Gelsenkirchen. Sven Jubt fehlt dem Gelsenkirchener Bezirksligisten wohl bis zum Saisonende. Aufhören will er aber nicht – und auch seinen Humor hat er behalten.

Wenn Trainer Matthias Potthoff am Sonntag mit Viktoria Resse in der Fußball-Bezirksliga gegen den Aufstiegsaspiranten FC Marl antritt, wird er Sven Jubt, einen seiner Leistungsträger, in der Aufstellung nicht berücksichtigen können. Der erfahrene Torjäger des Emscherbruch-Klubs fällt wegen eines Mittelfußbruchs im linken Fuß für den Rest dieser Saison aus.

Am 10. Februar, im Abschlusstraining vor dem Auswärtsspiel beim SV Zweckel (1:1), ist es passiert: Beim Torschuss knickte Sven Jubt auf dem Ascheplatz unglücklich um.

„Ich wusste sofort, das Ding ist durch“, erzählt der Resser Angreifer. Eine ähnliche Verletzung ereilte ihn bereits vor fast vier Jahren. Damals war der Mittelfuß allerdings „nur“ angebrochen. Die Ärzte hoffen, dass der Bruch konservativ behandelt werden kann, dass Sven Jubt um eine Operation herumkommen kann.

Viktoria Resse: Sven Jubt will unbedingt „aufstehen, weitermachen“

Sven Jubt, links, und Christo Galagoussis im Spiel der Fußball-Landesliga vom SV Horst-Emscher 08, weiße Trikots, gegen Viktoria Resse.
Sven Jubt, links, und Christo Galagoussis im Spiel der Fußball-Landesliga vom SV Horst-Emscher 08, weiße Trikots, gegen Viktoria Resse. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

„Es sieht gut aus, dass alles so zusammenwächst, wie es sein soll“, berichtet der 32-Jährige, der früher gemeinsam mit Ilkay Gündogan das Schalker Gymnasium besucht hat. „Aber für drei Monate werde ich sicherlich ausfallen. Es wäre wünschenswert, wenn ich zur nächsten Saison wieder eingesetzt werden könnte.“ An ein Karriereende denkt er trotz der schweren Verletzung nicht. Sein Motto: „Aufstehen, weitermachen! Ich bin doch im besten Fußballeralter.“

Dass er seine sportliche Zukunft auch nach seiner Genesung bei Viktoria Resse sieht, daran ließ der gelernte Physiotherapeut bereits vor dem 10. Februar keinen Zweifel. „Ich habe schon von vor ein paar Wochen gesagt, dass ich bleiben werde. Ich fühle mich bei der Viktoria einfach wohl“, bestätigt er. „Ein familiäres Umfeld zu haben, tut immer gut.“

In Horsthausen nicht warm geworden

Sven Jubt ist seit etwas mehr als einem Jahr wieder in Resse. Zwischenzeitlich war er mal für eineinhalb Jahren bei der SpVgg Horsthausen in der Landesliga. „Ich bin dort aber nie richtig warm geworden“, sagt er, ohne nachkarten zu wollen.

Jedenfalls war er nicht unglücklich darüber, als sich Viktoria Resse in der Winterpause der Saison 2021/22 um eine Rückkehr bemühte, zumal etwa zur gleichen Zeit mit Matthias Potthoff ein einstiger Mitspieler aus Viktorias bester Zeit das Trainer-Amt übernahm. Mit Viktoria Resse und Matthias Potthoff schaffte Sven Jubt vor fast sechs Jahren den überraschenden Aufstieg in die Westfalenliga. An einen solchen Erfolg ist in absehbarer Zeit nicht zu denken. Nach dem Abstieg aus der Landesliga im vergangenen Jahr geht es für die Gelb-Schwarzen in dieser Spielzeit vorrangig darum, in der Bezirksliga anzukommen und sich dort zu etablieren.

Auch in der Abwehr eine Hilfe

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Das ist ihnen als aktueller Tabellensechster bislang gelungen. Auch Sven Jubt hat dazu beigetragen: als viermaliger Torschütze und zeitweise auch als Notnagel in der Abwehr, als alle Innenverteidiger ausgefallen waren. „Das ist zwar nicht unbedingt meine Position, aber für die Mannschaft mache ich alles“, betont er. Eigentlich müsste ihm auch das Verteidigen im Blut liegen, denn sein Vater Detlef Jubt und sein Onkel Gerd Jubt waren früher bekannte Abwehrspieler beim Erler SV 08.

Momentan ist für Sven Jubt aber weder ans Angreifen noch ans Verteidigen zu denken. Die Fußballschuhe hat er gegen Entlastungsschuhe getauscht, aber das soll sich bald wieder ändern. Die Lust auf Fußball hat ihm auch der Mittelfußbruch nicht genommen. „Für die Bundesliga wird es zwar nicht mehr reichen“, sagt er mit einem Schmunzeln. „Aber ich freue mich darauf, wenn es nach meiner Verletzung weitergehen kann.“

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