Ulm/Gelsenkirchen. Bei den Königsblauen war der Weg nach oben verbaut, in Magdeburg lief es nicht. Jetzt will der Offensivmann bei Ulm zeigen, was er drauf hat.

Wiedersehen macht Freude: Leonardo Scienza trifft Freitag Abend (18.30 Uhr) mit dem Drittligisten SSV Ulm auf seinen ehemaligen Klub Schalke 04. Scienza trug bis zum Juni 2022 noch das Trikot des Schalker Unterbaus und war oft der Mann für die besonderen Momente.

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Bei seinem Abschied schrieb er: „Auch wenn mein Weg hier nun endet, bin ich mir sicher, das wir uns wiedersehen werden. Gott hat für alles seine Pläne.“ Jetzt ist es so weit, auch wenn es sich nur um einen freundschaftlichen Vergleich zwischen den Spatzen und dem Kult-Klub handelt.

Vor etwas mehr als einem Jahr verabschiedete sich Leonardo Scienza mit großen Gefühlen aus der U23 des FC Schalke 04. Der technisch versierte Brasilianer mit luxemburgischem Pass hatte beim 5:1-Sieg über den SC Wiedenbrück einen Treffer beigesteuert und wurde von den königsblauen Anhängern mit viel Applaus bedacht. „Durch euch habe ich mich hier geliebt und unterstützt gefühlt.“, schrieb der Techniker emotionale Worte über die sozialen Netzwerke Richtung S04-Fans.

Dank an die Schalker Fans: Leo Scienza nach dem Regionalliga-Duell gegen RW Essen. Das Spiel wurde aus Sicherheitsgründen in der Veltins-Arena ausgetragen.  Foto: Thorsten Tillmann / FUNKE Foto Services
Dank an die Schalker Fans: Leo Scienza nach dem Regionalliga-Duell gegen RW Essen. Das Spiel wurde aus Sicherheitsgründen in der Veltins-Arena ausgetragen. Foto: Thorsten Tillmann / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

Der Weg nach oben zu den S04-Profis blieb ihm verbaut, so dass er sich für den Schritt zum 1. FC Magdeburg entschied. Beim Europapokalsieger von 1974 wurde der mittlerweile 24-Jährige aber nicht wirklich glücklich. In der vergangenen Zweitliga-Saison eckte Scienza an, saß in mehreren Partien in Folge nur auf der FCM-Reservebank und beklagte demzufolge mangelnde Wertschätzung.

Die Konsequenz: Scienza wurde in die Magdeburger Reserve verbannt, in der er seine ungeliebte Rolle aber annahm und durch 13 Tore und sieben Assists in zehn Partien kräftig Eigenwerbung betrieb. Leo Scienza kehrte den Magdeburgern nach Saisonschluss den Rücken.

FCM-Sport-Geschäftsführer Ottmar Schork wurde auf der Vereinshomepage zitiert: „Bei Leo lief die vergangene Saison nicht so gut, wie man sich das beidseits vorgestellt hatte. Von daher wird ihm der Schritt in die 3. Liga zum SSV Ulm guttun und ihm zu mehr Spielpraxis verhelfen.“ Bisher läuft es glänzend für Scienza: Bei Ulms 3:0 über Lübeck stand er in der Startelf und glänzte mit einem Traumtor in den Winkel.