Jürgen Meier, der Trainer des Fußball-Bezirksligisten Westfalia 04 Gelsenkirchen, will im Derby gegen Hessler 06 den ersten Saisonsieg feiern.
Bismarck/HeßlerJürgen Meier, der Trainer von Westfalia 04 Gelsenkirchen, ist eigentlich Rotthauser, aber er wohnt seit 30 Jahren in Heßler. Mit seinen Nachbarn pflegt er ein gutes Miteinander. Möglich, dass es in den nächsten Tagen etwas getrübt wird, denn seine Nachbarn drücken dem SV Hessler 06 die Daumen. Also jener Mannschaft, die an diesem Sonntag (14.30 Uhr, Trinenkamp) in der Fußball-Bezirksliga im Derby bei Westfalia 04 zu Gast sein wird.
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Auf das fußballerische Wohlbefinden seiner Nachbarn wird Jürgen Meier keine Rücksicht nehmen können. Er braucht mit seiner Mannschaft dringend die Punkte, und deshalb hat er derzeit keinen größeren Wunsch als Trainer als den, im zwölften Spiel endlich den ersten Sieg einzufahren.
Moritz Krömmelbein steht Westfalia 04 erstmals wieder zur Verfügung
Mit nur zwei Punkten auf dem Konto und acht Zählern Rückstand auf das rettende Ufer spielen die Bismarcker in der Staffel 14 derzeit eine fast ebenso bemitleidenswerte Rolle wie Greuther Fürth in der 1. Bundesliga. Wenn er gefragt wird, ob die Qualität seiner Jungs für diese Spielklasse reicht, antwortet Jürgen Meier so: „Die Qualität wird nicht besser, solange wir keinen Erfolg haben. Deshalb müssen wir den Erfolg erzwingen. Wir werden gegen den SV Hessler 06 alles reinhauen und, da lege ich mich fest, das Derby am Sonntag gewinnen.“
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Im personellen Bereich gibt es für die Bismarcker eine gute Nachricht. Moritz Krömmelbein steht nach seinem Muskelfaserriss erstmals wieder zur Verfügung. Trotzdem hat Jürgen Meier noch genug Ausfälle.
Holger Siska: „Zwei Dinge sind für diesen Sonntag wichtig“
Holger Siska, der Coach des SV Hessler 06, kann personell nahezu aus dem Vollen schöpfen. Dass Marius Leister und Kai Koppers verletzt ausfallen, daran hat er sich fast schon gewöhnt. Er hat andere Sorgen: Seit dem Aufstieg vor fast eineinhalb Jahren leidet sein Team offenbar an einer Derby-Allergie. Es gab seitdem vier Duelle mit den anderen Gelsenkirchener Bezirksligisten, und nicht ein einziges ging zugunsten der Heßleraner aus. Sie holten nur einen von zwölf möglichen Zählern. Auch bei Westfalia kassierte Null-Sechs in der vergangenen Saison eine Niederlage (0:2).
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„Zwei Dinge sind für diesen Sonntag wichtig“, sagt Holger Siska. „Erstens: dass wir die richtigen Lehren aus der 1:3-Niederlage gegen Erle 19 gezogen haben. Die Mannschaft ist gefordert, ein anderes Gesicht zu zeigen. Und zweitens: dass wir das Derby losgelöst von den bisherigen Ergebnissen von Westfalia 04 und vom Tabellenstand angehen.“
SV Hessler 06 liegt nur einen einzigen Punkt vor den Abstiegsrängen
Die größte Gefahr, die er sieht, ist die, dass fast alle einen klaren Erfolg seiner Mannschaft erwarten und sich dieses Gefühl von Siegessicherheit ins Unterbewusstsein der Spieler einschleichen könnte. „Wenn wir die Partie nicht mit der nötigen Intensität und Leidenschaft angehen, wird es ganz schwierig für uns“, mahnt Holger Siska.
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Auch für sein Team hat das Derby eine enorme Bedeutung. Der Tabellenelfte liegt nur einen einzigen Punkt vor den Abstiegsrängen. „Selbst wenn wir gewinnen sollten, sind wir nicht raus aus der gefährdeten Zone“, sagt Holger Siska. „Aber es wäre ein erster Schritt in die richtige Richtung.“ Ein Schritt, über den sich trotz des guten Miteinanders sicherlich auch Jürgen Meiers Nachbarn freuen würden.