Gelsenkirchen. Aufsteiger TC Gelsenkirchen zeigt sich in der Oberliga zwar formverbessert, kassiert aber die zweite Niederlage im zweiten Spiel.

An dieses Bild müssen sich Spielerinnen und Fans erst gewöhnen. Zwei Spiele sind in der Volleyball-Oberliga absolviert, aber noch steht die Null bei den Grillonen. Nach dem sang- und klanglosen 0:3 zum Auftakt bei VoR Paderborn II zeigten sich die Gelsenkirchenerinnen zuhause in der Wildenbruchhalle gegen Telekom Post SV Bielefeld zwar verbessert, verloren aber am Ende erneut deutlich 1:3. Mit null Zählern kleben die Grillonen vorerst im Tabellenkeller der Oberliga fest.

Ähnlich wie zuletzt in Paderborn erwischte der Aufsteiger auch vor heimischem Publikum keinen guten Start. Im ersten Satz lagen Nadine Müller & Co. früh mit 0:6 im Hintertreffen. „Das darf einfach nicht passieren. So einen klaren Rückstand aufzuholen, kostet immer viel Energie. Meine Spielerinnen hatten teilweise gute Aktionen dabei, bevor dann wieder einfache Fehler hinzukamen. In den entscheidenden Situationen fehlt uns noch die Abgeklärtheit“, analysiert Trainer Gerd Hemforth.

Zwar kamen die Grillonen im ersten Satz zurück, glichen zum zwischenzeitlichen 21:21 aus, aber das bessere Ende hatten die Bielefelderinnen. Im zweiten Satz wirkten die TCG-Mädels griffiger und zielstrebiger. Der Lohn: Eine schnelle 6:1-Führung, die aber im weiteren Satzverlauf zusammenschmolz, bevor es im Endspurt doch noch zu einem 25:23 reichte. Nach dem Satz-Ausgleich folgte wieder ein Dämpfer.

Die Gastgeberinnen, die auf Kerstin Zagozen (erkrankt), Lena Moskopp (wegen Knieproblemen geschont) und Neuzugang Denise Palowski (private Gründe) verzichten mussten, gerieten mit 4:8 und 9:14 in Rückstand, kämpften sich zurück und kamen zum 24:24-Ausgleich. Wieder verbuchten die Bielefelderinnen die entscheidenden Punkte zum knappen Satzgewinn. Gerd Hemforth: „Es war ein intensives Spiel auf Augenhöhe. Die Bielefelderinnen hatten unsere Begegnung in Paderborn, bei der wir wirklich nichts auf die Kette bekommen haben, beobachtet. Sie mussten sich gegen uns richtig strecken. Für meine Mädels wäre ein Punkt absolut verdient gewesen.“

Im vierten Satz führten die Grillonen erst 6:4, gerieten dann 6:9 ins Hintertreffen und schoben sich wieder knapp 11:10 nach vorne. Vier Patzer und unglückliche Entscheidungen binnen weniger Sekunden ließen den Satz zugunsten der Ostwestfälinnen kippen. Bielefeld spielte die Führung eiskalt herunter und jubelte nach dem 25:17 ausgelassen: „Hier regiert der Post SV!“

Bei den Grillonen begannen sichtlich geknickt die Aufräumarbeiten. Das Netz wurde abgebaut, die Bälle eingesammelt, der Tisch der Corona-Beauftragten, die sämtliche Zuschauerdaten notierte und allen Besuchern Desinfektionsspray in die Hände sprühte, abgebaut. „Das ganze Drumherum hat funktioniert, alle Corona-Bestimmungen zu erfüllen, bedeutet eine Herausforderung, aber wir haben es zusammen gut gemeistert“, bilanzierte Gerd Hemforth, der mit einigen Helfern zweieinhalb Stunden vor Anpfiff in der Halle war, um alles vorzubereiten.

Was bislang noch nicht wunschgemäß funktioniert, ist das Ankommen in der höheren Spielklasse. „Wir haben einen kleinen Schritt gemacht“, sagt der Coach, „der Auftritt war deutlich besser als in der letzten Woche. Wir benötigen noch drei, vier Wochen, dann werden sich auch Erfolge einstellen. Bei uns muss eine gewisse Routine rein. Die Mädels müssen das in die Waagschale werfen, was sie können – und nicht die Highlights auspacken, die normalerweise nur funktionieren, wenn Weihnachten und Ostern auf einen Tag fallen.“

TC Gelsenkirchen – Telekom Post SV Bielefeld 1:3 (23:25, 25:23, 24:26, 17:25)

TCG: Ress, Gebauer, Arifi, Plura, Schneyer, Wilim, S. Burczyk, K. Burczyk, Müller, Rietz, Salumu, Moskopp.