Gelsenkirchen. Der Saisonabbruch macht das Familien-Duell zwischen Beckhausen und Schalke 04 zunichte. Hassels „Erste“ fängt ganz neu an.

Eigentlich hatte sich Johannes Mann (75) schon auf das Familien-Duell gefreut. Er als Vorsitzender des Tischtennis-Verbandsligisten TB Beckhausen mit seinem Sohn Marius gegen seinen anderen Sohn Maurice, der für den FC Schalke 04 an der Platte steht. Spitzenreiter Beckhausen gegen den Tabellenvierten S04 – da wäre auch ohne die Vater-Sohn-Konstellation ordentlich Pfeffer drin gewesen.

Schalke und Beckhausen: Zwei Aufstiegskandidaten

„Das Spiel hätten wir alle gerne gesehen, beide Mannschaften hätten sich im Normalfall Hoffnungen auf den Aufstieg machen können. Aber leider wurde die Saison jetzt abgebrochen“, sagt Johannes Mann. Er hofft nun darauf, dass es im September mit der neuen Spielzeit weitergeht. Motto: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Die TB-Mannschaft bleibt zusammen, der Verein sieht sich grundsätzlich gut aufgestellt. „Wir sind hier gerüstet und haben von der ersten bis zur sechsten Mannschaft keinen einzigen Abgang zu verzeichnen. Ganz im Gegenteil, es sind sogar noch zwei neue Leute hinzugekommen“, bilanziert Johannes Mann.

SC Hassel: Neustart ganz unten

Beim SC Hassel sieht das Bild anders aus. „Der Saisonabbruch und die Annullierung der Spiele hat uns jetzt als erste Mannschaft nicht so getroffen, weil wir uns im November 2020 bereits aus der Landesliga zurückgezogen hatten. Das hatte allerdings nichts mit Corona zu tun“, skizziert Hassels Abteilungsleiter Lars-Erik Heinen. Mehrere Spieler der „Ersten“ konnten Tischtennis und andere Verpflichtungen nicht mehr unter einen Hut bringen. Mit seinem Team startet Heinen zur neuen Spielzeit in der Kreisklasse. Nicht mehr dabei ist dann Matthias Sudau, der sich dem FC Schalke 04 anschließt. „Für unsere zweite und dritte Mannschaft ist der Saisonabbruch natürlich schade, aber grundsätzlich finde ich den Schritt vom Verband richtig“, stellt Heinen fest, „wir schauen jetzt mal, wo unsere Reise hingeht. Die Saisonplanung beginnt im Sommer, die Wechselfrist geht bis zum 31. Mai. Bis September werden wir unsere Truppe zusammen haben.“

TST Buer-Mitte: Richtige Entscheidung

Bezirksligist TST Buer-Mitte kann sich mit der Verbandsentscheidung, die Spielzeit komplett auf Null zu stellen und erst in einigen Monaten mit der Saison 2021/2022 neu zu starten, anfreunden. „Ich finde das komplett richtig. Wir hoffen, dass es im September wieder mit einem normalen Spielbetrieb weitergehen kann“, sagt Tammo Fitzek, erster TST-Vorsitzender. Die Corona-Pandemie hat bei den Bueranern keinen wirtschaftlichen Schaden angerichtet. „Es gab nicht einen Vereinsaustritt. 75 Mitglieder halten uns weiterhin die Treue. Wir haben versucht, sie in auch in der sportfreien Zeit bei Laune zu halten“, erläutert Fitzek.

TST mit kleinen Präsenten

So gab es für die Mitglieder unter anderem bestickte Handtücher als kleine Aufmerksamkeit. Zwischen vier und sechs Spielen hatten die TST-Mannschaften vor dem Abbruch der Spielzeit absolviert. Zwischenzeitlich gab es den Gedanken, zumindest eine Einfachrunde mit elf Partien zu absolvieren, „aber auch das ließ sich letztlich nicht realisieren“, wie Tammo Fitzek feststellt. Der erste Klubchef spürt, „dass bei uns alle mit den Hufen scharren und unbedingt wieder loslegen wollen.“ Wenn es so weit ist, muss der Tischtennis-Amateursport wahrscheinlich ein ganz anderes Problem angehen. Fitzek: „Tischtennis lebt von der Regelmäßigkeit. Im Lockdown sind jetzt viele Spieler zum Beispiel auf das Radfahren umgestiegen, andere machen gar keinen Ausgleichssport. Wenn es dann wieder an die Platte geht, wird sich das auch in der Qualität bemerkbar machen, weil viele Spieler eben lange nicht gespielt haben.“