Gelsenkirchen. Sieben Spiele, sieben Siege: Die Sportfreunde Bulmke wollen in die Bezirksliga. Trainer Wolf im Interview über den dritten Anlauf zum Aufstieg.

Die Sportfreunde Bulmke haben ihre ersten sieben Saisonspiele in der Staffel 2 der Fußball-Kreisliga A gewonnen und streben scheinbar unaufhaltsam dem Titel-Hattrick in dieser Spielklasse entgegen. Vor dem Heimspiel am Sonntag gegen den FC Kickers Ückendorf unterhielt sich die WAZ mit Sascha Wolf, dem Trainer der Bulmker.

Herr Wolf, wie bewerten Sie das bisherige Abschneiden Ihrer Mannschaft?

Sascha Wolf: Es läuft schon richtig gut. Mit der bisherigen Ausbeute kann man sehr zufrieden sein. Wir haben die höchste Punktzahl erreicht, die wir holen konnten, und wir haben im Kreispokal nach einem 4:0-Sieg beim Bezirksligisten Erler SV 08 das Achtelfinale erreicht. Von daher läuft es gerade perfekt.

SF Bulmkes Sascha Wolf: „Ich glaube nicht, dass die Liga schlechter geworden ist“

Ist Ihre Mannschaft so stark oder ist der Rest der Staffel 2 so schwach? Es ist ja beispielsweise nicht üblich, wenn der Meister wie geschehen beim Vizemeister mit 10:1 gewinnt.

Ich glaube nicht, dass die Liga schlechter geworden ist. Ich glaube vielmehr, dass wir im Vergleich zum letzten Jahr eine noch bessere Mannschaft haben. Wir waren auch letztes Jahr schon gut, aber wir haben auf den richtigen Positionen getauscht, haben jüngere und auch erfahrenere Spieler hinzugeholt.

Warum ist Ihre Mannschaft denn so stark und so erfolgreich?

Es versteht jeder, um was es geht. Wir haben einen etwas breiteren Kader als letzte Saison, wir haben nicht nur elf gute Spieler. Wenn einer mal ausfällt, können wir ihn eins zu eins ersetzen. Wir sind auf allen Positionen doppelt gut besetzt. Ich habe die Qual der Wahl, und die Jungs verstehen es, dass auch mal jemand auf der Bank sitzt, der in der Woche zuvor gespielt hat, wenn wir ein anderes System spielen möchten. Mir liegt es sehr daran, alle Spieler einzubinden, sie zum Einsatz zu bringen und bei Laune zu halten. Jeder bekommt seine Spielzeit. Der eine mehr, der andere weniger.

Trotz der Asche „Bock auf Bulmke“

Welche Argumente haben die Sportfreunde Bulmke, um einen Trainer und auch Spieler, die schon mal höherklassig tätig waren, für den Ascheplatz an der Plutostraße zu begeistern?

Unser Vorsitzender Ercüment Salman tritt mit einer solchen Überzeugung an die Spieler heran, dass sie gerne mitmachen wollen, um etwas im Gelsenkirchener Fußball zu bewegen. Sie haben trotz der Asche Bock auf Bulmke. Zudem geht es überwiegend über Kontakte. Daniel Bertram und Ali Serhan beispielsweise sind gute Freunde. Wenn man einen von ihnen im Boot hat, kommt der andere fast schon zwangsläufig mit.

Wer oder was kann Ihre Mannschaft auf dem Weg zum dritten Meistertitel in Folge in der Staffel 2 der Fußball-Kreisliga A aufhalten?

Ich hatte eigentlich erwartet, dass es uns SSV/FCA Rotthausen etwas schwieriger machen würde. Nach der aktuellen Tabelle muss man aber eher davon ausgehen, dass Adler Feldmark der stärkste Widersacher sein wird. Die Feldmarker haben es uns schon letztes Jahr schwer gemacht, sie können uns auch diesmal ärgern. Wir sind noch lange nicht durch. Ich weiß, dass wir eine fußballerisch starke Mannschaft haben. Wir werden aber vielleicht auch mal ein Spiel nicht gewinnen, wenn die Einstellung nicht stimmen sollte.

Trainer Sascha Wolf von den Sportfreunden Bulmke.
Trainer Sascha Wolf von den Sportfreunden Bulmke. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Sportfreunde Bulmke: Dritter Anlauf Richtung Aufstieg

In den beiden vergangenen Spielzeiten haben die Sportfreunde den Aufstieg in die Bezirksliga verpasst, weil sie in den Entscheidungsspielen gescheitert sind. Welche Lehren haben Sie daraus gezogen?

Beim ersten Mal war ich noch nicht dabei. Damals ist die Mannschaft, so meine Beobachtung, nicht aufgestiegen, weil sie körperlich nicht fit war. Jetzt beim dritten Anlauf ziehen alle Jungs auch im Training voll mit. Man muss zusehen, dass man über die gesamte Saison in einem guten Fitnesszustand bleibt, damit man im letztlich entscheidenden Spiel zu 100 Prozent fit ist, um es gewinnen zu können.

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Wie groß ist die Gefahr, ausgerechnet wieder in einem Entscheidungsspiel zu straucheln, wenn man zuvor in der regulären Meisterschaftssaison nicht ausreichend gefordert wurde?

Das könnte unser Hauptproblem werden. Wir dürfen uns deshalb nicht ausruhen, sondern müssen gerade jetzt in einer erfolgreichen Phase eine Schippe drauflegen. Das letzte Entscheidungsspiel gegen SSV Buer II haben wir nicht verloren, weil die Jungs nicht motiviert waren. Wir haben es verloren, weil wir aufgrund der spielfreien Sonntage zum Saisonende aus dem Rhythmus geraten sind. Der Druck war weg, wir waren ja schon längst Meister. Ich bin deshalb gefordert, die Spannung hochzuhalten, damit die Jungs von Woche zu Woche Gas geben.