Herne. YEG Hassels Trainer Hakan Durdu hatte beim 1:3 (1:2) im Auswärtsspiel beim SV Sodingen irgendwann genug. Warum die drei Punkte in Herne bleiben.
Als ihm zu oft auf Zeit gespielt wurde, forderte er einen zweiten Ball an der Außenlinie - und sah kurz darauf die gelbe Karte. Durdu: „Wir hatten in der zweiten Halbzeit keine 20 Minuten Nettospielzeit. Ständig gab es Unterbrechungen. Es dauerte ewig, bis ein Ball, der im Aus war, zurück auf das Feld kam. Was hat das mit Sportsgeist zu tun? Wir wollen doch Fußball spielen. Es war überhaupt kein Spielfluss erkennbar.“
YEG Hassel: Riesenchance für Onour Kara Ali
Sein Team hätte nach 360 Sekunden in Führung gehen können, aber Onour Kara Ali scheiterte frei vor Sodingens Torwart Hendrik Zimmermann.
„Wir hatten noch eine weitere gute Möglichkeit. Mit einer Führung im Rücken wäre es ein anderes Spiel gewesen“, meinte Durdu. Nach einer Viertelstunde erhöhten die Hausherren die Schlagzahl. Die feine Vorlage von Offensivkraft David Schroven schoss SVS-Torjäger Brightney Igbinadolor auf das Hasseler Tor. Für den geschlagenen Keeper Pascal Schulz-Knop rettete Musa Dilek in höchster Not auf der Torlinie (17.).
YEG Hassel meldet sich durch Elfmeter zurück
Kurz darauf jubelte der SVS: Auf Vorarbeit von Michel Post traf Igbinadolor mit einem Schuss zur Führung (20.). In der 28. Minute packten die Sodinger das zweite Tor drauf. Michel Post hatte bei seinem Schuss etwas Glück, dass YEG-Schlussmann Schulz-Knop bei seinem Rettungsversuch leicht wegrutschte. Die Kugel kullerte ins leere Gehäuse (28.). YEG Hassel meldete sich durch einen Foulelfmeter, den Sodingens Marvin Sachsenweger durch ein Foul an Faruk Gülgün im linken Strafraumbereich verursachte, zurück.
Acht gelbe Karten - und eine Verwarnung für den Coach
Der Schuss von Cihan Yildiz saß – 2:1 (38.). Im zweiten Durchgang wurde die Partie hektischer und intensiver, es gab insgesamt acht gelbe Karten – plus die Verwarnung für YEG-Trainer Durdu. Nach einem abgefangenen YEG-Angriff konterte Sodingen und kombinierte sich mit einem Doppelpass vor das Gäste-Tor.
Der starke Schroven erzielte nach Doppelpass mit Michel Post das 3:1 (62.). YEG-Vorwürfe, dass Sodingen zu sehr auf Zeit gespielt hätte, lächelte SVS-Trainer Thomas Stillitano weg: „Dass sich niemand im Vollsprint auswechseln lässt, ist nicht ungewöhnlich. Es gab ein paar kleine Reibereien im Spiel, aber es war keine unfaire Begegnung.“
SVS-Trainer Thomas Stillitano sieht nach dem Sieg angesichts der engen Tabellensituation zum Zurücklehnen noch keinen Anlass: „Die Tabellensituation ist in der Liga ganz eng. Wir werden noch einiges an Punkten holen müssen“, sagt der Coach.
Sodingens Trainer sah einen schwachen Start seiner Mannschaft und griff schon nach wenigen Minuten ein. Stillitano: „Wir haben mit Fünferkette angefangen und dann auf Viererkette umgestellt, um mehr Druck auf den Ball zu bekommen.“ Eine frühe Umstellung, die zum Erfolg führte.
YEG Hassel: Schulz-Knop – Baydemir (58. Kaya), Dilek, Öztürk – Yildiz (68. Terzicik), Kilic, Gülgün, Özkaya, Arabaci (82. Eren) – Esen, Kara Ali (76. Nishino). Tore: 1:0 Igbinadolor (20.), 2:0 Michel Post (28.), 2:1 Yildiz (38./Foulelfmeter), 3:1 Schroven (62.).