Horst. Nach dem Rückzug aus der Bezirksliga übernahm der 53-Jährige beim SV Horst 08 II in der Kreisliga A das Traineramt.

Nach dem freiwilligen Rückzug aus der Fußball-Bezirksliga stand der in diesem Sommer von TuS Gahlen II gekommene Trainer Michael „Piko“ Braun mit dem SV Horst 08 II vor einem Neubeginn. Die ersten Schritte bis zur aktuellen Saison-Unterbrechung aufgrund der Corona-Pandemie gingen in die richtige Richtung. Nach sechs absolvierten Spielen rangieren die Horster in der Staffel 2 der Kreisliga A mit zehn Punkten und 30:15 Toren an achter Stelle der Tabelle. Die WAZ unterhielt sich mit dem 53 Jahre alten Michael Braun.

Herr Braun, welches Urteil fällen Sie über Ihre Mannschaft nach der ersten Phase des Neubeginns?


Michael Braun
Wir haben eine super Entwicklung genommen. Aller Anfang ist natürlich schwer, wenn man eine neue Mannschaft mit neuen Spielern formen muss. Aber ich finde, wir haben es bisher gut hingekriegt.

Wie zufrieden sind Sie mit dem sportlichen Abschneiden?

Wir waren, als die Saison Ende Oktober unterbrochen wurde, auf einem guten Weg. Die 1:9-Niederlage in Bulmke möchte ich mal ausklammern. Wir mussten dort auf der für uns ungewohnten Asche spielen, waren zudem ersatzgeschwächt. Aber die Mannschaft hat mit ihren zweistelligen Siegen bei Arminia Ückendorf (12:1) und gegen Kickers Ückendorf (10:0) sofort eine Reaktion gezeigt.

Und dann kam das Spiel bei Adler Feldmark, das ihr Team mit 1:2 verloren hat …

Was dort abgegangen ist, war eines Fußballspiels unwürdig. Nach einer Viertelstunde fingen die Feldmarker an, gegen alles treten, was sich bei uns bewegt hat. Es eskalierte, und das schon in der ersten Halbzeit. Meine Spieler und ich wurden übelst beleidigt, man drohte uns, dass wir die Sportanlage nicht lebend verlassen würden. So etwas kannte ich aus meiner Zeit in Gahlen nicht. Ich wollte eigentlich Anzeige gegen einige Spieler von Adler Feldmark wegen ihres asozialen Verhaltens stellen, aber ich bin eines Besseren belehrt worden, weil es sowieso nichts bringen würde.

Abgesehen davon: Wie gefällt es Ihnen als Trainer der zweiten Mannschaft des SV Horst 08?

Ich fühle mich sehr wohl im Verein, bin akzeptiert und habe ein super Verhältnis zu den Trainern und Verantwortlichen der ersten und dritten Mannschaft. Dass die Verzahnung zu den anderen Teams im Verein so gut klappt, ist auch meinem Co-Trainer Adnan Isleyen zu verdanken, der wegen seiner langjährigen Zugehörigkeit zum SV Horst 08 eine großartige Unterstützung für mich ist.

Was kann man von Ihrer Mannschaft im weiteren Verlauf dieser Saison erwarten, wenn es denn eines Tages mit dem Spielbetrieb weitergehen sollte?

Wir wollen uns in dieser Liga etablieren, die jungen Spieler integrieren und noch einige Mannschaften ärgern. Den Druck, in den überkreislichen Fußball zurückkehren zu müssen, haben wir nicht. Er wurde auch nie als Ziel ausgerufen – und wird im Grunde vom Verein auch gar nicht gewünscht.

Welche Abschlussplatzierung ist für Ihre Mannschaft drin?

Am Ende sollten wir zwischen Platz fünf und Platz acht einlaufen. Das wäre, wenn man bedenkt, dass wir im Sommer bei null gestartet sind, ein richtig gutes Ergebnis.