Gelsenkirchen. Westfalia 04 wirft gleich zwei Trainer auf einmal raus: Jürgen Meier von der ersten und Frank Adriaans von der zweiten Mannschaft.
Bei Westfalia 04 hat es am Dienstagabend den großen Trainer-Knall gegeben. Die Bismarcker gaben bekannt, dass sie sich von Jürgen Meier, dem Trainer der in der Fußball-Bezirksliga spielenden ersten Mannschaft, und von Frank Adriaans, dem Trainer der in der Kreisliga A2 spielenden zweiten Mannschaft, getrennt haben. „Die Situation ist bei beiden Mannschaften nahezu identisch. Sie befinden sich sieglos im Tabellenkeller“, sagt Vorsitzender Mirko Lange. „Wir sehen kein Fortkommen mehr. Wir erhoffen uns deshalb neue Impulse von neuen Trainern. Auch aus den Mannschaften kam der Wunsch, es mit neuen Trainern zu versuchen.“
Nachfolger stehen noch nicht fest. Um das Training der ersten Mannschaft kümmert sich interimsweise Abteilungsleiter Michael Göllner. Auch für die zweite Mannschaft wird eine Übergangslösung angestrebt. „Wir werden keine Schnellschüsse machen“, betont Mirko Lange. Ihm schwebt vor, einen neuen Trainer für die Erste nach dem Auswärtsspiel am 28. November in Stuckenbusch zu präsentieren. Für die Zweite soll es frühestens in der Winterpause einen neuen Coach geben, bis dahin wird Mirko Lange selbst als Interimstrainer einspringen.
Meier widerspricht Vorstand Lange
„Es ist ein Versuch, das Ruder herumzureißen. Ob es gelingt, sei dahingestellt“, sagt Mirko Lange. „Jetzt sind auch die Mannschaften in der Pflicht. Man kann den bisherigen Trainern nicht alles in die Schuhe schieben. Aber am Ende ist immer der Trainer das schwächste Glied in der Kette, wenn der Erfolg ausbleibt. Bei Jürgen Meier hatten wir vom Vorstand das Gefühl, dass er die Mannschaft nicht erreichen würde.“
Diesen Eindruck kann Jürgen Meier nicht teilen. „Die Spieler und ich hatten ein gutes Verhältnis“, teilt er mit. „Das Problem war, dass aufgrund von Verletzungen, Krankheiten, Urlaub und beruflichen Verpflichtungen manchmal nur vier bis sechs Spieler beim Training waren. Die Auswirkungen waren dann sonntags bei den Spielen zu sehen.“ Der negative Höhepunkt war für ihn die kurzfristige Absage des Auswärtsspiels in Dülmen, weil Westfalia 04 keine Mannschaft zusammenbekam. Trotz allem bereut er die Zeit am Trinenkamp nicht, obwohl sie recht kurz war. Er war im Frühjahr von der U19 des SV Horst 08 als Nachfolger von Niklas Zacharias nach Bismarck gekommen.
Adriaans hätte sich mehr Ehrlichkeit gewünscht
Auch Frank Adriaans bezeichnet seine knapp zweieinhalb Jahre bei der zweiten Mannschaft als „schöne Zeit“, allerdings hätte er am Ende gerne mehr Ehrlichkeit gehabt: „Wir hatten zuletzt mehrere Teambesprechungen. Ich hätte mir gewünscht, dass die Mannschaft mir persönlich gesagt hätte, dass sie einen anderen Trainer wollen. Ich bin enttäuscht“, sagt er.
Wegen den vielen Abgängen vor der Saison hatte Frank Adriaans damit gerechnet, dass es gegen den Abstieg geht. Er betont: „Ich hätte gerne weitergemacht, ich bin kein Typ, der wegläuft.“ Trotzdem soll es nun ein anderer Coach richten. Doch der allein wird nicht reichen, glaubt Frank Adriaans: „Die Mannschaft muss sich komplett ändern und mehr Leidenschaft zeigen. Nur ein neuer Trainer wird nicht helfen.“