Gelsenkirchen. Der U23-Angreifer hat seine monatelange Durststrecke überwunden. Zwischenzeitlich war er dem Verzweifeln schon sehr nah.
17 Spiele, fünf Tore, sechs Vorlagen: Für Niklas Castelle lief das erste Halbjahr im Regionalliga-Team des FC Schalke 04 nahezu perfekt. Der Stürmer vom VfL Senden schlug in der Rückrunde 2021/2022 prima ein, trainierte in der Sommervorbereitung 2022 auch bei den Profis mit.
Schalkes Castelle: Nach dem Höhenflug kam der Knick
Doch nach dem Höhenflug kam der Knick. „Niklas hat eine Super-Vorbereitung gespielt. Die Erwartungen sind nach seinem guten ersten Halbjahr gestiegen, aber auf einmal ging gar nichts mehr“, fasst Schalkes U23-Trainer Jakob Fimpel zusammen.
„Ich habe nichts mehr getroffen. Es war fast schon zum Verzweifeln. Die Dinger wollten einfach nicht reingehen. Bis zum 15. Spiel hatte ich in dieser Saison keinen einzigen Scorerpunkt in der U23. Natürlich kommt man da zum Nachdenken. Das macht etwas mit einem“, sagt Castelle im Gespräch mit der WAZ.
Doppelpack bei Schalkes 8:2 in Bocholt
Beim 8:2-Schützenfest gegen Aufsteiger 1. FC Bocholt ließ es der 20-Jährige dann Anfang November kräftig krachen, erzielte zwei Treffer und gab zwei Assists. Auch beim Aluminium-Festival gegen den SC Wiedenbrück (1:1) und zuletzt beim intensiven 1:1 gegen die U23 von Borussia Mönchengladbach trat Niklas Castelle jeweils als Torvorbereiter positiv in Erscheinung.
Castelle merkt, dass es bergauf geht
„Ich merke jetzt, dass es bergauf geht“, sagt der Schalker Offensivspieler, „man muss auch in Phasen, in denen es nicht so gut läuft, einfach weitermachen. Aber für mich war es schon eine harte Zeit, aus der man sicherlich auch viel mitnehmen kann.“ Jakob Fimpel stellt fest: „Für seinen weiteren Weg war diese Erfahrung wichtig.“
Gute Gespräche halfen bei der Durststrecken-Bewältigung
Tipps holte sich Niklas Castelle unter anderem beim ehemaligen Bundesliga-Torschützenkönig Martin Max (54), der auf Schalke als Stürmer-Trainer für den Profi-Unterbau tätig ist. „Das hat mir geholfen. Mit Martin, aber auch im familiären Bereich habe ich gute Gespräche geführt“, sagt Niklas Castelle, der zwischenzeitlich aber den Schalter auf „schweigsam“ umgelegt hatte: „Ich habe wochenlang gar nicht mit meinen Eltern gesprochen.“
Schalke 04 U23: Akku ist noch nicht im roten Bereich
Inzwischen ist er wieder gesprächig und kann auch über seine Erfolglos-Phase etwas schmunzeln. Die Gefahr, dass der Kraft-Akku im Endspurt bis zur Winterpause in den roten Bereich absacken könnte, sieht Niklas Castelle bei den Königsblauen übrigens nicht. „Durch unser Trainer-Team kriegen wir es gut hin, dass Motivation und Spannung oben bleiben. Ich habe das Gefühl, dass die Trainer uns richtig pushen“, sagt der S04-Knipser. Mit dem richtigen „Push“ wollen die Schalker nun auch im Nachholspiel gegen Preußen Münster (Mittwoch, 23. November, 18 Uhr) und beim Rückrunden-Start in Straelen (Samstag, 26. November, 14 Uhr) abliefern.tt