Buer. Der Ascheplatz der SSV Buer sollte in einen Kunstrasen umgebaut werden. Doch nun könnte es stattdessen dem Naturrasenplatz an den Kragen gehen
Als der deutsche Fußball-Nationalspieler Ilkay Gündogan vor vier Jahren für 27 Millionen Euro von Borussia Dortmund zu Manchester City transferiert wurde, rieb man sich auch beim SV Hessler 06 und bei der SSV Buer die Hände.
Das sind zwei der Vereine, für die Ilkay Gündogan einst im Nachwuchsbereich kickte. Sie durften sich nach dem Wechsel ihres Ausnahmetalents über einen so genannten Solidaritätsbeitrag für Ausbildungsvereine freuen. Die Heßleraner erhielten damals 135.000 Euro, die Bueraner immerhin noch 67.500 Euro.
Norbert Bauer, der damalige Vorsitzende der SSV, hatte konkrete Vorstellung, was sein Verein mit diesem Betrag anfangen könnte. „Ein Teil des Geldes, etwa 30.000 Euro, ist verplant als Eigenanteil für die Erneuerung des alten Kunstrasenplatzes. Der Rest soll als Grundstock dienen für die Umwandlung des Ascheplatzes in einen weiteren Kunstrasenplatz“, teilte er seinerzeit mit.
Der Ascheplatz könnte bleiben
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Der alte Kunstrasenplatz wurde vor einem Jahr erneuert, aber was wird aus dem Ascheplatz? Wird auch er bald durch einen Kunstrasenplatz ersetzt? Norbert Bauers Nachfolger Marcel Denneborg gehen andere Pläne durch den Kopf, er macht aber gleichzeitig auch deutlich, dass noch keine Fakten geschaffen wurden.
Wir müssen uns erst einmal einig sein, was wir überhaupt wollen“, sagt er. Der aktuelle Vorstand ist nämlich gar nicht der ungeteilten Auffassung, dass unbedingt der Ascheplatz dran glauben muss, dass unbedingt er in einen Kunstrasenplatz umgebaut werden muss. „Wir wollen möglicherweise einen anderen Schritt gehen“, betont Marcel Denneborg und wird, „auch auf die Gefahr hin, überheblich zu klingen“, konkreter. „Wir würden gerne“, so führt er aus, „den Rasenplatz in zwei große Kunstrasenplätze umbauen.“
Eine ziemlich ambitionierte Idee, hinter der aber durchaus schlüssige Erklärungen stecken. „Ich glaube, dass dies weniger aufwendig ist, als den Ascheplatz umzuwandeln“, sagt Marcel Denneborg. „Man darf eins nicht vergessen: Mit dem Rasenplatz hat die Stadt Gelsenkirchen einen riesigen Pflegeaufwand zu betreiben, und wir haben wenig Nutzen davon. Wir können den Rasen ja nur ein halbes Jahr nutzen und in der restlichen Zeit liegt er brach.“
Tribünen-Idee ad acta gelegt
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So schön Marcel Denneborg einen Naturrasenplatz auch findet, wenn er denn gut gepflegt wird, er bricht dennoch eine Lanze für Kunstrasenplätze. „Sie sind“, so findet er, „für einen Fußballverein heutzutage einfach Gold wert.“ Sollten die Vorstellungen der SSV Buer verwirklicht werden, ist vorgesehen, die beiden künftigen Kunstrasenplätze quer zum aktuell vorhandenen Naturrasenplatz auszurichten.
Vom Tisch dürften damit die Überlegungen des einstigen Vorstandsmitglieds Barbara Engler sein. Sie hatte, um Zuschauer bei Regen vor der Nässe zu schützen, die Errichtung einer Tribüne zur westlichen Seite des Rasenplatzes hin angeregt. „Eigentlich eine super Sache“, räumt Marcel Denneborg ein, „aber auch da muss man sich die Frage stellen: Wofür? Wir benutzen den Rasen schließlich nur für wenige Monate.“