Gelsenkirchen. In der Schalker U19 spielte er mit Thilo Kehrer und Leroy Sané zusammen, doch die Realtität heißt Kreisliga. So geht Stieber ins Abenteuer.
Die Augen der meisten Zuschauer, die bei den Stadtmeisterschafts-Gruppenspielen der Sportfreunde Bulmke auf dem Nebenplatz der Glückaufkampfbahn dabei waren, blieben an einem Spieler hängen: Paul Stieber. Was der 26-jährige Ex-Profi am Ball machte, hatte Hand und Fuß.
Sportchef Kicilkaya: „Paul hat überragende Leistung gebracht“
„Paul hat bei der Stadtmeisterschaft eine überragende Leistung gebracht. Für mich war er sogar Spieler des Turniers. Laufpensum, Spielwitz, Torgefahr: Er übertrifft bei uns die Erwartungen, die wir in ihn gesteckt haben“, schwärmt Bulmkes Sportlicher Leiter Ugur Kicilkaya im Gespräch mit der WAZ.
Kicilkaya sieht den aus Schermbeck geholten Antreiber sogar als Zugpferd. „Die Liga kann sich auf Paul Stieber freuen. Die Zuschauer, die sich unsere Spiele anschauen, werden auf ihre Kosten kommen: Selbst dann, wenn sie Fans der gegnerischen Mannschaften sind. Paul könnte definitiv in höheren Klassen spielen.“
2015 wurde Stieber mit Schalke U19-Meister
2015 wurde Paul Stieber unter Regie von Talententwickler Norbert Elgert Deutscher U19-Meister mit dem FC Schalke 04, für den er insgesamt 13 Jahre spielte. Beim Finale gegen die TSG Hoffenheim (3:1) stand Stieber vor 12.000 Fans in der Wattenscheider Lohrheide in der S04-Startelf.
Mit ihm im Schalker Team: Thilo Kehrer (heute West Ham United), Fabian Reese (Hertha BSC), Jacob Rasmussen (gerade vom AC Florenz zu Bröndby IF gewechselt) oder auch Felix Platte (SC Paderborn). Auch mit Bayern-Star Leroy Sané spielte Stieber in Schalkes Talentschuppen zusammen. Während es Sané, Kehrer und Rasmussen bis in die Nationalmannschaft geschafft haben, bleib der ganz große Durchbruch bei Stieber aus.
In Mouscron kam ein Trainerwechsel dazwischen
2019 sah es beim belgischen Erstligisten Royal Mouscron vielversprechend für das frühere Schalker Mentalitätsmonster aus, aber dann änderte sich die Situation mitten in der Saison-Vorbereitung. „Mouscron hat Bernd Hollerbach als neuen Trainer verpflichtet - und der hat drei neue Spieler mitgebracht. Dadurch wurde es für mich schwer, da unterzukommen. Ich habe es auch noch in der griechischen 2. Liga versucht, muss aber als Fazit sagen: Ich hatte kein Glück im Profifußball. Um im Profibereich unterzukommen benötigt man einfach viel Glück“, sagt Stieber.
Dritter Anlauf der Sportfreunde von Erfolg gekrönt
Nun also die Sportfreunde Bulmke. Hier soll der Mittelfeldspieler seinen Teil dazu beitragen, damit es mit dem Aufstieg klappt. „Für uns zählt nur der Sprung nach oben. Als die Anfrage von Bulmke kam, musste ich nicht lange überlegen. Wir stehen schon seit drei Jahren in Kontakt. Dieses Mal hat es geklappt. Ich fühle mich wohl hier.“