Gelsenkirchen. Pause im Nieder- und Mittelrhein. „Wir werden jetzt nicht in Panik verfallen“, sagt Westfalens Vizepräsident Andreas Tiemann. Schalke-Reaktion.
Die Corona-Pause hat sich für viele Handballer am Mittwoch verlängert – und zwar mindestens bis zum Jahresende. Sowohl der Deutsche Handballbund (DHB) als auch die Verbände Nieder- und Mittelrhein haben beschlossen, den Spielbetrieb frühestens wieder im Januar des kommenden Jahres aufzunehmen. Und der Handballverband Westfalen, zu dem Oberligist FC Schalke 04 gehört, zieht mit einer solchen Entscheidung sofort nach? „Nöö“, sagt Andreas Tiemann, der Vizepräsident Spieltechnik aus Hille. „Wir werden jetzt nicht in Panik verfallen, weil alle schreien.“
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Der Handballverband Westfalen plant – wie bereits im Frühjahr zum Zeitpunkt des ersten Lockdowns sowie Ende Oktober, als die Saison zunächst einmal bis Ende November unterbrochen worden ist – eine ruhige, eine sachliche Entscheidung. „Wir werden mit unseren Vereinen sprechen und Alternativen besprechen“, erklärt Andreas Tiemann, und er betont, dass eventuell neuen Beschlüssen des Handballverbandes Westfalen ein Miteinander vorausgehen müsse. Voraussichtlich in der kommenden Woche werde es eine Konferenz geben. „Wir werden Ideen vorschlagen und uns Ideen anhören“, sagt Andreas Tiemann. „Wir müssen etwas für den Sport tun, weil sich ja sonst niemand für den Sport einsetzt.“
Schalkes Hans-Christian Wichlacz: „Für den Handball-Sport ist das ganz, ganz bitter“
Hans-Christian Wichlacz hat eine andere Sichtweise. „Es bringt absolut nichts, sofort im Dezember wieder zu spielen“, sagt der Chef der Schalker Handballer. „Dann gingen die Corona-Zahlen wieder hoch, und wir hätten im Januar den nächsten Lockdown.“ Er glaubt auch zu wissen, warum sich der Handballverband Westfalen die Option erhalten möchte, im Dezember wieder zu spielen. „Das sind bei den ostwestfälischen Vereinen wirtschaftliche Faktoren, die eine Rolle spielen“, erklärt Hans-Christian Wichlacz und weist auch darauf hin, dass er zuletzt bei den EM-Qualifikationsspielen der deutschen Nationalmannschaft in Düsseldorf gegen Bosnien-Herzegowina und in Tallinn gegen Estland festgestellt habe, dass „alle gehemmt waren“.
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Der Abteilungsleiter geht augenblicklich davon aus, dass die Handballer vielleicht dem Modell der Tischtennis-Sportler folgen, also nur eine einfache Runde ohne Auf- und Absteiger spielen werden. „Eine reguläre Saison ist nicht möglich“, sagt Hans-Christian Wichlacz. Er möchte vor allem auch vermeiden, dass „am Ende jemand auf- oder absteigt, der es nicht verdient hat“. Und: „Wir können den jungen Leuten doch nicht zumuten, sich solchen Gefahren auszusetzen“, meint der Schalker Handball-Chef. „Für den Handball-Sport ist das ganz, ganz bitter. Aber irgendwo sollte die Gesundheit immer vor allem anderen stehen.“
3. Liga will am 9./10. Januar die Saison fortsetzen, sofern es Corona zulässt
Die Saisons in der 3. Liga und Jugend-Bundesliga, die zunächst bis zum 15. November ausgesetzt waren, sollen am 9./10. Januar fortgesetzt werden, sofern dies die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie zulässt. „Unser oberstes Ziel ist es weiterhin, verantwortungsvoll Möglichkeiten für Handball zu schaffen. Priorität haben dabei Wiederaufnahme und Fortführung des Trainings. Dies gilt insbesondere für die Nachwuchstalente“, sagt DHB-Vorstandsvorsitzender Mark Schober.
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„Unabhängig von der formalen Einordnung als Profi- oder Amateursport kämpfen wir für alle Mannschaften auf politischer Ebene darum, dass sie trainieren können, wenn sie dies tun wollen. Wir haben hierfür im ersten Lockdown mit dem Leitfaden ,Return to play‘ die Basis für in den Vereinen in der Zwischenzeit bewährte Hygienekonzepte geschaffen. Diese werden auch in der jetzigen Phase eine elementare Hilfe sein.“