Gelsenkirchen. Erle 19 und Hessler 06 haben jeweils die vergangenen beiden Partien verloren. Am Sonntag treffen die beiden Aufsteiger direkt aufeinander.
Wenn es die Corona-Pandemie nicht gegeben hätte, wäre es wohl bereits vor vier Monaten zum Duell zwischen der Spvgg Erle 19 und dem SV Hessler 06 gekommen. Als die Saison 2019/20 abgebrochen werden musste, standen diese beiden Klubs an der Tabellenspitze ihrer jeweiligen Kreisliga-A-Staffeln. Auf ein Entscheidungsspiel um den Aufstieg wurde damals verzichtet. Die 19er und die 06er durften ohne Zusatzschicht hoch in die Fußball-Bezirksliga.
An diesem Sonntag wird die Partie zwischen beiden Mannschaften, wenn man so will, nachgeholt. Allerdings mit anderen Vorzeichen. Es geht nicht um den Aufstieg, sondern vielleicht schon um Punkte für den Klassenerhalt, auch wenn diese Prognose vor dem fünften Spieltag noch recht früh ist.
Parallelen zwischen beiden Teams
Der bisherige Saisonverlauf weist für die Erler und für die Heßleraner erstaunliche Parallelen auf. Sie begannen jeweils mit einem Remis, landeten danach ihren ersten Sieg und verloren anschließend ihre beiden folgenden Spiele. „So langsam sollten wir wieder punkten“, sagt Erles Trainer Rainer Sowa. Von der 0:5-Lektion beim FC Marl hat er sich inzwischen erholt. „Diese Niederlage war verdient, das akzeptieren wir auch so, weil die Marler eine Nummer zu groß waren“, sagt er. „Aber der SV Hessler 06 hat eine Mannschaft, mit der wir uns auf Augenhöhe bewegen.“
Welche Spieler ihm am Sonntag zur Verfügung stehen, wird er wohl erst kurzfristig wissen. Hinter den Namen von Daniel Reimann, Bastian Wiegand, Christian Olschewski, Mirko Zedler und Dustin Sowa stehen jedenfalls dicke Fragezeichen. Vor allem in der Defensive könnte es personell eng werden. Ein Lichtblick: Im Gegensatz zu den beiden vorherigen Wochen ist diesmal kein Gelb-Rot-Sünder zu ersetzen. Devin Mecklenbräuker darf wieder mitwirken.
Pokalspiel hat Spuren hinterlassen
Der Heßleraner Trainer Holger Siska hat ebenfalls noch einige personelle Fragezeichen aufzulösen. Das Kreispokalspiel bei der SSV/FCA Rotthausen hat Spuren hinterlassen, denn der letztjährige Kontrahent um den Kreisliga-A-Titel ist in den Zweikämpfen nicht zimperlich zu Werke gegangen. Ob Sven Bödiger, Sascha Lübeck, Julian Hellmich und Timon Wenzel mitwirken können, ist ungewiss. Keine Hoffnungen macht sich Holger Siska, was die Einsatzmöglichkeiten der verletzten Patrick Rüsenberg und Laurin Wenzel anbetrifft.
Auch der 06-Coach möchte verhindern, dass sein Team in einen negativen Lauf gerät. „Für den weiteren Verlauf dieser Saison ist das Derby an der Oststraße eminent wichtig“, macht er deutlich. „Das ist, wie ich es gerne bezeichne, ein Knackspiel. Die Mannschaft, die am Sonntag alle drei Punkte holt, kann einen positiven Schub bekommen. Es wäre schön, wenn wir das wären.“
Heimspiele für Westfalia 04 und SC Hassel
Westfalia 04 und der SC Hassel treten an diesem Sonntag in der Fußball-Bezirksliga zu Hause an. Sie müssen gegen ihre besser platzierten Gäste einen guten Tag erwischen, um nicht leer auszugehen.
Westfalia 04 - SV Lippramsdorf
Vor zwei Wochen hat der SV Lippramsdorf beim SC Hassel mit 3:1 gewonnen. An diesem Sonntag ist er bei Westfalia 04 am Trinenkamp zu Gast. Die Bismarcker möchten verhindern, dass sich die Halterner in Gelsenkirchen zu wohl fühlen. „Für uns geht es um nichts anderes als um drei Punkte. Da führt kein Weg dran vorbei“, macht Spielertrainer Niklas Zacharias deutlich.
Als Tabellenzwölfter befinden sich die Bismarcker mit drei Niederlagen aus vier Spielen in einer Tabellenregion, in der sie nach ihrem Selbstverständnis nicht hingehören. Dass sie kein Abstiegskandidat sind, haben sie zuletzt trotz eines 1:2 in Rentfort gezeigt. „Wir wollen so auftreten wie am vergangenen Sonntag“, sagt Niklas Zacharias. „Dann werden die drei Punkte auf unser Konto wandern.“
Niklas Moczarski und Sebastian Lempka kehren in den Kader zurück. Die verletzten Joel Göllner und Christopher Mehlmann fallen hingegen weiterhin aus.
SC Hassel - TSG Dülmen
Der SC Hassel, seit dem 2:3 am vergangenen Sonntag bei Genclikspor Recklinghausen neues Schlusslicht der Staffel 14, empfängt den Tabellenführer TSG Dülmen. „Das einfachste Spiel dieser Saison“, sagt Hassels Trainer Tim Kochanetzki zu Erstaunen der Zuhörer. „Wir haben nichts zu verlieren, wir können doch nur gewinnen. Die Erwartungshaltung an uns ist niedrig, entsprechend groß ist unsere Motivation.“
Domenico Di Bari erlitt in Recklinghausen einen Bänderriss und muss pausieren. Außerdem fehlen Bastian Meyer und wegen einer Gelb-Rot-Sperre auch Marco Jeremias. Das Tor muss anstelle von Marcel Hutsch (Fingerbruch) erneut Christian Bosnjak hüten. Fraglich sind zudem die Einsätze von Tobias Leufke, Maik Helwig, Lukas Tomanek, Moritz Eckstein und Haris Imsirovic.
Es gibt aber auch einen personellen Lichtblick: Mike Neumann, zuletzt als Wahlhelfer im Einsatz, ist diesmal wieder auf dem Grün mit dabei.