Gelsenkirchen. Schalkes Trainer David Wagner kann noch längst nicht aus dem Vollen schöpfen. In Omar Mascarell steht ein wichtiger Spieler vor dem Comeback.

An der Liste der Länderspiel-Abstellungen für den Monat September sieht man, dass sich beim Fußball-Bundesligisten Schalke 04 im Vergleich zu früheren Jahren, als eine zweistellige Spieleranzahl quer durch Europa zu internationalen Einsätzen jettete, einiges verändert hat. Mit Ozan Kabak, Ahmed Kutucu, Suat Serdar sowie Rabbi Matondo stellen die Königsblauen nur vier A-Nationalspieler für die Nations League ab. Normalerweise wäre auch Salif Sané ein sicherer Abstellungs-Kandidat für sein Heimatland Senegal.

Doch der WM-Teilnehmer von 2018, der in allen drei Gruppenspielen gegen Polen, Japan und Kolumbien für die Afrikaner aufgelaufen war und es bisher auf 30 Länderspiele bringt, hatte auf Schalke in der letzten Saison großes Verletzungspech.

Salif Sané, Abwehrspieler des FC Schalke 04, musste sich in Längenfeld noch zurückhalten.
Salif Sané, Abwehrspieler des FC Schalke 04, musste sich in Längenfeld noch zurückhalten. © RHR-FOTO | RHR-FOTO/Tim Rehbein

Im Saison-Endspurt zog sich der 30-Jährige einen Muskelfaserriss zu und nutzte die Ausfallphase für eine Knorpelglättung. Sané war in der vergangenen Spielzeit bereits wegen eines Korbhenkelrisses im Außenmeniskus monatelang außer Gefecht gesetzt. Im Trainingslager im österreichischen Längenfeld trainierte der frühere Hannoveraner individuell, an rassige Zweikämpfe oder Wettkampfpraxis ist noch nicht zu denken. „Salif ist ein Stück hinten dran“, sagt Trainer David Wagner – und meint damit den Vergleich zu Omar Mascarell.

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Schalkes Mannschaftskapitän fiel wegen eines Sehnenabrisses im Adduktorenbereich ebenfalls lange aus, konnte seit Februar kein Spiel mehr absolvieren. Vor dem Trainingsstart im Juli ließ sich der Spanier operieren. Grund: Die konservative Behandlung schlug nicht so an, wie sich Spieler und Klub-Verantwortliche das erhofft hatten. Mascarell hatte sich ursprünglich vorgenommen, „im ersten Bundesligaspiel der neuen Saison wieder fit zu sein.“ Dass der defensive Stratege am 18. September für die Königsblauen beim Auswärtsspiel in München aufläuft, ist allerdings nach der jüngsten Entwicklung unrealistisch.

Rückkehr ins Teamtraining

Mascarell konnte bisher noch kein Testspiel absolvieren und wird noch mehrere Wochen benötigen, um sich nach der langen Verletzungszeit seinem gewünschten Level zu nähern. Auch die Generalprobe am kommenden Samstag gegen den Fußball-Zweitligisten VfL Bochum kommt für den einstigen Frankfurter zu früh. Trainer David Wagner erwartet Mascarell im Laufe der Woche wieder im Teamtraining. „Omar ist sehr nah dran“, stellt der 48-Jährige Fußball-Lehrer fest.

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In Österreich konnte die anvisierte MRT-Untersuchung im zweiten Anlauf durchgeführt werden. Bei der ersten Anreise Richtung Innsbruck mussten Mascarell und Team-Doc Patrick Ingelfinger wieder umdrehen, weil bei Schalke das Corona-Virus festgestellt wurde. Ingelfinger war als Hygienebeauftragter des Malocherklubs besonders gefordert, leitete die notwendigen Maßnahmen ein und besprach sich mit den zuständigen Behörden. Mascarell musste in diesem Fall warten.

Im zweiten Anlauf

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Im zweiten Versuch schaffte es die kleine S04-Delegation schließlich zur Untersuchung nach Innsbruck. Omar Mascarell kehrte mit bester Laune ins Schalker Mannschaftsquartier zurück und berichtete seinen Teamkollegen von den positiven Erkenntnissen. „Die Bilder sahen super aus. Es steht einer Rückkehr nichts im Wege“, sagt Chefcoach David Wagner. Omar Mascarell soll nun peu à peu ins Teamtraining integriert werden und sich Schritt für Schritt dem Kader annähern. Zumindest in den ersten Begegnungen werden die Schalker noch ohne seine Erfahrung planen müssen. Aber Schalkes Leitwolf Omar Mascarell sieht zumindest wieder die Sonne nach vielen dunklen Tagen.