Gelsenkirchen. Premiere auf der Rennbahn am Nienhausen Busch. Mister Ed Heldia ist Favorit beim Wettstar-November-Cup. Jos Verbeeck ist dreimal am Start.

Seit dem Bau der damals größten geschlossenen Tribüne Europas im Jahre 1965 geht es bei Gelsentrab rechtsherum. Das bleibt sicher auch in den kommenden Jahren die Regel, doch am Sonntag steht auf dem 1200-Meter-Oval am Nienhausen Busch eine Premiere an: Es geht mal in die anderen Laufrichtung. Drei der insgesamt zwölf Rennen ab 13.25 Uhr enden am sogenannten „alten Zielturm“ und bieten den Teilnehmern mit entsprechender Vorliebe Gelegenheit im Westen auch einmal auf der großen Bahn zu glänzen.

Davon unberührt bleibt das sportliche Hauptereignis des zweiten Gelsenkirchener November-Renntags, der mit 4500 Euro dotierte Wettstar-November-Cup. Neun Pferde gehen hier auf die 2000 Meter lange Reise, von denen Mister Ed Heldia (8/Robbin Bot) möglicherweise die beste Chance auf den Platz ganz vorne hat. Der Derby-Vierte von 2017 hat nach einer langen Verletzungspause im vergangenen Jahr wieder zu starker Form gefunden, in dieser Saison bereits sechs Siege errungen und fast 23.000 Euro verdient.

Uneingeschränkter Favorit ist der Nimczyk-Schützling dennoch nicht. Gefahr droht ihm insbesondere von dem Niederländer Durk M Boko (5/Frans van der Blonk), der erstmals auch in Deutschland voll punkten will. Gegen dieses Duo scheint der erste Jahressieg für Napster (3/Jochen Holzschuh) kaum zu verwirklichen zu sein.

Über die kurze Distanz von 1609 Metern geht es am Sonntag in der zweithöchsten Tagesklasse (bis 65.000 Euro), dem an dritter Stelle ausgetragenen Patrizier-Rennen. Von Startposition eins wird Hercules Petnic (Robbin Bot) hier voraussichtlich ebenso als Toto-Favorit antreten wie Trainingsgefährte Mister Ed Heldia und seinen fünften Saisonerfolg ins Visier nehmen. Hinter sich lassen muss er dazu vor allem Super Queen C (6/Stefan Schoonhoven), aber auch Dolly Pop (3/Rob de Vlieger) darf in ihrer starken Verfassung nicht unterschätzt werden.

Jos Verbeeck dreimal im Sulky

Linksherum geht es im Gelsentrab-Park dann in den Rennen sieben bis neun, die durchweg eine gute Besetzung gefunden haben. So kreuzt der imposante Seriensieger Julnick Shark (8/Jochen Holzschuh) die Klingen im Preis der Trabrennbahn Dinslaken mit dem laufstarken Franzosen Favori de la Basle (9/Robbin Bot) und bekommt es zudem mit einer lebenden Legende zu tun.

Der belgische „Hexer“ Jos Verbeeck übernimmt hier eine von drei Fahrten für Trainer Fred König und hat mit Ijsvink (5) Außenseiter-Chancen. Wobei die Hoffnung von Besitzer Karsten Hellmers vermutlich mehr auf den magischen Händen des 63-jährigen Catch Drivers beruht als auf den läuferischen Qualitäten seines Wallachs, mit dessen Vater Abano As Verbeeck 2003 sensationell seinen zumindest bis dato letzten von vier Prix-d’Amérique-Siegen perfekt machte.

Seine Extra-Klasse als Trabrennfahrer wird Jos Verbeeck auch bei seinen beiden weiteren Engagements – ebenfalls in den Linkskurs-Prüfungen – in die Waagschale werfen müssen, wenn er die Heimreise mit einem oder gleich mehreren vollen Erfolgen antreten will. Besonders schwer wird die Aufgabe im Preis der Trabrennbahn Mönchengladbach mit Rolfi (5), doch auch Jacky Bros (7) gehört im anschließenden Rennen nicht zum engsten Kreis der Sieganwärter.