Gelsenkirchen. Nach dem 2:1-Sieg im Aufstiegsspiel gegen Bulmke brachen alle Dämme. Die große Frage ist: Bleibt Kapitän Michael Krakala?
Die „rote Wand“, die das Reserve-Team der SSV Buer zum Aufstiegsspiel gegen die Sportfreunde Bulmke ins Jahnstadion begleitet hatte, war außer Rand und Band. Etwa die Hälfte der insgesamt 866 zahlenden Zuschauer drückten den Bueranern die Daumen - und feierten nach dem 2:1 über Bulmke ausgelassen.
Malkoc kann es langsam realisieren
In der kommenden Saison spielen die Bueraner Zweitvertretung in der Bezirksliga. Trainer Seldin Malkoc streicht im Gespräch mit der WAZ heraus: „So langsam kann ich es realisieren, was wir hier geschafft haben. Wir freuen uns riesig über den Sprung in die Bezirksliga und werden die Mannschaft jetzt noch punktuell verstärken. Drei Talente kommen aus unserer eigenen U19 hoch.“
Buers Trainer: „Die letzten zwei, drei Wochen waren die Hölle“
Malkoc, der früher selbst für die SSV Buer gespielt hat und deswegen genau weiß, wie der Verein tickt, richtete via Stadion-Mikro einige Worte an Mannschaft und Fans. „Die letzten zwei, drei Wochen waren die Hölle. Ihr seid so eine geile Einheit. Ihr seid mega, Jungs“, meinte Malkoc in Richtung seiner Spieler, die darauf mit lautem Beifall antworteten. In Richtung der Anhänger meinte der Aufstiegs-Trainer: „Ihr seid die Geilsten!“
Auch Mannschaftskapitän Michael Krakala ergriff das Wort. „Ich werde die nächsten Tage in Ruhe überlegen, ob ich eine Saison dranhänge. Ich habe den Jungs im Kreis gesagt: Ihr seid keine Freunde, ihr seid Familie! Ich bin stolz, euer Kapitän zu sein.“
Malkoc sieht mehr Feuer, mehr Wille
Im Spiel war beiden Mannschaften vor der großen Kulisse die Nervosität anzumerken. „Nach fünf bis zehn Minuten haben wir sie dann etwas abgelegt“, bilanzierte Seldin Malkoc, „wir haben dann einen guten Ball gespielt, sind aber phasenweise auch wieder ein paar Minuten aus dem Rhythmus gekommen. Ich habe aber unter dem Strich mehr Feuer, mehr Willen bei uns gespürt.“
Buer ging durch Ben Willger 1:0 in Führung (34.), legte durch Knipser Steffen Dörpinghaus das 2:0 nach (79.), musste aber nach dem Anschlusstor durch Mehmet Kafli (89.) noch mal etwas zittern. Malkoc: „Bulmke hat viel Qualität in seinen Reihen. Da muss man immer auf der Hut sein. Es gab sieben, acht Minuten Nachspielzeit. Da war noch viel Zittern dabei.“
Dass alleine 57 Anhänger mit einem Fanbus ins Stadion gebracht wurden und später noch einmal eine „halbe Busladung“ nachkam, unterstrich die Besonderheit des Spiels. „Die Kulisse beflügelt natürlich“, bilanziert Malkoc, „der Verein hat alles aktiviert, hat Busse bereitgestellt, Fahnen aufgestellt und Fans mobilisiert. Ich habe versucht, viel mit den Spielern zu reden und meinen Jungs gesagt, dass sie das alles genießen und alle mitnehmen sollen. Wer weiß, ob man so ein Spiel mit dem Aufstieg in seiner Laufbahn noch einmal erleben kann.“