Gelsenkirchen. Schalkes Talent-Förderer Norbert Elgert hat in seiner Karriere viele Spieler geformt. An einige Dinge erinnert er sich besonders gerne.
Norbert Elgert, Trainer und Talentenformer der Schalker U19-Bundesliga-Mannschaft, hat im Fußball-Podcast „Im Kopf des Trainers“ wieder einmal über den Tellerrand hinausgeschaut.
Schalke 04: Stillstand und Stagnation sind Gift
Der 63-Jährige sagt über den ersten Corona-Lockdown, bei dem kein Mannschaftstraining mehr möglich war: „Das war natürlich ein schwerer Einschnitt gegenüber der Entwicklung unserer Jungs, das war definitiv ein Stillstand. Und Stillstand, Stagnation machen dich nicht besser. Das Ganze geht dann eher in die falsche Richtung.“
Elgert streicht aber heraus, dass „wir aus dieser Phase das Beste herausgeholt haben, in dem wir wöchentlich mit den Jungs telefonischen Kontakt hatten und ihnen immer wieder angepasste Trainingspläne geschickt haben.“ Was die Umsetzung der Inhalte angeht, macht sich der S04-Coach keine Sorgen: „Wir haben großes Vertrauen zu unseren Spielern. Das ist eine Grundvoraussetzung, dass wir ihnen vertrauen können und dass ihre Eigenmotivation so groß ist bei den Zielen, die sie haben.“ Elgert stellt fest: „Wir haben Mannschafts-Ziele, jeder von den Jungs hat persönliche Ziele.“
Bei der Frage, über welchen ehemaligen Schützling, der später den großen Durchbruch schaffte, ihm noch eine Erinnerung besonders präsent ist, muss Norbert Elgert keine Sekunde überlegen. Sofort fällt ihm das Beispiel von einem Weltmeister ein. „Manchmal sind das so Dinge, die sich gar nicht auf dem Platz abgespielt haben. Ohne lange zu überlegen fällt mir sofort Benni Höwedes ein, der noch bei mir in der U19 war, aber schon seinen ersten Profivertrag für die kommende Saison unterschrieben hatte.“
Auch interessant
Elgert lief mit Höwedes über den alten Parkplatz vor dem Parkstadion, auf dem die Profis seinerzeit ihre Karossen abgestellt hatten. „Da standen die ganzen großen Schlitten von Porsche bis...und Benni schaute sich dann auch mit Begeisterung diese Autos an und ging dann zu einer alten Rostlaube, die er damals gefahren hat. Es war das Auto seiner Tante, das er übernommen hatte.“ Auf Elgerts Anmerkung „toll,nicht“ nickte Höwedes: „Ja, Trainer, finde ich auch.“ Darauf Elgert: „Toll, aber nicht wirklich wichtig.“
Nachdem Schalke einen Vertrag mit einem großen Automobilhersteller hatte und die Profis sich für ein Jahr ein Fahrzeug aussuchen durften, fiel die Wahl von Höwedes auf einen Beetle. Elgert: „Es hätte auch ein großer Audi Quattro sein können.“ Auf die heutige Zeit bezogen sagt Norbert Elgert: „Wir Trainer sollten auch Vermittler von Grundwerten und traditionellen Werten sein. Gerade in dieser heutigen Hochgeschwindigkeits-Zeit.“ Elgert ist fest überzeugt, „dass Werte nicht nur jungen Menschen Halt und Orientierung geben.“