Gelsenkirchen. Das Team der SG Gelsenkirchen ist bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften in Berlin stark vertreten. Trainer Michael Seeger ist stolz.

Michael Seeger war zu Wochenbeginn mit Organisation beschäftigt. Der Schwimmtrainer der SG Gelsenkirchen bastelte an der Unterbringung seiner insgesamt sieben Schützlinge, die bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften vom 24. bis zum 28. Mai in der Metropole Berlin am Start sind.

SG Gelsenkirchen: Hotel in unmittelbarer Nähe

„Unser großer Vorteil ist, dass wir ein Hotel in unmittelbarer Nähe zur Schwimmhalle bekommen haben. Dort ist man mit den Preisen zu den Jahrgangsmeisterschaften heruntergegangen, so dass wir uns dieses Quartier erlauben können. Das macht die Sache deutlich einfacher, als wenn wir mit dem Auto vom Hotel zur Schwimmhalle immer hin- und herfahren müssten“, streicht Seeger heraus.

Mit Laeticia Lissok, Patrick Arne (beide Jahrgang 2005), Emir Rastoder (2006), Isabella Arne, Lorena Lissok (beide 2007), Simon Hagin (2008) und Elias Kruck (2009) ist die SG Gelsenkirchen bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften breit aufgestellt.

Mit Angelina Stock hätte sich die Teilnehmerzahl sogar auf acht Talente erhöhen können, aber sie scheiterte ganz knapp.

Michael Seeger: „Ein Wermutstropfen“

Der SG-Trainer bezeichnet das als „Wermutstropfen“ und bilanziert: „Angelina hätte mit den 200 Metern Schmetterling eine hammerharte Strecke geschwommen. Im letzten Jahr, als die Meisterschaften im Oktober ausgetragen wurden und wir zuvor regelmäßig draußen trainieren konnten, war sie in Berlin dabei. Jetzt sind die Freibäder noch zu - und wir müssen nach wie vor viel improvisieren.“

Sobald die im Bau befindliche Traglufthalle, in der acht Bahnen zur Verfügung stehen sollen, fertiggestellt ist, verbessern sich automatisch die Trainingsmöglichkeiten für die Mannschaften der SG Gelsenkirchen.

Gelsenkirchener Improvisationskunst

Michael Seeger: „Man muss ganz klar sagen, dass wir nach der Schließung unseres Heimatbads Zentralbad das Beste aus der Notsituation machen. Wir haben insgesamt weniger Trainingsmöglichkeiten, aber mehr Aktive bei der Jahrgangsmeisterschaften in Berlin dabei. Eigentlich ist diese Formel unlogisch. Ich bin jetzt seit 2018 in Gelsenkirchen, aber so eine Teilnehmerzahl gab es noch nie.“

Der Coach schreibt das einer Mischung aus Improvisationskunst, Glück, Können und Motivation zu - und vergisst auch nicht das Lob für die Eltern der Kids. „Am Samstag haben wir erst Krafttraining im Sport Paradies und danach bis 17.30 Uhr Wassertraining in Horst. Das ist für die Eltern schon ein ziemlicher Zeitaufwand, ihre Kinder zunächst dahin und dann dorthin zu bringen. Das muss man ihnen sehr hoch anrechnen.“

Am Montag geht es nach Berlin

In dieser Woche trainieren die SG-Talente ganz normal, am Sonntag wird ein Tag Ruhepause eingelegt. Seeger: „Am Montag machen wir uns dann auf den Weg nach Berlin.“ Medaillenchancen sind für die Gelsenkirchener Schwimmerinnen und Schwimmer angesichts der großen Konkurrenz aus ganz Deutschland kaum vorhanden.

„Wir sind jetzt erst einmal frohen Mutes, mit so vielen Aktiven in Berlin dabei zu sein. Natürlich ist es unser Ziel, dort gute Auftritte zu zeigen. Wenn wir bei den Jahrgangsmeisterschaften mit ein, zwei Teilnehmerinnen oder Teilnehmern in die Endläufe kommen würden, wäre das ein weiterer Riesen-Erfolg für uns“, sagt Michael Seeger. Insgesamt stehen 18 SG-Starts auf dem Programmplan. Simon Hagin hat mit sechs verschiedenen Starts die meisten Einsätze.