Gelsenkirchen. Die Spieler des Erler SV 08 und des SV Horst 08 müssen harte Kritik ihrer Trainer einstecken. Resse patzt erneut gegen einen Bezirksligisten.

Keine guten Ergebnisse für den Erler SV 08, für den SV Horst 08 und für Viktoria Resse: Diese drei Fußball-Landesligisten aus Gelsenkirchen blieben in ihren Testspielen am Sonntag ohne Sieg.

SC Hassel – Erler SV 08 5:4. Scheibenschießen am Lüttinghof. Obwohl Lutz Reydt nach vier Minuten das 1:0 für den Landesligisten aus Erle erzielte, lag sein Team zur Pause sehr überraschend mit 1:4 zurück. Die Hasseler Seldin Malkoc (14., 33.), Moritz Eckstein (18.) und Domenico Di Bari (38.) hatten mit ihren Toren die Partie gedreht. „Das 1:4 war zu diesem Zeitpunkt auch in der Höhe verdient“, wetterte Erles Trainer Hartmut Scholz. „Uns sind haarsträubende Fehler unterlaufen.“

Hassels Justin Mingo und Erles Niels Overhoff fliegen vom Platz

Nach der Pause startete sein Team eine Aufholaktion und glich nach Toren von Christoph Reckort (53., Foulelfmeter), Niels Overhoff (54.) und Nils Engin Simsek (75.) zum 4:4 aus. Mike Neumann blieb es vorbehalten, den Siegtreffer für den SC Hassel zu erzielen (86.). Kurz darauf scheiterte Haris Imsirovic mit einem Foulelfmeter an Erles Schlussmann Niko Wollny.

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„Niko Wollny war unser einziger Spieler in Normalform“, analysierte Hartmut Scholz. „Alle anderen agierten unterirdisch.“ Tim Kocha­netzki, der Coach des siegreichen Bezirksligisten, meinte: „50 Minuten war ich mit der Leistung meiner Mannschaft einverstanden. Ich werde mich von dem Ergebnis nicht beeindrucken und auch nicht blenden lassen.“ Der Wermutstropfen für ihn: die Rote Karte für Justin Mingo (87.). Kurz darauf erhielt der Erler Niels Overhoff die Gelb-Rote Karte (90.).

SV Horst 08 – SV Vestia Disteln 0:0. Die Horster sind momentan neben der Spur. Der 1:3-Niederlage beim Schermbecker A-Kreisligisten TuS Gahlen folgte jetzt ein torloses Remis zu Hause gegen Vestia Disteln aus der Bezirksliga. „Es war ein 0:0 der schlechteren Art“, meinte 08-Trainer Jens Grembowietz. „Wenn dieses Ergebnis schmeichelhaft für eine Mannschaft war, dann für meine.“

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Die Gastgeber enttäuschten vor allem in der ersten Halbzeit. Sie legten eine Spielfreude und Laufbereitschaft an den Tag, als hätten sie gerade ein mehrstündiges Jogging-Programm abgespult. „Das war in allen Bereichen einfach zu wenig, das war richtig Käse“, kritisierte ihr 33-jähriger Coach. Die Distelner hatten zwar nicht besonders viele zwingende Torchancen, aber zumindest mehr Offensivaktionen als die Null-Achter.

Frank Kandsorra: „Mentalität und Charakter der Truppe waren in Ordnung“

Nach der Pause steigerten sich die Horster etwas, aber mehr als zwei klare Möglichkeiten für Murat Berberoglu und Khalil El-Daher brachten sie nicht zustande. „Wenn wir uns so in der Landesliga präsentieren würden, wäre das Harakiri“, räumte Jens Grembowietz ein. „Im Laufe einer Vorbereitung gibt es immer wieder einen Tiefpunkt. Ich kann nur hoffen, dass wir ihn bereits hinter uns haben.“

BV Brambauer – Viktoria Resse 1:0. Vier Tage nach dem 2:3 gegen Teutonia SuS Waltrop unterlag Viktoria Resse erneut einem Bezirksligisten, diesmal mit 0:1 beim BV Brambauer in Lünen. „Wir belohnen uns momentan nicht für unsere ordentliche Arbeit, die wir leisten“, stellte Trainer Frank Kandsorra enttäuscht fest. „Mentalität und Charakter der Truppe waren in Ordnung.“

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Mit dem Auftritt seines Teams war er einverstanden, sieht man einmal von der letzten Viertelstunde der ersten Halbzeit ab. In dieser Phase fiel auch das einzige Tor dieser Partie, allerdings, wie nicht nur Resses Coach fand, aus abseitsverdächtiger Position (44.).

Nach der Pause trat die Viktoria dominant auf, aber trotz guter Möglichkeiten, die sie bereits im ersten Durchgang hatte, ging sie erneut leer aus. Auch mit einem Spieler mehr – nach einer Roten Karte mussten die Gastgeber die letzten 15 Minuten in Überzahl überstehen – gelang den Ressern nicht der Ausgleich, der mindestens verdient gewesen wäre.