Gelsenkirchen. Zweiter Versuch, zweites Scheitern: Die Sportfreunde müssen die nächste Enttäuschung verdauen - und plädieren jetzt für neue Aufstiegsregeln.

Während bei der Reserve der SSV Buer nicht nur im Jahnstadion in Gelsenkirchen-Heßler, sondern später auch noch auf der heimischen Platzanlage an der Löchterheide ausgelassen gefeiert wurde, fuhren Team, Verantwortliche und Fans der Sportfreunde Bulmke nach dem 1:2 im Aufstiegsspiel zur Bezirksliga enttäuscht nach Hause. Nach dem Vorjahres-Scheitern klappte es auch im zweiten Anlauf nicht mit dem Aufstieg.

Bulmke: Der „verlängerte Arm“ musste verletzt raus

Sportfreunde-Trainer Sascha Wolf, der seinen „verlängerten Arm“ Cihan Yilmaz wegen Wadenproblemen früh aus der Partie nehmen musste, analysierte: „Wir haben es zum zweiten Mal probiert und wollten den Aufstieg unbedingt schaffen. Zum Schluss waren wir nochmal nah dran am Ausgleich, aber es hat nicht gereicht. Ich bin echt traurig. Wir haben ein ganzes Jahr gearbeitet – und am Ende nichts erreicht. Eine Mannschaft ist in so einem Aufstiegsspiel der Verlierer. Das ist bitter.“

Ärgerlich: Torwart Cenk Balci scheiterte mit den Sportfreunden Bulmke auf neutralem Platz in Gelsenkirchen-Heßler im Fußball-Aufstiegsspiel zur Bezirksliga an Buer II. Foto : Frank Oppitz / FUNKE Foto Services
Ärgerlich: Torwart Cenk Balci scheiterte mit den Sportfreunden Bulmke auf neutralem Platz in Gelsenkirchen-Heßler im Fußball-Aufstiegsspiel zur Bezirksliga an Buer II. Foto : Frank Oppitz / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Wolf: „Vielleicht kriegt es der Kreis hin...“

Wolf wünscht sich, dass der Modus fairer verläuft. „Ich finde, dass sowohl der Kreisliga A1-, als auch der Kreisliga A2-Meister aufsteigen sollten. Vielleicht kriegt es der Fußballkreis ja mal hin, das so einzuführen, bevor dann die eingleisige Kreisliga folgt.“ Der ehemalige Schalker Torjäger setzte zum Schluss alles auf eine Karte, ließ erst mit Dreierkette agieren und stellte dann in der Endphase auf Mann gegen Mann um. „Ich wollte die Tür nicht zu früh aufmachen“, sagt der Ex-Profi, „zum Schluss sind wir volles Risiko gegangen.“

Körperkontakt: Lukas Rudnik von der SSV Buer rückt Bulmkes Mahmut Gülnaz auf die Pelle.
Körperkontakt: Lukas Rudnik von der SSV Buer rückt Bulmkes Mahmut Gülnaz auf die Pelle. © ffs | t.Tartemann

Was die Aufstellung angeht, war Wolf trotz der Niederlage überzeugt davon, die richtigen Spieler nominiert zu haben. In der Abwehr erhielt das frühere Schalker U19-Talent Görkem Can, der zuletzt bei Denizlispor in der ersten türkischen Liga verteidigte und erst seit wenigen Wochen bei den Sportfreunden Bulmke mitmischt, das Startelf-Mandat.

Bulmkes Trainer grübelt noch am Spieltag

Keine einfache Entscheidung, da dafür ein anderer Spieler, der über die ganze Saison seinen Beitrag zur Meisterschaft geleistet hatte, weichen musste. Wolf: „Ich habe noch am Morgen des Spiels überlegt, welche Spieler beginnen. Ich habe mich mit meinem Co-Trainer und auch mit einigen Akteuren ausgetauscht. Letztlich haben wir eine gute Wahl getroffen. Und Görkem hat ein gutes Spiel gemacht. Dass wir es unter dem Strich nicht geschafft haben, ist ärgerlich.“

Starke Leistung: Der Ex-Schalker Görkem Can (r.) von den Sportfreunden Bulmke. Foto : Frank Oppitz / FUNKE Foto Services
Starke Leistung: Der Ex-Schalker Görkem Can (r.) von den Sportfreunden Bulmke. Foto : Frank Oppitz / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Wolf schiebt im Blick auf die Saison 2023/24 bissig nach: „Wir müssen für den Aufstieg noch mehr tun.“ In dieser Saison hatte der Coach bereits eine zweite Trainingseinheit eingeführt. Zuvor hatte sich die Mannschaft meistens freitags zu einem Trainingsspielchen getroffen und dann sonntags um Punkte gespielt.