Gelsenkirchen. Der ambitionierte SV Horst 08 stolperte am ersten Spieltag in der Bezirksliga. Trainer Naumann kündigt im Stadt-Derby ein anderes Gesicht an.

Die erste Lektion in der Fußball-Bezirksliga hat Absteiger SV Horst 08 bereits zum Saisonauftakt gelernt: Der angestrebte Weg zurück in die Landesliga scheint ein sehr schwerer zu sein. Die Kicker vom Schollbruch kassierten am ersten Spieltag eine unnötige und deshalb besonders ärgerliche 2:3-Niederlage beim Neuling FC 96 Recklinghausen, also bei einem Klub, der bis Mai noch zwei Klassen tiefer spielte als man selbst.

Naumann: „Das hat gegen uns gereicht“

Guido Naumann, der neue Horster Trainer, hatte im Vorfeld vor dem FC 96 gewarnt: „Das ist kein typischer Aufsteiger, das ist eine ganz erfahrene Truppe, die genau weiß, was sie kann.“ Eine Truppe, die den Horstern am Sonntag mit relativ überschaubaren Mitteln den Zahn ziehen konnte. „Die Recklinghäuser haben einen einfachen Ball gespielt. Das hat gegen uns gereicht“, resümierte Guido Naumann.

Seine Mannschaft bekam vor allem Dejan Petrovic nicht in den Griff. Er erzielte den 1:1-Ausgleich und acht Minuten vor Schluss durch einen von Okan Isleyen verursachten Foulelfmeter auch noch den 3:2-Siegtreffer.

Bouachria erzielt ein Traumtor für Horst 08

Die Horster waren zweimal in Führung gegangen: durch Mohamed Bouachria mit einem Traumtor aus 30 Metern zum 1:0 und durch einen von Fabrice Meinert verwandelten Foulelfmeter zum 2:1. Aber die personell geschwächten Horster konnten den Vorsprung nicht verteidigen, was angesichts des personellen Durcheinanders in der letzten Phase der Saisonvorbereitung vielleicht sogar zu erklären ist.

Leistungsträger Aygün Köstekci fehlt den Horstern aktuell wegen einer Knieverletzung.  Foto: Thomas Gödde / FUNKE Foto Services
Leistungsträger Aygün Köstekci fehlt den Horstern aktuell wegen einer Knieverletzung. Foto: Thomas Gödde / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Guido Naumann sah sich nach Ausfällen nämlich gezwungen, eine Elf auf das Feld zu schicken, die in dieser Formation wohl nicht mehr zusammenspielen wird. Insgesamt sechs Spieler mussten am vergangenen Sonntag ersetzt werden, darunter auch drei absolute Leistungsträger. Der spielende Co-Trainer Aygün Köstekci, der bereits in der vergangenen Saison ein großer Pechvogel war, fällt derzeit erneut aus. Wegen einer Verletzung im Knie wird er wahrscheinlich auch die nächsten vier Wochen nicht zur Verfügung stehen.

Horst 08: Jannik Lobe brummt Rotsperre ab

Torhüter Jannik Lobe brummt derzeit eine Rot-Sperre ab, die er sich am letzten Spieltag der vergangenen Spielzeit beim 3:3 gegen die SpVg Hagen 1911 eingehandelt hatte. Er muss noch einmal aussetzen. In Recklinghausen fehlte auch der von der SSV Buer zurückgekehrte Ramadan Ibrahim. Aus familiären Gründen. Auf den Königstransfer dieses Sommers kann Guido Naumann ab Samstag wieder bauen. Er wird die Mannschaft ganz sicher stärker machen.

Muss bei seinem Team Horst 08 noch nachjustieren: Trainer Guido Naumann. Foto: Oliver Mengedoht / FUNKE Foto Services
Muss bei seinem Team Horst 08 noch nachjustieren: Trainer Guido Naumann. Foto: Oliver Mengedoht / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Trotz des Fehlstarts sieht Guido Naumann keinen Grund, von den ambitionierten Zielen abzukehren. „Wir wollen und werden oben mitspielen“, kündigt er optimistisch an. Aber auch er hat mitbekommen, dass der FC Marl, der letztjährige Vizemeister, mit dem 7:1-Erfolg beim SV Zweckel ein erstes Ausrufezeichen gesetzt und jetzt zumindest psychologisch einen Vorteil hat. „Die Marler gehören für mich mit zu den großen Favoriten in unser Liga“, betont Guido Naumann.

Der nächste Gegner Buer II ist wieder ein Neuling

Am kommenden Sonntag bekommen es seine Horster erneut mit einem Neuling zu tun. Sie empfangen die zweite Mannschaft der SSV Buer, die mit einem 1:0-Sieg im Derby gegen Viktoria Resse in die Saison gestartet ist. „Es ist immer undankbar, an den ersten Spieltagen gegen Aufsteiger spielen zu müssen“, sagt Guido Naumann. Er erwartet gegen den Gast aus Buer ein brisantes Duell und fügt hinzu: „Wir stehen bereits unter Druck und werden ein anderes Gesicht zeigen als in Recklinghausen.“