Gelsenkirchen. Im März scheiterte Peter Peters bei der Wahl zum DFB-Chef. Jetzt will er FLVW-Präsident werden. Warum der Fußballkreis ihn vorschlägt.

Der Fußballkreis 12 (Gelsenkirchen, Gladbeck, Kirchhellen) möchte den früheren Finanzvorstand des Bundesligisten FC Schalke 04, Peter Peters, an die Spitze des Fußball- und Leichtathletikverbands Westfalen (FLVW) führen. Wie der Kreisvorsitzende Christian Fischer am Montagabend auf dem Kreistag in der Veltins-Arena bekanntgab, hat der Kreis Peters für das Amt des FLVW-Präsidenten vorgeschlagen.

Peters, der bis Juni 2020 Finanzchef auf Schalke gewesen war, wird bei der Wahl auf dem FLVW-Verbandstag am 25. Juni voraussichtlich auf Manfred Schnieders treffen, der gerade Vizepräsident Amateurfußball des Verbandes ist. Der aktuelle Präsident Gundolf Walaschewski wird nicht mehr kandidieren. „Peter hat das geschafft, wovon viele Amateurvereine träumen. Wir haben es geschafft, gemeinsam den Profi- und den Amateurbereich so gut es ging zusammenzuführen", erklärte Fischer nach dem Kreistag im Gespräch mit der WAZ die Hintergründe für den Vorschlag.

Er verwies auf mehrere Aktionen, die Peters in seiner Zeit als Schalker Finanzchef mit dem Fußballkreis durchgeführt habe, darunter die Spende von 57.000 Euro an die Vereine des Kreises und die Qualifizierungsoffensive, bei der Schalke-Hilft, die Stiftung des FC Schalke 04, die Ausbildung von Trainern finanzierte.

Fischer sieht Peters' Profi-Nähe als Chance

„Man kann Peter anrufen, mit ihm sprechen und dann findet man gemeinsam eine Lösung", erzählte Fischer, der zudem auch Peters' Erfahrung lobte. Gemeinsam mit Rainer Koch hatte Peters zuletzt vom 17. Mai 2021 bis 11. Februar 2022 den Deutschen Fußball-Bund (DFB) interimsmäßig als Co-Vizepräsident geführt. Zuvor war DFB-Präsident Fritz Keller zurückgetreten. Bei der Wahl des neuen DFB-Präsidenten am 11. März kandidierte Peters, verlor aber in der Stichwahl klar gegen Bernd Neuendorf.

Zudem bringt Peters Erfahrung aus Posten bei der Deutschen Fußball-Liga (DFL) und beim Weltfußballverband FIFA mit. Fischer ist sich sicher, dass der FLVW davon nur profitieren kann: „Wir sehen Westfalen als großen Player. Uns ist die Positionierung des Verbandes sehr wichtig, sowohl im Westdeutschen Fußballverband als auch auf DFB-Ebene", sagte er und fügte hinzu: „Wir brauchen jemanden, der mit Haien schwimmen kann und nicht von den Haien gefressen wird. Das haben wir mit Peter Peters. Zugleich ist er ein verlässlicher Partner für die Basis, das hat er bei uns im Kreis gezeigt."

Peters will anpacken

Peters bedankte sich in einer zweiminütigen Rede auf dem Kreistag für das Vertrauen und bei den „vielen Menschen, die ich begleiten durfte, die mich begleitet haben und die mir gezeigt haben, was wichtig ist im Fußball". Mit Blick auf seine Posten im Profifußball stellte Peters fest: „Wir alle spüren, dass das, was wir im Miteinander machen, an der Basis zu wenig ankommt. Das muss man offen ansprechen und ich denke, das kann man verändern. Wir reden immer viel über Geld und die Bedeutung von Profis und Amateuren, aber es ist Zeit anzupacken", betonte er.

Zudem erinnerte sich Peters an die Zusammenarbeit mit dem Fußballkreis Gelsenkirchen: „Mich hat fasziniert, wie Christian und ich die Themen hier in Gelsenkirchen angepackt haben. Hier konnten sich die Menschen davon überzeugen, dass der Fußball tatsächlich etwas von oben nach unten tut." Nach der Veranstaltung wollte sich Peters auf WAZ-Anfrage nicht weiter zu den Hintergründen seiner Kandidatur und seinen Zielen äußern.