Feldmark. Andreas Mayr entscheidet das Duell Traber gegen Radsportler klar für sich. Gelungene Sieben-Stunden-Veranstaltung am Nienhausen Busch
Der Tag auf der Trabrennbahn am Nienhausen Busch endete ganz nach dem Geschmack von Michael Zurhausen. Der Organisator vom Rad-Cub Olympia Buer war Zeuge des erstmaligen Sieges eines Radsportlers gegen einen Traber. Radprofi Andreas Mayr aus Stuttgart vom Team Sec-Com setzte sich im Höhepunkt des Tages im Dekra-Supersprint über 400 Meter knapp gegen den von Ralf Oppoli aus Recklinghausen gesteuerten Traber Gentleman Voyager durch.
In den bisherigen zwei Duellen blieb stets das Pferd der Sieger. Sowohl der Straßenweltmeister Freddy Maertens im Jahr 1977 gegen Heinz Wewering als auch Europameister Andreas Beikirch 2006 gegen Jörg Koller verloren. In diesem Jahr zog Schrittmacher Carsten Kirchner den bärenstarken Andreas Mayr bis zur 800-Meter-Marke eingangs der Zielgeraden auf mehr als 50 Stundenkilometer. Ralf Oppoli hielt mit seinem Traber stark dagegen. Bis 20 Meter vor dem Ziel waren beide gleichauf. Auf den letzten Metern mobilisierte der Schwabe alle Kräfte und entschied dieses Sprint-Duell knappe für sich. „Ich stand an der Ziellinie. Das waren vielleicht drei oder vier Meter Vorsprung“, sagte Michael Zurhausen.
Bei der Siegerehrung gratulierte Ralf Oppoli Andreas Mayr zu der beeindruckenden Leistung. Der Elite-Radsportler hatte im Sprint fast 1800 Watt auf die Bahn gebracht. „Auf dem Sand eine Geschwindigkeit von 50 km/h, das ist schon eine Hausnummer“, meinte Michael Zurhausen. „Und natürlich auch die 1800 Watt. Ein Normalsterblicher kommt so auf 200 Watt.“
Zuvor erlebten die Traber- und Radsportfans in der Feldmark aber auch eine Premiere. Zum ersten Mal gab es auf der 1200 Meter langen Sandbahn ein Radrennen hinter Derny-Motoren. Auf diesen kleinen Motorrädern sitzen Schrittmacher, die das Tempo vorgeben, und im Windschatten fahren die Radrennfahrer. Den ersten Lauf um den Preis des Autohauses Turowski gewann nach zehn Runden Andreas Mayr aus Stuttgart vor Rembert Noldes vom Team Cannondale. „Nach dem ersten Rennen waren schon alle kaputt“, sagte Michael Zurhausen. „Es hatte die ganze Nacht geregnet. Der Sand war feucht, die Strecke enorm schwer zu befahren.“
Schlichenmaier gewinnt Derny-Finale
Daraufhin verkürzte Organisator Michael Zurhausen nach Absprache mit den Fahrern das Finale um den Preis der Sparkasse Gelsenkirchen von 15 auf zehn Runden. Dass diese Entscheidung richtig war, zeigte der Rennverlauf. Pausenlose Angriffe aller Fahrer machten das Rennen bis zum Schluss spannend. Eingangs der letzten Runde hatten drei Fahrer einen kleinen Vorsprung herausgefahren. Im Sprint auf der Zielgeraden war dann Tim Schlichenmaier vom Team Sec-Com klarer Sieger vor Philipp Bartsch vom Team Viactiv und Rembert Noldes vom Team Cannondale. Letzterer startete übrigens auf einem speziellen Strandrad, mit dem er schon 120 Kilometer lange Strandrennen bestritten hatte. „Er kam auf dem Sand gut klar“, sagte Michael Zurhausen.
Rennpräsident Uwe Küster, Guido Otterbein vom Team Sec-Com und Organisator Michael Zurhausen vom RC Olympia Buer vereinbarten bei der Siegerehrung sofort eine Revanche für das kommende Jahr. „Vielleicht sogar am 1. Mai im Rahmen des Bild-Renntages“, sagte Michael Zurhausen. Knapp 1000 Zuschauer verfolgten die fast sieben Stunden dauernde Veranstaltung in der Feldmark mit insgesamt 13 Trabrennen. „Wir haben einige neue Leute zum Traben gebracht“, sagte Michael Zurhausen.