Gelsenkirchen. DJK Blau-Weiß Gelsenkirchen geht mit neuem Trainer und einem neuen Knipser in die nächste Saison. Was sich der Fußball-A-Kreisligist vornimmt.

Für Fußball-A-Kreisligist DJK Blau-Weiß Gelsenkirchen flog Edvin Kovacevic zuletzt sogar quer durch Europa. Am vergangenen Sonntag unterbrach der neue Trainer der Blau-Weißen den Familienurlaub in Bosnien-Herzegowina und stieg ins Flugzeug, um in dieser Woche beim Training dabei sein zu können.

„Ich will die Mannschaft halt persönlich kennenlernen“, sagt Kovacevic, der kürzlich vom B-Ligisten VfB Gelsenkirchen zu Blau-Weiß gewechselt ist und dort den Trainerjob von Muhsin Ayhan übernimmt. Nach der einen Woche bei der Mannschaft wird Kovacevic dann wieder zurück nach Bosnien fliegen und den Urlaub fortsetzen. Was die Familie dazu sagt? Kovacevic lacht. „Die kennen mich ja. Ich bin fußballverrückt. Da fliege ich auch mal eben von Bosnien nach Deutschland und zurück“, erzählt er.

Blau-Weiß Gelsenkirchen: Kovacevic hat Lust auf die Rückkehr in die Kreisliga A

Man merkt: Kovacevic hat außerordentlich viel Lust auf seine Rückkehr in die Kreisliga A. Hier war er bereits zwischen 2019 und 2022 für Adler Feldmark tätig gewesen, in seinem letzten Jahr landete er auf Platz vier.

Dennoch zog er vor der vergangenen Saison weiter zu Feldmarks Platznachbar VfB Gelsenkirchen in die Kreisliga B, wo es ihn allerdings nicht lange hielt: „Die Jungs waren zwar alle super, aber ich habe irgendwann gemerkt, dass bei einigen die Disziplin fehlt. Ich ticke da anders. Generell ist es so: In der Kreisliga A wollen die Spieler mehr“, erklärt Kovacevic.

Sechs Spieler kommen mit

Entsprechend froh war er, als das Angebot von Blau-Weiß kam. Dessen Vorsitzender Ralf Poddey war auf Trainersuche, weil Spieler Muhsin Ayhan, der den Posten im Winter von Michael Steinhüser übernommen hatte, doch nicht über den Sommer hinaus Trainer bleiben wollte. „Ihm ist das vom Aufwand her zu viel geworden“, sagt Poddey, der aber froh ist, dass Ayhan dem Team als Spieler und Kapitän erhalten bleibt.

Ayhan stellte dann den Kontakt zu Kovacevic her, der nun auch noch einige Spieler vom VfB mitbringt, die auch schon bei Feldmark unter ihm gespielt haben. Beispielsweise wechselt Markus Resulaj zu Blau-Weiß, der für Feldmark in der Saison 2021/22 29 Treffer erzielte und damit drittbester Torjäger der Kreisliga A2 war. Außerdem kommen Dennis Klein, Mevlüt Savas, Mohamad Hussein Mohamad, Nodi Ogada Isaac und Olsi Llakaj vom VfB mit zu Blau-Weiß. Llakaj wird Kovacevic als Co-Trainer unterstützen. Einziger Neuzugang, der nicht vom VfB kommt, ist Marcel Hussein (zuletzt Sportfreunde Bulmke II). Im Gegenzug gibt es auch nur einen Abgang: Emir Kiraz wechselt zu Glückauf Hüllen.

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Dennoch gibt es noch eine personelle Hiobsbotschaft: Malek Ali-Khan, mit 20 Treffern bester Blau-Weiß-Torjäger in der vergangenen Saison, hat sich das Wadenbein gebrochen und fällt monatelang aus. „Wenn einer deiner besten Stürmer so lange fehlt, ist das ein Schock“, sagt Kovacevic.

Entsprechend tief stapelt der Verein bei den Zielen für die neue Saison: „Wir wollen erst mal die Klasse halten“, betont Klubchef Poddey und verweist auf den vermehrten Abstieg wegen der Einführung der eingleisigen Kreisliga A. Kovacevic drückt es noch etwas deutlicher aus: „Jedes Spiel wird ein Endspiel sein.“ Die nötige Kraft dafür wird er bald wieder in der bosnischen Sonne tanken.