeiter eingestellt werden, der ausschließlich Baumaßnahmen auf Sportanlagen planen und betreuen soll.
Für alle Neuerungen dieser außerordentlichen Mitgliederversammlung habe es am Donnerstagabend große Mehrheiten und Zustimmung gegeben, so Klaus Lindner. Der Präsident hatte zu Beginn der Versammlung zunächst noch einmal auf eine schwierige Anfangszeit 2021 zurückgeschaut.
Der Ausblick des Gelsensport-Chefs hingegen fällt ganz anders auch, gerade auch wegen der Aussicht auf die Zusammenarbeit mit der neuen städtischen Sportverwaltung: „Wir stehen dann noch klarer an der Seite der Vereine.“