Gelsenkirchen. Die königsblaue Reserve liefert gegen Oberligist FC Kray eine gelungene Generalprobe ab, lässt aber noch viele Chancen liegen.

Mit fünf Toren schoss sich die Reserve des FC Schalke 04 für den Auftakt in der Regionalliga West warm.

Schalke schießt sich für Liga warm

Im letzten Test der Sommervorbereitung fuhr die von Torsten Fröhling trainierte U23 einen deutlichen 5:1 (3:1) gegen den Essener Oberligisten FC Kray ein und ließ dabei noch zahlreiche Hochkaräter aus.

„Meine Spieler haben eine ganz andere Einstellung gezeigt als beim 5:2 unter der Woche gegen den FC Iserlohn. Wir hatten viele Chancen, es sah auch spielerisch gut aus, was wir gemacht haben. Das Gegenpressing und die tiefen Laufwege haben gut geklappt. Was die Struktur angeht, bin ich mit der Leistung zufrieden“, bilanzierte Fröhling im Gespräch mit der WAZ.

S04: 1:0 schon nach wenigen Sekunden

Schon nach wenigen Sekunden ging Schalke durch ein Eigentor von Florian Uzein 1:0 in Führung und kassierte in der 14. Minute den Ausgleich durch Mirko Bulatovic nach einer Standardsituation. Fröhling: „Zu dem Zeitpunkt hätten wir schon 3:0 führen müssen. Nach dem 1:1 wollte ich sehen, ob sich meine Jungs fangen. Oft ist es dann so, dass man den Faden verliert. Aber die Spieler haben es ordentlich weiter gespielt.“

Diamant Berisha markierte die erneute S04-Führung (24.), Mateo Aramburu packte nach Vorarbeit von Daniel Kyerewaa das 3:1 drauf (39.).

Nach Wiederanpfiff gelang Aramburu das 4:1 (47.) aus spitzem Winkel, bevor Julius Schell auf Pass des eingewechselten Franck Tehe den Schlusspunkt zum 5:1 setzte (81.).

S04-Talente noch zu eigensinnig

Dass seine Talente in einigen Kontersituationen mehrmals den eingensinnigen Weg wählten und besser postierte Nebenleute übersahen, blieb auch Fröhling nicht verborgen. „Wenn solche Dinge dann reingehen, ist es ja okay, aber wir haben viel ausgelassen. Fußball ist ein Mannschaftssport, aber es sind junge Leute. Das müssen sie noch lernen.“

Fesenmeyer bekommt Einsatzminuten

Abdul Fesenmeyer, dessen Vertrag auf Schalke zum 30. Juni ausgelaufen war, bekam wie angekündigt die Chance zum Vorspielen in der zweiten Halbzeit.

Fesenmeyer erzielte ein Abseitstor und hatte zwei, drei ansehnliche Szenen. „Abdul hat ein dreiviertel Jahr nicht gespielt. Die Abläufe sind bei ihm noch nicht hundertprozentig, aber er geht dazwischen – und er spielt auch ab. Wir sprechen noch ab, wie lange er bei uns weiter im Training mitmacht“, sagt Fröhling.

Schalkes Kader bietet eigentlich kaum noch Luft für eine Nachverpflichtung. Durchaus möglich, dass Fesenmeyer woanders unterkommt. Fröhling: „Stürmer werden nach wie vor gesucht.“

Eine Woche vor dem Meisterschaftsstart gegen die U23 des 1. FC Köln hat Schalke auch die wichtige Frage nach den Anführer-Rollen geklärt. „Wir wählen unseren neuen Kapitän und seine Stellvertreter demokratisch“, hatte Fröhling angekündigt und seine Worte auch in die Tat umgesetzt.

Der 54-Jährige entschied vor Schalkes Generalprobe gegen den Oberlisten FC Kray, dass Abwehrspieler Mika Hanraths (22) das Team auch in der kommenden Saison auf das Feld führt. Hanraths wird allerdings die ersten Saisonspiele in der Fußball Regionalliga West wegen eines Knieödems verpassen. Gegen Kray trug der aus Lübeck geholte Sven Mende die S04-Spielführerbinde.

Torsten Fröhling kennt Mittelfeldspieler Mende bereits aus gemeinsamer Zeit in Wehen Wiesbaden. Fast schon logisch, dass Fröhling Mende als Kapitäns-Stellvertreter benannte. Dritter im Bunde ist Lukas Frenkert (21), der vom SC Preußen Münster ans Berger Feld wechselte, aber gegen Kray verletzungsbedingt zuschauen musste.

Liebnau bleibt Kassenwart bei Schalkes U23

Fröhling: „Der Kapitän und seine Stellvertreter sind automatisch im Mannschaftsrat. Das gilt auch für unseren Kassenwart Björn Liebnau. Mit im Team-Rat sind noch Jimmy Kaparos und als Vertreter der Jungen ist Daniel Kyerewaa mit dabei.“

Die Frage, warum sich der Coach für einen Kapitän plus zwei Stellvertreter entschied, ist schnell beantwortet. Fröhling: „Wir haben in der letzten Saison durch Ausfälle und Abstellungen gesehen, dass es personell schon mal schnell eng werden kann.“ Fröhling hat jetzt mehr Sicherheit, zumindest immer einen oder zwei Leader auf dem Feld zu haben.