Resse. 1:2. Frank Kandsorra, der Trainer des Gelsenkirchener Fußball-Landesligisten Viktoria Resse, befindet sich trotz des Rückschlags im Kampfmodus.
Es sollte der Tag des Aufbruchs werden, der Tag des lang ersehnten ersten Saisonsiegs. Stattdessen wurde es der Tag des Rückschlags, der Tag der bittersten von jetzt fünf Niederlagen nach sieben Spielen und der Tag der Riesen-Enttäuschung. Schlusslicht Viktoria Resse verlor das Kellerduell in der Fußball-Landesliga gegen den bisherigen Tabellenvorletzten FC Frohlinde aus Castrop-Rauxel auf eigenem Platz mit 1:2.
Viktoria Resse: Für Kandsorra ist es „ganz hart“
„Eine ganz harte Geschichte“, kommentierte Viktorias Trainer Frank Kandsorra. „Wenn man in ein solches Spiel geht, wünscht man sich, den Platz zumindest nicht als Verlierer verlassen zu müssen. Aufgrund der zweiten Halbzeit muss ich allerdings zugeben, dass das Ergebnis am Ende nicht unverdient war.“
Die große Möglichkeit, zumindest einen Zähler am Emscherbruch zu behalten, vergab Lokmen El Kasmi. Nach einem Foul an Halil Kilicalp sprach Schiedsrichter Lasse Lütke-Kappenberg aus Münster den Ressern in der vierten Minute der Nachspielzeit einen Strafstoß zu. Lokmen El Kasmi schob den Ball links am Tor vorbei, machte es aber vor der Pause besser. Neun Minuten vor der Pause stand er nach einer Hereingabe von Baris Aydin völlig frei vor Frohlindes Torhüter Daniel Schultz und konnte sich die Ecke aussuchen.
Matthias Büch stand zu diesem Zeitpunkt bereits geduscht jenseits der Seitenauslinie. Er musste nach vier Minuten wegen einer Zerrung ausgewechselt werden. In der zweiten Hälfte musste mit Robin-Marc Albrecht auch der zweite Resser Innenverteidiger verletzt raus. Das 1:0 nach einer ausgeglichenen und ereignisarmen Halbzeit hätte dem Gastgeber eigentlich Mut für den weiteren Spielverlauf geben müssen. Aber es war nicht so, was aber wohl nicht allein an der umformierten Abwehr lag. „Vielleicht hatten die Jungs Angst vor der eigenen Courage, vielleicht fehlte einfach auch nur das Selbstvertrauen“, sinnierte Frank Kandsorra. Er musste mit ansehen, wie der Gast das Spiel immer mehr in die Hand nahm und sein eigenes Team immer zögerlicher agierte.
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Halil Kilicalp im Weitschuss-Pech
Das 1:1 fiel fünf Minuten nach der Pause. Der FC Frohlinde gab sich mit diesem einen Treffer nicht zufrieden und machte über weite Strecken der zweiten Halbzeit den Eindruck, dass er den ersten Saisonsieg mehr wollte als Viktoria Resse. Der Gast spielte sich mehrere gute Tormöglichkeiten heraus, aber erst in der 83. Minute war Resses Torhüter Florian Altmeyer nach einer Ecke ein zweites Mal bezwungen.
Nach diesem Gegentreffer wurde die Viktoria endlich wieder etwas aktiver im Spiel nach vorne. Ein von Halil Kilicalp abgefeuerter Weitschuss, den Daniel Schultz aus dem Winkel fischte, hätte beinahe den Ausgleich gebracht. Schon nach dieser Szene raufte sich Frank Kandsorra die Haare. Das tat er nach dem verschossenen Foulelfmeter von Lokmen El Kasmi noch einmal - und noch etwas heftiger.
„Trotz der bitteren Niederlage sehe ich eine Entwicklung unserer Mannschaft“, sagt Frank Kandsorra. „Wir wussten, dass die Saison schwierig werden würde. Wir geben nicht auf. Am Montag stehen wir wieder auf, am Dienstag werden wir uns beim Training wiedersehen und am kommenden Sonntag nehmen wir im Auswärtsspiel beim SuS Kaiserau einen neuen Anlauf.“
Tore: 1:0 Lokmen El Kasmi (36.), 1:1 Mehmet Ayaz (50.), 1:2 Andreas Kluy (83.).
Viktoria Resse: Altmeyer, Albrecht (57. Kalayci), Köppen, M. El Kasmi (55. Beczkowski), Özdemir (83. Herkt), L. El Kasmi, Baris Aydin, Rode, Büch (4. Birbir), Kilicalp, Burak Aydin.