Feldmark. Als Cricket-Bundesligist benötigen die Black Miners einen vernünftigen Unterbau. Bis Freitag schnuppern zehn Kids in die Sportart hinein.

Um 12.17 Uhr schaut Vignaesh Sankaran auf seine Uhr. „So, Jungs, möchtet ihr gleich noch ein Eis haben?“, fragt der Cheftrainer des Cricket-Bundesligisten Black Miners Gelsenkirchen in die Runde. Die Antwort der acht Kids, die am Sommer-Cricket-Schnupperkurs im Revierpark Nienhausen teilnehmen, kommt schnell und präzise: „Jaaaaaaaa.“ Sankaran schmunzelt, gibt Anweisung zum Zusammenpacken der Ausrüstungsgegenstände. Und schon zieht der Tross von der Cricket-Spielfläche Richtung Minigolf-Anlage. Dort gibt es das versprochene Eis.

Für Vignaesh Sankaran ist es die Gelegenheit, nach eineinhalb Stunden Training ein Zwischenfazit zu ziehen. „Wir haben insgesamt zehn Kinder im Sommer-Training dabei und hoffen natürlich, dass sie bei uns bleiben. Wir haben ohne viel Technik angefangen, wollten die Jungs erst einmal an den Sport heranführen. Sie machen das gut und lernen schnell. Wir planen, mit einer eigenen Jugendmannschaft an den Start zu gehen.“

Eine Aufgabe bis zum Freitag

Der Miners-Coach gibt seiner Rasselbande, bei der die jüngsten Talente gerade einmal sieben Jahre alt sind, bis zum letzten Sommer-Trainingstag am Freitag eine Aufgabe: „Überlegt euch mal einen Namen, mit der unsere Cricket-Mannschaft an den Start gehen könnte.“ Der blonde Jonas, der beim Miners-Stammverein VfB Gelsenkirchen Fußball spielt, schlägt spontan „Cricket Junior Team“ vor. Ein anderer Vorschlag beinhaltet die Buchstaben „FC Cricket“ mit der Begründung: „Von uns spielen ja fast alle Fußball.“ Vignaesh Sankaran ist damit noch nicht zufrieden: „Überlegt nochmal und diskutiert das unter­einander. Ich bin gespannt, welcher Teamname am Ende herauskommt.“

Trainer Vignaesh Sankaran schaut genau hin, was die Kids im Training machen.
Trainer Vignaesh Sankaran schaut genau hin, was die Kids im Training machen. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto


Rund 300 Euro haben die Black Miners in die Ausrüstung, die aus Bällen und Schlägern besteht, für das Jugend-Trainingscamp investiert. Eine Gebühr für die Teilnahme fällt nicht an. Insgesamt geht es familiär zu. Sankaran: „Wichtig ist, dass die Jungs Spaß haben. Es gibt erste Anfragen von Eltern der teilnehmenden Kids, ob wir künftig regelmäßig trainieren. Wir brauchen die Jugend als Unterbau.“ Mit Thierry und Ennio sind zwei Zufalls-Kandidaten dabei. Sankaran: „Beide kennen Cricket aus der Schule und haben hier im Revierpark gespielt, als wir uns mit den anderen Kids zum Training getroffen haben. Jetzt machen sie bei uns mit.“ Sankaran schwebt vor, eine Trainingseinheit pro Woche mit den Kids zu absolvieren, dazu soll das neue Team im Liga-Wettbewerb mitmachen.

Die Black Miners basteln Schritt für Schritt an der Zukunft, müssen sich aber gedulden, bis Talente nach oben kommen. Cricket steckt in Deutschland in den Kinderschuhen. „Es gibt über 20 Vereine, aber nur vier Spielfelder in NRW. Eines davon ist in Gelsenkirchen“, sagt Satya Srinivas, Co-Trainer der Miners. Zusammen mit seinem Sohn Abhijit (8), der in der Jugend von Kaarst als Fußball-Torwart spielt, ist Srinivas 60 Kilometer zum Training gefahren. Für Papa Srinivas gibt es nach dem Training kein Eis, sondern Kaffee. Konzentration tanken für die Rückfahrt nach Kaarst...