Gelsenkirchen. Mit dem SC Preußen Münster kommt am Samstag (14 Uhr) der Topfavorit auf den Aufstieg zum Regionalliga-Duell mit Schalkes U23 ins Parkstadion.

„Die Preußen sind individuell und auch in der Breite gut besetzt“, sagt Schalkes U23-Trainer Jakob Fimpel, „in der letzten Saison sind die Münsteraner im Aufstiegsrennen nur hauchdünn an Rot-Weiss Essen gescheitert. Jetzt nehmen sie einen neuen Anlauf.“

Schalkes Gegner fliegt „verdunkelt“ aus dem Pokal

Der allerdings zuletzt einen ersten Dämpfer erhalten hat. Im Traditionsduell gegen Alemannia Aachen zogen die Münsteraner mit 2:4 den Kürzeren und mussten somit ihre erste Saison-Niederlage hinnehmen. Unter der Woche gab es dann einen weiteren sportlichen Tiefschlag: Im Westfalen-Pokal-Achtelfinale war für Münster bei Außenseiter SpVgg. Erkenschwick mit einer 4:5-Niederlage nach Elfmeterschießen Endstation.

Die Preußen sprachen nach dem K.o. angesichts der provisorisch aufgestellten Flutlichtanlage, die wichtige Teile des Spielfelds offenbar nicht ausreichend erhellen konnte, von irregulären Bedingungen.

Schalke holte zuletzt drei Siege in Serie

Der Regionalliga-Tabellenführer dürfte entsprechend geladen zum Auswärtsspiel nach Schalke fahren, was Jakob Fimpel allerdings nicht aus der Ruhe bringt. Er will mit seiner Mannschaft an die jüngsten Erfolge anknüpfen und wieder eine starke Performance abliefern.

Die Königsblauen fuhren zuletzt überzeugende Siege gegen Fortuna Düsseldorfs U23 (4:2), den 1. FC Düren (4:1) und Rot-Weiß Oberhausen (3:1) ein. Während der Länderspielpause bekamen die Schalker Spieler, die zuvor nicht regelmäßig zum Einsatz oder aus Verletzungsphasen kamen, Testspiel-Praxis gegen die Reserve des AZ Alkmaar (2:2) und eine mit zahlreichen Profis verstärkte U23 von VVV Venlo (2:4).

Auf Julius Schell und die Schalker Defensive dürfte gegen Münster einiges an Arbeit zukommen. Foto: Micha Korb / FUNKE Foto Services
Auf Julius Schell und die Schalker Defensive dürfte gegen Münster einiges an Arbeit zukommen. Foto: Micha Korb / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Micha Korb

Fimpel: Wir können einiges noch besser machen“

„Wir können sicherlich noch einige Dinge besser machen“, sagt Schalkes Coach, „zum Beispiel noch viel mehr Spieler vorne in den gefährlichen Bereich bringen, noch sicherer und dominanter auftreten, noch klarere Chancen herausspielen.“

Wenn das auch gegen die favorisierten Schwarz-Grünen passieren sollte, hätte Schalkes U23 einen weiteren Schritt in die richtige Richtung gemacht.

Jakob Fimpel freut sich auf das Kräftemessen mit den Preußen. „Es ist gut, dass solche Traditionsteams wie Münster, Aachen und Oberhausen in der Regionalliga West dabei sind. Sie bringen Fans mit und auswärts spielen unsere Jungs in vollen Stadien. Unterbewusst kann das immer einen zusätzlichen kleinen Kick auslösen“, sagt der 33-Jährige.

Kein Wiedersehen mit dem Ex-Schalker Frenkert auf dem Rasen

Zu einem Wiedersehen mit dem ehemaligen S04-Verteidiger Lukas Frenkert wird es auf dem Rasen nicht kommen. Der 22-Jährige zog sich während der Vorbereitung in einem Testspiel gegen den KFC Uerdingen (6:0) eine schwere Sprunggelenksverletzung zu und musste operiert werden.

Für die Königsblauen absolvierte Frenkert in der letzten Saison unter dem damaligen Trainer Torsten Fröhling 15 Einsätze und verabschiedete sich im Januar wieder zurück zu seinem Stammverein Preußen Münster.

Der Weg nach oben ist steinig

Frenkert ist ein Beispiel dafür, dass Schalke nicht immer als Sprungbrett dienen kann. Bei Leo Scienza, Luca Schuler oder Jason Ceka (alle bei Zweitliga-Aufsteiger 1. FC Magdeburg unter Vertrag) klappte der Sprung in den Profibereich, bei Henning Matriciani oder Florian Flick führte der Weg über Schalkes U23 sogar bis hoch in die Bundesliga.

„Dass ein Spieler ganz vom Weg abkommt, ist eher selten“, streicht Jakob Fimpel heraus, „wer bei uns aus Altersgründen aus dem Ranking fällt, muss sich eine neue Aufgabe suchen. Im Optimalfall läuft es wie bei Leo Scienza. Aber manchmal wollen die Jungs auch einfach woanders ihren nächsten Schritt machen – so war es zum Beispiel bei Jimmy Kaparos, der sich für einen Wechsel zum PEC Zwolle nach Holland entschieden hat.“

Abwarten und Tee trinken: Für den ehemaligen Schalker Lukas Frenkert lief die Saison bisher äußerst unglücklich. Nach einer Sprunggelenks-Operation kämpft er um sein Comeback in Münster.
Abwarten und Tee trinken: Für den ehemaligen Schalker Lukas Frenkert lief die Saison bisher äußerst unglücklich. Nach einer Sprunggelenks-Operation kämpft er um sein Comeback in Münster. © Jan Fromme /firo Sportphoto | Jan Fromme