Buer. Der Stürmer der SSV Buer erzielt beim 3:1 über den Titelverteidiger alle drei Tore. Die Hasseler müssen schon in Runde eins die Segel streichen.
Revanche geglückt: Die SSV Buer hat das Erstrundenspiel im Fußball-Kreispokal gegen Titelverteidiger YEG Hassel gewonnen und sich damit für die Finalniederlage vor vier Wochen revanchiert. Die in der Landesliga spielenden Rothosen bezwangen den favorisierten Westfalenligisten dank eines Dreierpacks von Stürmer Bilal Gürdal mit 3:1 und treffen in der zweiten Runde nun auf den A-Kreisligisten SG Preußen Gladbeck. Die Hasseler müssen dagegen nach drei Titelgewinnen in Serie schon in der ersten Runde die Segel streichen.
„Kick für Demokratie und gegen Rassismus“
Das Kreispokalspiel zwischen der SSV Buer und YEG Hassel stand ganz im Zeichen des Kampfes gegen Rassismus. Unter dem Motto „Kick für Demokratie und gegen Rassismus“ hatten die Bueraner mehrere Aktionen organisiert. Die Spieler der Inklusionsmannschaft hielten vor dem Anpfiff Plakate mit den Aufschriften „No Racism“ und „Vielfalt“ hoch. Zwei Jugendteams ließen bunte Luftballons in die Luft steigen und liefen mit den Erstmannschaften auf das Feld.
Anlass waren die rassistischen Beleidigungen, die YEG vor zwei Wochen beim Spiel in Wanne-Eickel von einigen Zuschauern zu hören bekam. „YEG hat dort keine positiven Erfahrungen gemacht. Wir sind ein Verein aus der Nachbarschaft und haben ein gutes Verhältnis zu YEG. Als unbeteiligter Klub wollten wir ein Zeichen setzen“, sagte SSV-Vorstandsmitglied Andrea Weichert. Der Fußballkreis honorierte den Einsatz und zeichnete beide Vereine mit dem Fair-Play-Preis aus.
Buers Trainer Misel Zec war nach dem Abpfiff begeistert: „Die Jungs haben alles umgesetzt, was wir vorher besprochen hatten. Sie haben einfachen Fußball über die Außenbahnen gespielt und sind immer wieder hinter die ersten beiden Angriffswellen von YEG gekommen“, lobte er. „Heute haben viele Spieler gefehlt, aber die, die auf dem Platz standen, haben es wahnsinnig gut gemacht.“ Seine SSV versteckte sich von Beginn an nicht und hatte schon nach zehn Minuten die erste Großchance. Marvin Sell zog nach einer Balleroberung ab, doch YEG-Keeper Lukas Peto lenkte den Ball an den Pfosten.
SSV-Keeper van Holt glänzt
In der Defensive ließen die Bueraner aus dem Spiel heraus fast nichts zu. Die Hasseler wurden daher, wenn überhaupt, nur nach Standardsituationen gefährlich: Emre Can (14.) und Tayfun Cakiroglu (25.) scheiterten am starken SSV-Keeper Kevin van Holt, Yüksel Terzicik traf den Pfosten (16.). In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit belohnte sich die SSV dann für die gute Leistung: Bilal Gürdal drückte die Kugel nach einer Ecke zum 1:0 über die Linie (45.). Unverdient war das nicht, ein Klassenunterschied war in den ersten 45 Minuten schließlich nicht zu erkennen. Und in den zweiten wurde es aus YEG-Sicht zunächst auch nicht besser. Im Gegenteil: 13 Minuten waren im zweiten Abschnitt gespielt, da düste Buers Außenverteidiger Kürsat Ali Yilmaz über links nach vorn und passte in die Mitte auf den 1:0-Torschützen Bilal Gürdal, der den Ball aus zwei Metern im Fallen in den Winkel bugsierte (58.). Fast wäre kurz darauf der Anschlusstreffer gefallen, doch Semih Esen traf frei vor dem Tor nur den erneut glänzend aufgelegten Kevin van Holt (66.).
Besser machte es Tayfun Cakiroglu in der 75. Minute. Der Sechser nahm dem Ball nach einer Ecke direkt und netzte zum 2:1 ein. YEG machte nun mehr Druck und entblößte dafür die Defensive. Bilal Gürdal nutzte das im zweiten Anlauf. Nachdem er zunächst noch freistehend an Lukas Peto gescheitert war (80.), köpfte er in der 86. Minute nach einem Freistoß zum entscheidenden 3:1 ein. YEG-Trainer Ahmet Inal war anschließend bedient: „Buer hat verdient gewonnen. Sie waren spritziger und wollten einfach mehr als wir. Wir waren nicht giftig genug und hatten insbesondere in der ersten Halbzeit zu wenig Bewegung im Spiel.“
Tore: 1:0, 2:0, 3:1 Bilal Gürdal (45., 57., 86.), 2:1 Tayfun Cakiroglu (75.).
SSV Buer: van Holt - Dziabel, Schleking, Sell, Yilmaz (90. Fink) - Tunjic (86. Leberecht), Bienk, Jozek, Heinsen - Mutluer (90. Nies), Gürdal.
YEG Hassel: Peto - Sari, Kodaman, Ali, R. Demircan (88. Arik) - Cakiroglu, Esen, Terzicik (46. Durmus), Cengelcik (58. Tosun), Gülgün - Can (58. Krzysztofiak).
Manfred Wichmann lost die zweite Runde aus
Noch vor der letzten Begegnung des ersten Runde des Fußball-Kreispokals wurde in der Jugendgeschäftsstelle der Glückauf-Kampfbahn bereits die zweite Runde ausgelost. Als Losfee fungierte Manfred Wichmann. Der Kreis-Ehrenvorsitzende zog zehn Paarungen für die Runde am 21. Oktober sowie sechs Freilose. In diesen Genuss kamen erneut Westfalia 04 und Firtinaspor, die bereits in der ersten Runde ein Freilos hatten. Ein Teilnehmer steht noch nicht fest, da die abgebrochene Erstrundenpartie zwischen Glückauf Hüllen und dem SC Schaffrath eine Fortsetzung vor dem Sportgericht erfährt.
Die Paarungen im Überblick:
Arminia Hassel – Adler Ellinghorst
Hansa Scholven – Union Neustadt
VfL Resse 08 – F.S.M. Gladbeck
SG Eintracht 07/12 – ETuS Bismarck
BV Rentfort – Viktoria Resse
SB Gladbeck – SV Horst 08
VfL Grafenwald – SC Hassel
Spfr. Bulmke – Kickers Ückendorf
Beckhausen 05 – SV Hessler 06
Preußen Gladbeck – SSV Buer
Freilose: SW Gelsenkirchem-Süd, Firtinaspor GE, Eintracht Erle, Preußen Sutum, SC Schaffrath/Glückauf Hüllen, Westfalia 04 GE.