Frankfurt. Zum dritten Mal treffen sich Eintracht Frankfurt und der FC Schalke 04 mittwochs zu einem Bundesliga-Spiel. Bisher gewann jeweils das Heimteam.

Ein Spiel an einem Mittwochabend: Wenn sich Eintracht Frankfurt und der FC Schalke 04, die drei Spieltage vor dem Saisonende den Klassenerhalt sicher haben und quasi mit gelöster Handbremse ohne losgelöste Zuschauer spielen können, ab 18.30 Uhr in der Commerzbank-Arena treffen, findet dieses Bundesliga-Duell zum dritten Mal mittwochs statt. Die bisherige Bilanz nach zwei Partien ist ausgeglichen: Es steht eins zu eins.

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„Beide Male setzte sich die Heimmannschaft durch...“, ist auf der Internet-Seite der Hessen zu lesen – so, als hätten sie die drei Pünktchen für sich und ihren Sieg gemacht.

Wie war’s denn? Das erste der beiden Mittwoch-Aufeinandertreffen liegt fast 50 Jahre zurück. Es war am 23. September 1970, um genau zu sein. Die von Erich Ribbeck trainierten Frankfurter behaupteten sich mit 1:0, nachdem Bernd Nickel gegen Norbert Nigbur in der 39. Minute das Tor des Tages gelungen war. Und der Schalker Mittwoch-Sieg? Der datiert kurioserweise ebenfalls von einem 23. September, nämlich dem des Jahres 2015. In der Veltins-Arena überwanden mit ihrem jeweils zweiten Saisontor Joel Matip und Leroy Sané den finnischen Nationaltorwart Lukáš Hrádecký, der inzwischen das Trikot von Bayer 04 Leverkusen trägt, und die Königsblauen siegten mit 2:0.

Beide Mannschaften haben die Europa League noch vor Augen

Vergangenheit. Und die scheint Frankfurts Trainer Adi Hütter, der die Medienvertreter bei der Pressekonferenz am Dienstagmittag erstmals wieder live und nicht virtuell begrüßt, auch nicht wirklich zu interessieren. Der 50-jährige Österreicher will mit seinem Team in der Phase der Geisterspiele nicht nur auswärts gewinnen, sondern endlich auch mal zu Hause, und dafür sorgen, dass aus 13 sieglosen Schalker Spielen in Folge 14 werden. Obwohl er auch gleich sagt, dass momentan gar nicht von Heim- und Auswärtsspielen gesprochen werden könne. „Das sind ja“, sagt Adi Hütter, „fast Spiele auf neutralem Boden. Nichtsdestotrotz wollen wir versuchen, den ersten Heimsieg einzufahren.“ Den ersten Erfolg im heimischen Stadion in der Corona-Phase, wohlgemerkt.

Frankfurts Trainer Adi Hütter.
Frankfurts Trainer Adi Hütter. © dpa | Stuart Franklin

Klar: Beide Mannschaften brauchen sich um den Bundesliga-Klassenerhalt keine Sorgen mehr zu machen. Aber sowohl der Tabellenzehnte Frankfurt (38 Punkte) als auch der Tabellenneunte Schalke (39) haben den siebten Platz und somit die Europa League drei Spieltage vor Saisonende bei fünf beziehungsweise vier Zählern Rückstand auf den Tabellensiebten TSG 1899 Hoffenheim noch vor Augen. Und Adi Hütter hätte auch nichts dagegen, wenn er mit seinem Team wieder in die Europa League einzöge. Trotz der immensen Belastung.

Vor allem Schalkes Weston McKennie hinterlässt bei Adi Hütter Eindruck

„Wir haben die meisten Spiele in Europa gemacht und nur einen verletzten Spieler, Gelson Fernandes“, erzählt der Frankfurter Trainer und verweist darauf, dass es „viele Vereine gibt, die unheimlich viele verletzte Spieler haben“. Klar: Einer dieser Klubs, den er nennt, ist der FC Schalke 04. Ein Kompliment spricht Adi Hütter der medizinischen Abteilung der Eintracht aus. „Alle Achtung“, sagt er.

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Trotz der lange Verletztenliste aber haben die Königsblauen am Sonntag bei ihrem 1:1 gegen Bayer 04 Leverkusen Eindruck hinterlassen. „Die Schalker haben eine sehr, sehr gute Mentalität gezeigt“, sagt Adi Hütter. „Sie waren sehr, sehr aggressiv, sehr bissig und sehr laufstark.“ Und der Frankfurter Cheftrainer hat seine Mannschaft auch schon darauf eingestellt, dass es am Mittwochabend vor allem im Mittelfeld sehr unangenehm werden könne. „Vor allem Weston McKennie hat mir sehr gut gefallen. Wir wissen, was auf uns zukommt“, sagt Adi Hütter. Er erwarte ein attraktives Spiel mit vielen Zweikämpfen und viel Dynamik.

Und er darf ebenso wie Schalkes Trainer David Wagner sehr gespannt sein, wie das dritte Mittwochabend-Spiel dieser beiden Mannschaften in der Fußball-Bundesliga enden wird. Wird sich wie 1970 und 2015 die Mannschaft des Gastgebers durchsetzen?