Gelsenkirchen. Justin Wolf fährt in Schaffrath diesmal nicht vorne mit. Wie er Rennen und Unfall erlebt hat – und was die City-Nacht trotzdem für ihn ausmacht.
Für den als Mitfavoriten angetretenen Justin Wolf brachte die 29. City Nacht von Schaffrath nicht den erhofften Erfolg.
„In dem Moment, an dem das Radrennen für mich eigentlich beginnen sollte, wurde es wegen des Unfalls unterbrochen. Als es zum Zusammenstoß kam, bin ich vorne gefahren und habe es nur leicht im Hintergrund gehört. Manchmal hängt sich jemand mit dem Rad auf, aber da hat es richtig gescheppert“, blickt der Dortmunder Zeitfahrspezialist auf den Zwischenfall mit vier Verletzten. Wolf: „Ich hoffe, dass es den verletzten Radfahrern bald wieder gut geht.“ Das Rennen wurde in abgespeckter Form fortgesetzt. Wolf kam als 18. ins Ziel.
29. City-Nacht in Schaffrath: Vierstellige Besucherzahl am Mittwochabend
„Ich habe hier in Gelsenkirchen ein Mal gewonnen, bin zwei Mal als Zweiter ins Ziel gekommen. Für mich war das Rennen bei der 29. City Nacht einfach zu kurz“, bilanzierte der 30-Jährige im Gespräch mit der WAZ.
Obwohl Justin Wolf seiner Favoritenrolle beim ungewöhnlichen Rennen nicht gerecht werden konnte, genoss er die Atmosphäre vor vierstelliger Besucherzahl an der Rundstrecke. „In Schaffrath zu fahren, ist immer etwas Besonderes. Ich habe in der Bretagne in Frankreich mal eine Etappe gewonnen. Da standen tausende Zuschauer an der Strecke. Es macht einfach Spaß, wenn die Fans richtig mitgehen. Man merkt bei solchen Veranstaltungen wie hier in Gelsenkirchen, dass der Mensch im Ruhrpott gerne unter Leuten ist.“
Wolf schiebt mit einem Schmunzeln nach: „Das Wichtigste ist eigentlich, dass es bei solchen Veranstaltungen Bier gibt.“
Ein gutes Stichwort: Das Meister-Bier hatte der BVB-Fan eigentlich schon kaltgestellt, aber dann machte der FSV Mainz 05 seinem Lieblings-Team durch ein 2:2 am letzten Bundesliga-Spieltag noch einen dicken Strich durch die Jubelrechnung. Wolf: „So traurig der zweite Platz für Borussia Dortmund ist, so traurig ist auch der Abstieg des FC Schalke 04. Das Derby BVB-Schalke und auch das Duell VfL Bochum-Schalke fehlt in der nächsten Saison. Solche Spiele sind einfach das Salz in der Suppe. Das Schöne an unserer Ruhrgebiets-Region hier ist, dass es so viele Vereine gibt, die nur ein paar Kilometer voneinander entfernt sind.“
Für Justin Wolf geht es an diesem Samstag mit seinem Team Sportforum (Düsseldorf/Kaarst-Büttgen) in der Rad-Bundesliga im schweizerischen Gippingen weiter. „Ich bin gerade Zweiter. In Kürze steigt auch die Deutsche Meisterschaft im Einzelzeitfahren. Da würde ich schon gerne aufs Podium kommen“, sagt der 1,97-Meter-Mann.